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Jung, fanatisch, gewaltbereit -

ID: 473813

(ots) - Die Sicherheitsbehörden in NRW
haben Islamisten und Salafisten im Land weiterhin im Visier. Der
Verfassungsschutz beobachtet dabei verfassungsfeindliche Bestrebungen
und die Verbindungen zum internationalen, islamistischen Terrorismus.
Große Sorge bereiten speziell junge Deutsche und in Deutschland
geborene Nicht-Muslime, die zum Islam konvertieren und tief in die
salafistischen Kreise geraten. "Sie treten häufig besonders fanatisch
und aggressiv auf", erklärte Innenminister Ralf Jäger heute (5.
September) in Düsseldorf bei der Vorstellung der bundesweit
umfassendsten Analyse über Konvertiten im islamistischen Umfeld.

Die Analyse des Verfassungsschutzes belegt, dass Islamisten
angesichts von 1,3 Millionen Muslimen in NRW nur eine kleine
Minderheit darstellen. Von den rund 500 in NRW bekannten Salafisten
gehören 20 bis 30 den jihadistischen Gruppierungen oder deren Umfeld
an. Doch von ihnen geht eine große Gefahr aus. "Dabei ist der
politische Salafismus die am
schnellsten wachsende islamistische Bestrebung und der ideologische
Nährboden für den internationalen Terrorismus", warnte Jäger.

Der Verfassungsschutz hat deshalb die Lebensläufe von rund 130
Konvertiten aus dem islamistischen Umfeld analysiert. Er kommt zu dem
Ergebnis, dass es sich sehr häufig um labile Charaktere mit
Auffälligkeiten im Sozialisationsverlauf handelt. Der Großteil ist
männlich und zwischen 20 und 30 Jahre alt. Oftmals liegen gestörte
familiäre Verhältnisse und ein Mangel an sozialen Bindungen vor. 25
Prozent dieser Gruppe sind arbeitslos. Rund 60 Prozent haben vor oder
nach ihrer Konversion Straftaten verübt. Bei etwa 15 Prozent besteht
eine Affinität zur Gewalt.

Der typische Lebenslauf eines solchen Konvertiten sieht etwa so
aus: Daniel ist gebürtiger Deutscher. Er hat mehrere Geschwister,




aber in der Familie ist er das schwarze Schaf. Daniel fehlt eine
klare Struktur im Leben. Es fällt ihm schwer, soziale Bindungen
einzugehen. Nach der Schule findet er keinen Ausbildungsplatz. Ihm
fehlt die Perspektive, und er fühlt sich von der Gesellschaft im
Stich gelassen. Über Bekannte gerät er in salafistische Kreise.

Die Vorgabe eines klaren Weltbildes, das Schwarz-Weiß-Denken, die
scheinbare Geborgenheit und Brüderlichkeit faszinieren ihn. Der
Salafismus bietet ihm scheinbar klare und einfache Antworten. Daniel
konvertiert zum Islam und nennt sich fortan Abdalhakim. Seine neue
Heimat wird eine Hinterhofmoschee, in der auch aggressive Prediger
Vorträge halten. Hier beginnt seine Ideologisierung und
Fanatisierung.

Die Botschaften der Salafisten sind einfach. Es gibt eine klare
Einteilung in gut und böse. Eindeutige und unveränderliche Werte und
Normen werden vorgegeben, sie dienen als Handlungsvorschrift in allen
Lebenslagen. All das wirkt auf junge, sozial entwurzelte Männer
verlockend. "Sie sind ein leichtes Opfer für die salafistischen
Verführer", sagte Jäger.

Das außergewöhnliche Gefahrenpotential liegt darin, dass
Salafisten ihr Weltbild mit einem Absolutheitsanspruch verfolgen und
jeden Dialog ablehnen. Kritik wird rigoros unterbunden. "Der
Salafismus bietet den Nährboden für den Jihadismus", erklärte Jäger.
"Wir nehmen die von den Salafisten ausgehende Gefahr daher weiter
sehr ernst."





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40213 Düsseldorf

Tel.: 0211/871-2301
Fax: 0211/871-2500

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Datum: 05.09.2011 - 12:00 Uhr
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