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Deutsch-österreichischer Ermittlungserfolg: Kopf einer Schlepperbande verhaftet

ID: 475584

(ots) -
Ermittlungen der deutschen Bundespolizei haben die Staatsanwaltschaft
Innsbruck auf die Spur einer internationalen Schleuserorganisation
gebracht. Nun konnte ein Kopf der Bande identifiziert und von der
österreichischen Polizei festgenommen werden. Ein Riesenerfolg für die
Rosenheimer Bundespolizei, geht es doch um Schleusungen von bis zu 350
Menschen.

Die Ermittlungen der Bundespolizei fanden bereits im Frühjahr 2009
ihren Ursprung: Unerlaubt eingereiste Iraker, Iraner und Syrer wurden
von Fahndern vermehrt am Bahnhof in Rosenheim festgestellt. Männer,
Frauen, ja sogar Kinder fuhren mit ihren wenigen Habseligkeiten und
ohne irgendwelche Papiere illegal nach Deutschland. Zum Teil handelte
es sich um einzelne Personen, zum Teil um ganze Gruppen, die
nachweislich mit Zügen aus Österreich kamen.

Vier Ordner, 60 Fallakten und eine heiße Spur

Identische Routen, beschaffte Fahrkarten, dubiose Ansprechpartner -
viele Indizien sprachen dafür, dass es sich bei den Zugreisen um
organisierte Schleusungen handelte. Für die Fahrt von Italien nach
Deutschland mussten die Flüchtlinge kurdischer Abstammung nach eigenen
Angaben pro Person bis zu 400 Euro zahlen. In akribischer Kleinarbeit
sammelten die Ermittler der Rosenheimer Bundespolizei Anhaltspunkte
aus rund 350 Vernehmungen und stellten ein umfassendes Beziehungsnetz
mutmaßlicher Hintermänner zusammen. Das Ergebnis: Vier prall gefüllte
Ordner mit etwa 60 Fallakten und eine heiße Spur, die nach Innsbruck
führte. Das dortige Landeskriminalamt übernahm in enger Zusammenarbeit
mit der Bundespolizeiinspektion Rosenheim das umfangreiche
Ermittlungsverfahren im Rahmen der internationalen Rechtshilfe.

Für den Ehemann "in die Bresche gesprungen"

In den Fokus der Behörden war eine 35-jährige Italienerin gerückt, die
sich wiederholt in Tirol aufgehalten hatte. Nach ersten Erkenntnissen




der Behörden war die Frau für ihren Ehemann "in die Bresche
gesprungen". Der Gatte befand sich wegen eines anderen
Schleusungsfalls im Visier der Rosenheimer Bundespolizei-Ermittler und
war wegen eines Gefängnisaufenthalts zwischenzeitlich unabkömmlich.
Wie sich herausstellte, ermittelten auch die italienischen Behörden
wegen Menschenhandels gegen den Mann.

Eines der umfassendsten Ermittlungsverfahren

Gegen die "Stellvertreterin" des polizeibekannten Schleppers wurde
aufgrund der vorliegenden Beweise schließlich Haftbefehl erlassen. Im
August gelang es der österreichischen Polizei die mutmaßliche
Organisatorin der Schleusungen in Innsbruck zu verhaften. Nun muss sie
sich im Herbst dieses Jahres in Österreich vor Gericht verantworten.
Für das Landeskriminalamt Tirol und die Bundespolizeiinspektion
Rosenheim ist damit eines der umfassendsten Ermittlungsverfahren mit
rund 60 Schleusungsfällen und bis zu 350 Geschleusten abgeschlossen.
Dazu gehört unter anderem der Fall der irakischen Kinder im Alter von
6 und 8 Jahren, die in der Silvesternacht 2010 in Innsbruck in den Zug
Richtung Deutschland gesetzt worden waren. Eine junge Frau sorgte sich
um die Alleingelassenen und verständigte die Polizei, die beide
Minderjährigen am Rosenheimer Bahnhof in Gewahrsam nahm.




Rückfragen bitte an:


Rainer Scharf (MSc)
Pressesprecher | Öffentlichkeitsarbeit
Bundespolizeiinspektion Rosenheim
Burgfriedstraße 34 | 83024 Rosenheim
Tel.: 08031/8026-2200 | Fax: 08031/8026-2299
E-Mail: rainer.scharf(at)polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim ist eine der größten
Flächeninspektionen Deutschlands. Ihr gehören die
Bundespolizeireviere in Freilassing, Weilheim, Kempten und Lindau an.
Damit ist sie vom Berchtesgadener Land bis zur Bodenseeregion grenz-
und bahnpolizeilich zuständig. Im 650 Kilometer langen
deutsch-österreichischen Grenzgebiet bekämpfen die rund 400
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem die illegale Migration und
Schleusungskriminalität. Auf über 1.150 Bahnkilometern und in etwa
200 Bahnhöfen und Haltepunkten sorgen sie für die Sicherheit der
Bahnreisenden. Weitere Informationen zur Bundespolizei erhalten Sie
unter www.bundespolizei.de oder über oben genannte Kontaktadresse.


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Datum: 09.09.2011 - 13:17 Uhr
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