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Problem Wildunfälle - Unfallkommission tagt in Rotenburg

ID: 498272

(ots) - Rotenburg. Die Anzahl der Wildunfälle ist im
vergangenen Jahr erneut angestiegen. So waren Zusammenstöße mit
Wildtieren in 1589 Fällen die Ursache für Verkehrsunfälle, wie aus
der polizeilichen Statistik hervorgeht. Bei einer Gesamtzahl von 5231
Unfällen im Landkreis Rotenburg machen Wildunfälle einen Anteil von
30% aus. Die Unfallkommission des Landkreises Rotenburg widmete sich
in einer Arbeitstagung der Frage, wie die Zahl der Wildunfälle
reduziert werden kann. Vertreter der Jägerschaft, der
Straßenbaubehörden, des Straßenverkehrsamtes, der Naturschutzbehörde,
des ADAC, der Verkehrswacht und der Polizei analysierten, wo im
Landkreis sich die Verkehrsunfälle ereigneten.

- Auslichtung der Seitenräume kann Unfälle vermeiden -

Einhellig stellten die Kommissionsmitglieder fest, dass gute
Sichtbeziehungen zwischen Kraftfahrern und Wildtieren elementar für
die Vermeidung von Zusammenstößen sind. Nur wenn Fahrzeugführer
Wildtiere früh im Seitenraum erkennen können, haben sie bei mäßiger
Geschwindigkeit die Möglichkeit, Unfälle durch Bremsen zu vermeiden.
Auch Wildtiere können bei freier Sicht Kraftfahrzeuge besser
wahrnehmen und der Straße fern bleiben. Das diese Überlegungen nicht
nur Theorie sind, sondern auch in der Praxis funktionieren, hat sich
vor Jahren bereits im Nordteil des Landkreises gezeigt. Im Waldgebiet
Hinzel gab es eine Vielzahl von Unfällen mit Damwild. Durch
deutlichen Rückschnitt des Buschwerkes in den Seitenräumen konnte
eine Halbierung der Unfallzahlen erreicht werden. Leben und
Gesundheit der Verkehrsteilnehmer sind vorrangig. Das Freihalten der
Seitenräume ist eine Grundaufgabe der Wildunfallvermeidung und
deshalb unverzichtbar. Hierbei geht es keinesfalls um Kahlschläge in
der Natur. Die Kommission vereinbarte, dass in Zusammenarbeit mit der




Naturschutzbehörde Rückschnitte des Buschwerkes in den Seitenräumen
erfolgen sollen. Hierbei wird festgelegt, in welchem Umfang und zu
welchen Jahreszeiten Auslichtungen erfolgen können.

- Blaue Wildreflektoren zeigen Wirkung -

Seit Anfang des Jahres sind auf vielen Straßen im Landkreis
Rotenburg Reflektoren an Leitpfosten angebracht worden, die blaues
Licht in die Seitenräume lenken. Von der Jägerschaft finanziert und
in Absprache mit den Straßenmeisterein montiert, sollen diese
Reflektoren Wildtiere bei Dunkelheit besser von den Straßen
fernhalten, als die bislang verwendeten Anbauten mit weißem oder
rotem Streulicht. Die Unfallkommission empfiehlt, die Zahl der
installierten Reflektoren weiter zu erhöhen. Das soll vordringlich
auf den Strecken erfolgen, die während der Sitzung als besonders
unfallträchtig erkannt wurden. Da die Anschaffung der Reflektoren
eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt, kann eine
flächendeckende Ausstattung der Straßen nicht erfolgen. Es soll
deshalb versucht werden, gemeinsam mit Kooperationspartnern die
Anzahl der blauen Reflektoren im Landkreis weiter zu erhöhen.

- Dreibeinaktion konzentrieren -

Seit rund zweieinhalb Jahren werden Verkehrsteilnehmer durch an
den Straßen stehende Dreibeine auf Wildunfallorte hingewiesen. Die
pinkfarbenen Holzgestelle sollen die Verkehrsteilnehmer
sensibilisieren, dass sie gerade durch ein Gebiet fahren, indem sie
ständig mit Wildwechsel rechnen müssen. Da die Dreibeine derzeit in
recht großen Abstand zueinander stehen, sehen die
Kommissionsmitglieder die Gefahr, dass Verkehrsteilnehmer nicht mehr
ausreichend auf die Dreibeine reagieren, Geschwindigkeiten nicht
reduziert werden und das Risiko eines Wildunfalls nicht mehr
wahrgenommen wird. Die Kommissionsmitglieder empfehlen deshalb, die
Aufstellung der Dreibeine zukünftig zu konzentrieren. So soll auf
einzelnen Strecken im Kreisgebiet mit hoher Anzahl von Wildunfällen
tatsächlich an jedem Unfallort ein Dreibein aufgestellt werden, um
den Kraftfahrern zu signalisieren, dass sie auf einer besondern
gefahrenträchtigen Strecke unterwegs sind.

Die Unfallkommission ist zuversichtlich, dass die beschlossenen
Maßnahmen und Empfehlungen dazu führen werden, einen weiteren Anstieg
der Wildunfälle zu verhindern. Die Unfallentwicklung wird weiter
beobachtet und soll in der nächsten Sitzung der Kommission im Jahr
2013 erneut bewertet werden.

Anlage: 1. Foto: mit Ausschnitt Wildunfallkarte 2010
(B75, Rotenburg-Scheeßel) 2. Foto: Wildreflektor blau 3. Foto:
Dreibein am Straßenrand




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Rotenburg
Pressestelle
Rüdiger Radtke
Telefon: 04261/947-104


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Datum: 14.10.2011 - 12:51 Uhr
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