Lahn-Dill-Kreis: Anrufer täuscht Rentnerin / Polizei warnt vor Betrügern
(ots) -
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Eine angenehme, sonore Stimme hatte der Mann, der sich gestern
Nachmittag (19.01.2012) telefonisch bei einer Rentnerin in Solms
meldete. Der angebliche Polizist hat dafür gesorgt, dass die nächste
Telefonrechnung der Dame höher ausfallen wird, als sie es gewohnt
ist.
Gegen 14.30 Uhr klingelte das Telefon. Ein älterer Mann stellte
sich als Polizist vor und fragte, ob sie durch Werbeanrufe belästigt
werde. Er könne dafür sorgen, dass die Anrufe aufhören, allerdings
müsse sie hierfür die Ziffer "1" auf ihrem Apparat drücken. Da sie in
der Vergangenheit tatsächlich nervige Werbeanrufe bekommen hatte und
sie hier die Chance sah, diese zu stoppen, drückte sie die "1".
Sofort meldete sich eine Frau, die ihr erklärte, dass das
erfolgreiche Unterdrücken von Anrufen mit Kosten verbunden sei und
sie deshalb ein Zeitschriftenabonnement abschließen solle. Die
Rentnerin wurde stutzig und legte sofort den Hörer auf.
Die Ermittler der Kripo in Wetzlar vermuten, dass die Frau einer
neuen Variante einer bereits bekannten Betrugsmasche zum Opfer fiel.
Durch das Drücken der Taste wird ein kostenpflichtiger Dienst
aktiviert. Und der kommt auf der nächsten Telefonrechnung teuer zu
stehen.
In ähnlichen Fällen meldete sich eine Stimme vom Band zu Wort und
erklärte:
- "Hier spricht die Polizei. In der letzten Zeit ist es vermehrt
zu Fällen von unerwünschter Werbung gekommen. Wenn Sie sich
davor schützen wollen, drücken Sie bitte die Taste 1",
oder
- "Hier spricht die Polizei. Wir haben festgestellt, dass Ihre
Daten im Umlauf sind. Drücken Sie bitte die Taste 1".
Um zu vermeiden, dass die nächste Telefonrechnung eine böse
Überraschung für Sie bereithält, haben die Ermittler der Kripo
Wetzlar folgenden Tipps:
- Polizeibeamte, die sich telefonisch bei Ihnen melden, fordern
Sie nicht auf über weitere Tastenkombinationen Dienste in
Anspruch zu nehmen.
- Haben Sie Zweifel an der Echtheit eines Telefonanrufes, lassen
Sie sich die Rufnummer des Polizisten geben und rufen Ihn
zurück. In örtlichen Telefonbüchern und auch im Internet sind
die Rufnummern der jeweiligen Polizeidienststellen eingetragen
und Sie können feststellen, ob es wirklich die Polizei war, die
angerufen hat.
- Die Polizei arbeitete nicht mit Bandansagen, Polizeibeamte
melden sich immer persönlich am Telefon, nennen ihren Namen und
sagen Ihnen, von welcher Dienststelle sie kommen und welches
Anliegen sie haben.
- Folgen Sie auf keinem Fall den Anweisungen von Bandansagen. Im
Zweifelsfall beenden Sie das Telefonat und legen auf.
- Geben Sie niemals persönliche und sensible Daten am Telefon
Preis.
- Erhalten Sie einen solchen Anruf, notieren Sie sich für alle
Fälle die Anrufnummer, falls sie im Display Ihres Telefons
angezeigt wird.
- Sollten Sie bereits einen solchen Anruf erhalten haben und
Unstimmigkeiten bei der nächsten Telefonrechnung feststellen,
erstatten Sie umgehend Anzeige bei der nächstgelegenen
Polizeidienststelle.
Guido Rehr, Pressesprecher
ots Originaltext: Polizeipräsidium Mittelhessen
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Datum: 20.01.2012 - 13:44 Uhr
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