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Klopfgeräusche aus Container - Bundespolizei ermittelt gegen skrupellose Lkw-Fahrer

ID: 579024

(ots) - Am frühen Dienstagmorgen (21. Februar) konnten
drei Personen in Rosenheim durch Klopfen auf ihre missliche Lage in
einem Lkw-Container aufmerksam machen. Nach ersten Ermittlungen der
Bundespolizei waren sie schon tagelang unter unmenschlichen
Bedingungen in dem Behälter eingesperrt. Offenbar wurden sie bei
klirrender Kälte auf dem Anhänger eines Lastkraftwagens über Italien
und Österreich bis nach Deutschland befördert. Die Lkw-Fahrer aus
Rumänien werden verdächtigt, die drei ohne Rücksicht auf die Gefahren
für deren Gesundheit oder Leben eingeschleust zu haben.

Die Situation, die sich den verständigten Rettungssanitätern und
Beamten gegen 3:00 Uhr an der B 15 in Rosenheim stellte, zeigte die
Schleusungskriminalität von ihrer skrupellosen Seite: Klopfgeräusche
drangen aus einem Container, der sich auf dem Anhänger eines
geparkten Lastzugs befand. Die Fahrer legten gerade ihre Nachtruhe
ein. Der Behälter wurde sogleich geöffnet, um die Eingeschlossenen zu
befreien. Drei Männer krochen sichtbar erleichtert heraus.
Glücklicherweise trugen sie - abgesehen von einer Unterkühlung -
keine größeren gesundheitlichen Beeinträchtigungen davon. Sie hatten
versucht, sich mit Plastikfolien gegen die Minusgrade zu schützen.
Nach eigenen Angaben handelte es sich um zwei Tunesier, 28 und 40
Jahre alt, sowie einen Libyer im Alter von 30 Jahren. Ausweise hatten
sie nicht dabei. In Tunesien hätten sie sich für mehrere tausend Euro
pro Person einer Schleuserorganisation anvertraut. Dort seien sie in
den Container gesperrt worden, der sich für sie erst nach mehreren
Tagen wieder in Rosenheim öffnete. In dieser Zeit hätten ihnen weder
Nahrung, Getränke, geschweige denn zusätzliche Kleidung oder Decken
gegen die Kälte zur Verfügung gestanden.

Nach einer Versorgung durch die Rosenheimer Bundespolizei konnten




die drei Männer im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen wieder
aus dem Polizeigewahrsam entlassen werden. Der 40-jährige Tunesier
wurde an das Ausländeramt in Hamburg weitergeleitet. Seine deutsche
Ehefrau hat ihn in der Hansestadt bereits erwartet. Der Obhut einer
Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in München wurde sein 28-jähriger
Landsmann wie auch der 31-jährige Libyer anvertraut.

Gegen die Lkw-Fahrer und mögliche Hintermänner geht nun die
Staatsanwaltschaft Traunstein vor. Die Rumänen werden beschuldigt,
die Nordafrikaner auf lebensgefährdende Weise nach Deutschland
geschleust zu haben. Es wird davon ausgegangen, dass der 43- und der
23-Jährige von den Menschen, die sie im Container nach Deutschland
transportierten, wussten. Zwar konnten beide nach der Vorführung beim
Rosenheimer Amtsgericht die Heimreise antreten, allerdings werden
sich die mutmaßlichen Schleuser voraussichtlich schon bald wegen
ihrer Tat verantworten müssen. Die Ermittlungen der Bundespolizei
dauern an.




Rückfragehinweis:

Rainer Scharf (MSc)
Pressesprecher | Öffentlichkeitsarbeit
Bundespolizeiinspektion Rosenheim
Burgfriedstraße 34 | 83024 Rosenheim
Tel.: 08031/8026-2200 | Fax: 08031/8026-2199
E-Mail: rainer.scharf(at)polizei.bund.de





Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim ist eine der größten
Flächeninspektionen Deutschlands. Ihr gehören die
Bundespolizeireviere in Freilassing, Weilheim, Kempten und Lindau an.
Damit ist sie vom Berchtesgadener Land bis zur Bodenseeregion grenz-
und bahnpolizeilich zuständig. Im 650 Kilometer langen
deutsch-österreichischen Grenzgebiet bekämpfen die rund 400
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem die illegale Migration und
Schleusungskriminalität. Auf über 1.150 Bahnkilometern und in etwa
200 Bahnhöfen und Haltepunkten sorgen sie für die Sicherheit der
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unter www.bundespolizei.de oder über oben genannte Kontaktadresse.


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Datum: 22.02.2012 - 14:54 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Bundespolizeidirektion München
Stadt:

Rosenheim



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Polizeimeldungen



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