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Jeder dritte Tote durch zu hohe Geschwindigkeit - Innenminister Jäger: Deutlicher Anstieg bei Opfern im Straßenverkehr in NRW

ID: 580545

(ots) - Eine traurige Trendwende zeigt der Blick auf
die Verkehrsunfallbilanz 2011: Obwohl die Zahl der Unfälle in NRW mit
580.000 im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent zurückgegangen ist,
hat es deutlich mehr Verkehrstote gegeben - 634 Menschen starben. Das
sind 84 Tote und damit 15 Prozent mehr als im Vorjahr. "Jahrelang
zeigte die Kurve nach unten. Jetzt haben wir jedoch einen deutlichen
Anstieg der Opfer", erklärte Innenminister Ralf Jäger heute (27.02.)
in Düsseldorf. Die Zahl der Schwerverletzten ist um 13 Prozent auf
13.874 gestiegen. Insgesamt verunglückten im letzten Jahr 78.653
Menschen auf den Straßen in NRW, sieben Prozent mehr als 2010.

Besonders die schwächsten Verkehrsteilnehmer, Fußgänger und
Radfahrer, sind gefährdet. Die Zahl der getöteten Fußgänger stieg um
39 (+41 Prozent) auf 133. Insgesamt verunglückten 8.285. Das sind
acht Prozent mehr als im letzten Jahr. Die Zahl der verunglückten
Radfahrer ist auf 16.133 (+14 Prozent) deutlich gestiegen. 69 von
ihnen starben. Das sind fünf weniger als im Vorjahr.

Zu den Unfallursachen gehört die Geschwindigkeit als Killer Nr. 1.
Alleine deswegen starben 235 Menschen. Das sind 37 Prozent und damit
mehr als jeder Dritte, der auf Straßen in NRW tödlich verunglückte.
Eine weitere entscheidende Ursache ist die Fahrt unter Einfluss von
Alkohol oder Drogen. Dieser fielen 66 Menschen (zehn Prozent) zum
Opfer. Weil sie sich nicht angegurtet hatten, starben 51
Fahrzeuginsassen (acht Prozent). Allein durch diese drei Ursachen
wurden 350 Menschen im Straßenverkehr getötet. "Das wollen wir nicht
hinnehmen, denn jeder Verkehrstote ist einer zuviel", betonte Jäger.

Deshalb geht die NRW-Polizei seit November 2011 mit der
Verkehrsstrategie "Brems Dich - rette Leben!" verstärkt gegen Raser
vor. Der "24-Stunden-Blitz-Marathon" war eine Aktion im Rahmen der




Kampagne. "Wir haben die Kontrollstellen im Voraus veröffentlicht",
sagte Jäger. "Es wurde verantwortungsbewusster gefahren. Das zeigt:
Die Kombination von präventivem und repressivem Vorgehen ist der
richtige Weg."

2011 starben 13 (Vorjahr: 22) Kinder im Straßenverkehr. 7.064
verunglückten. Das ist ein Anstieg um sechs Prozent. Ähnlich negativ
verlief die Entwicklung bei den 18-jährigen Fahranfängern. Die Zahl
der Verunglückten erhöhte sich um zehn Prozent auf 1.047. Bei den
Verkehrstoten ist im Vergleich zu 2010 ein Anstieg um vier auf 18 zu
verzeichnen.

Junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren sind überproportional
häufig an schweren Unfällen beteiligt. Bei einem Bevölkerungsanteil
von acht Prozent verursachen sie 18 Prozent der schweren Unfälle und
sogar 21 Prozent aller Pkw-Unfälle. 18 Prozent der im Straßenverkehr
getöteten sind junge Erwachsene. Ein bundesweit einmaliges Projekt
zur Verkehrssicherheit richtet sich deshalb an Jugendliche und
Fahranfänger. "Crash Kurs NRW - Realität erfahren - Echt hart!" setzt
auf Emotionen. Feuerwehrleute, Notfallseelsorger, Notärzte,
Polizeibeamte, Verkehrsunfallopfer oder deren Angehörige berichten
dabei von ihren persönlichen Erlebnissen.

Auch bei den Motorradfahrern bereitet die Entwicklung im letzten
Jahr Sorge: Die Zahl der Getöteten ist erstmals seit fünf Jahren
wieder gestiegen. 96 Todesopfer bedeuten eine Zunahme von 28, also um
41 Prozent. Auch die Zahl der Verletzten hat sich 2011 um zwölf
Prozent auf 4.306 erhöht.

"Damit die Zahlen von 2011 ein Ausreißer bleiben, wollen wir mit
unserer Strategie das Geschwindigkeitsniveau insgesamt und nachhaltig
senken", sagte Jäger abschließend. "Dafür gibt es viele gute Gründe -
um genau zu sein: 634."

Informationen und Grafiken finden Sie im Internet unter:
www.mik.nrw.de.




Rückfragen bitte an:

Ministerium für Inneres und Kommunales
Pressestelle Ministerium für Inneres und Kommunales
Telefon: 0211/871-2300
Fax: 0211/871-2500
E-Mail: pressestelle(at)im.nrw.de
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Datum: 27.02.2012 - 12:11 Uhr
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