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120307.1 Kiel: Verkehrssicherheitsbericht der PD Kiel 2011

ID: 587129

(ots) - Im Stadtgebiet der Landeshauptstadt Kiel hat die
Polizei im abgelaufenen Kalenderjahr 2011 insgesamt 6706 Unfälle
registriert. Das entspricht einem geringen Zuwachs von 1,5 Prozent.
Bei der Mehrheit der Unfälle (5306) handelt es sich um so genannte
S3-Unfälle, das heißt Verkehrsunfälle ohne Personenschaden und mit
geringfügigen Ordnungswidrigkeiten.

Die Zahl der verletzten Personen ist mit 1256 der zweitniedrigste
Wert seit mehr als 50 Jahren, obwohl hier eine Steigerung von 10,5
Prozent im Vorjahresvergleich vorliegt. Fünf Menschen kamen 2011 im
Straßenverkehr zu Tode.

5 tödliche Verkehrsunfälle (2010: 2)

Viel Aufmerksamkeit erregte der tödliche Verkehrsunfall im Januar
2011, bei dem ein 19-Jähriger mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit
den Ostring befuhr und mit einem entgegen kommenden PKW kollidierte.
Hierbei starb sowohl der 19-Jährige, als auch seine 14-jährige
Beifahrerin. Insgesamt sieben Mitfahrer in beiden PKW wurden teils
erheblich verletzt.

Ebenfalls von hoher Aufmerksamkeit begleitet war der Tod eines
13-jährigen Radfahrers im Oktober, der an der Kreuzung Ostring /
Heikendorfer Weg von einem abbiegenden LKW erfasst und tödlich
verletzt wurde.

Im August und Dezember erlitten zwei 91 und 92 Jahre alte Senioren
am Sophienblatt beziehungsweise in der Brunswiker Straße tödliche
Verletzungen als Fußgänger im Straßenverkehr.

1256 verletzte Personen (1137)

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Verletzten um 119
Personen zugenommen, was einer Steigerung von 10,5 Prozent
entspricht. Bei den 1256 verletzten Verkehrsteilnehmern handelt es
sich um 392 (322) Radfahrer, 127 (94) motorisierte Zweiradfahrer und
98 (114) Fußgänger, sowie 639 (607) andere Verkehrsteilnehmer
(PKW-Insassen usw.).

85 LKW-Unfälle (71)





Die Gesamtzahl der LKW-Unfälle ist gegenüber dem Vorjahr um 19,7
Prozent angestiegen. 81,2 Prozent der LKW-Fahrer haben die Unfälle
nach polizeilichen Ermittlungen selbst verursacht. Als Hauptursachen
gelten fehlerhaftes Wechseln des Fahrstreifens sowie zu geringer
Abstand. 2011 waren 78 (57) Verletzte und ein Todesopfer nach
Unfällen mit Beteiligung eines LKW zu beklagen.

32 Bus-Unfälle (45)

Wie auch im letzten Jahr ist die Zahl der Verkehrsunfälle, an
denen Busse beteiligt waren, rückläufig. Aktuell wurde ein Rückgang
um 28,9 Prozent beobachtet. 29 Unfälle geschahen unter Beteiligung
von Linienbussen, 3 Unfälle unter Beteiligung von Reisebussen. 57
(53) Menschen verletzten sich hierbei, ein 91-Jähriger wurde von am
Sophienblatt von einem Bus erfasst und verstarb zehn Tage später im
Krankenhaus.

139 Unfälle motorisierter Zweiradfahrer (110)

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Unfälle unter
Beteiligung von motorisierten Zweiradfahrern um 26,4 Prozent
angestiegen. Bei 75 (61) Unfällen handelt es sich um Zweiräder mit
amtlichen Kennzeichen, in 64 Fällen um Krafträder mit
Versicherungskennzeichen. 127 (94) Kradfahrer wurden bei den Unfällen
verletzt. Knapp die Hälfte der Unfälle wurde von den Zweiradfahrern
selbst verursacht. Die Hauptunfallursache war nicht angepasste
Geschwindigkeit.

419 Unfälle von Radfahrern (353)

Nach den witterungsbedingt niedrigeren Zahlen der Vorjahre hat
sich die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern im Jahr 2011
gegenüber 2010 um 18,7 Prozent erhöht. Bei 419 Unfällen starb ein
13-jähriger Radfahrer, 392 (322) verletzten sich. Bei 71 (58) Fällen
handelt es sich um Alleinunfälle ohne Beteiligung anderer
Verkehrsteilnehmer. Als Hauptunfallursachen registrierte die Polizei
nicht angepasste Geschwindigkeit, Fahren unter Alkoholeinfluss und
die falsche Fahrbahnbenutzung. Lediglich 39,9 Prozent der Unfälle
wurden von den Radfahrern selbst verursacht. Als Hauptursache bei
Unfällen, bei denen PKW-Fahrer den Unfall verursacht haben, sind
Fehler beim Abbiegen zu nennen.

132 Unfälle mit Fußgängern (129)

Im Vergleich zu 2010 haben sich die Verkehrsunfälle, bei denen
Fußgänger beteiligt waren, kaum verändert. Lediglich einen Anstieg um
2,3 Prozent verzeichnete die Polizei in 2011. Zwei (1) Menschen kamen
ums Leben, 98 (114) wurden verletzt. Während die Hauptursache der
Fußgänger beim falschen Verhalten beim Überqueren der Fahrbahn liegt,
ist die Hauptursache der Fahrzeugführer das fehlerhafte Abbiegen.

101 Unfälle mit Kindern (69)

Ein deutlicher Anstieg um 46,4 Prozent ist bei Verkehrsunfällen,
an denen Kinder unter 15 Jahren beteiligt sind, im Jahr 2011 zu
beobachten gewesen. 91 (64) Kinder wurden als Fußgänger, Radfahrer
oder Mitfahrer verletzt, ein 13-jähriger Radfahrer und eine
14-jährige Beifahrerin eines PKW wurden getötet. 78 der 101 Unfälle
wurden von Fahrzeugführern verursacht, die Hauptursachen liegen hier
beim fehlerhaften Abbiegen sowie dem allgemein falschen Verhalten
gegenüber Fußgängern. 47 Kinder wurden als Radfahrer verletzt, 20 als
Fußgänger und 24 als Mitfahrer.

268 Unfälle mit Senioren (248)

In der Personengruppe über 65 Jahren ist es 2011 zu 268 Unfällen
gekommen, was einem Anstieg von 8,1 Prozent gegenüber 2010
entspricht. 127 (74) Personen verletzten sich hierbei, zwei
Fußgänger starben an den Unfallfolgen. 157 (158) der Unfälle haben
die Senioren selbst verursacht, die meisten, 121 insgesamt, als
Führer eines PKW. Die Hauptunfallursachen liegen hier in der
Vorfahrtmissachtung und beim fehlerhaften Abbiegen.

111 Unfälle unter Alkoholeinfluss (111)

Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss entspricht
exakt der des Vorjahres und stellt somit den niedrigsten Stand der
letzten 20 Jahre dar. In 80 (78) Fällen, waren PKW-Fahrer beteiligt.
22 (24) Radfahrer, 4 (5) motorisierte Zweiradfahrer, 3 (3) Fußgänger
und 2 (1) LKW-Fahrer ergänzen die Statistik.

406 (361) Trunkenheitsfahrten wurden 2011 von der Polizei
festgestellt, in 135 (121) Fällen "pusteten" die Fahrer Werte
unterhalb der 1,1 Promille-Grenze, 271 (240) Fahrer lagen darüber
oder fielen durch ihre Fahrweise auf (Straftat).

20 Unfälle unter Drogeneinfluss (15)

20 (15) Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss registrierten die
Kieler Beamten im vergangenen Jahr. Mit 15 Unfällen stehen die
PKW-Fahrer an erster Stelle.

Insgesamt 338 (216) folgenlose Fahrten unter Drogeneinfluss zählte
die Polizei in 2011, für 311 Fahrer blieb es bei einer
Ordnungswidrigkeit gemäß § 24a STVG, 27 zeigten neben dem Konsum von
Drogen Ausfallerscheinungen bei ihrer Fahrt, so dass Strafverfahren
gemäß § 315c bzw. § 316 STGB eingeleitet wurden.

1962 Verkehrsunfälle mit anschließender Flucht (1974)

Knapp 30 Prozent aller registrierten Verkehrsunfälle wurden 2011
als Unfallflucht aufgenommen, 882 (843) davon konnten aufgeklärt
werden.

Sonstige Straftaten

Im vergangenen Jahr hat die Kieler Polizei insgesamt 500 (346)
Anzeigen wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis geschrieben, was einem
Anstieg von 44,5 Prozent entspricht.

503 (397) Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz wurden
festgestellt.

Geschwindigkeitsmessungen

Im Stadtgebiet hat die Polizei 2011 erneut umfangreiche
Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Insgesamt 46.205
Fahrzeugführer wurden überprüft, 4842 davon waren zu schnell. Die
Beanstandungsquote von 10,5 Prozent entspricht knapp der des
Vorjahres. 16 (34) Fahrer mussten ihre Führerscheine abgeben.
Besonders hervorgehoben haben sich die motorisierten Zweiradfahrer,
die in 60 Prozent der Fälle die vorgeschriebenen
Höchstgeschwindigkeiten überschritten. Im Vorjahr lag die Zahl noch
bei rund 20 Prozent.

Die Polizeidirektion Kiel ist weiterhin bestrebt, die
Verkehrssicherheit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu
erhalten und nach Möglichkeit zu erhöhen. Die oberste Priorität liegt
dabei in der Bekämpfung von Alkohol- und Drogendelikten im
Straßenverkehr.

Dieses Handout sowie der ausführliche Verkehrssicherheitsbericht
2011 sind im Internet unter der URL

https://www.polizei.schleswig-holstein.de/internet/DE/Organisation
/PDKiel/Aktuell/verkehrssicherheitsbericht.html

abrufbar.

Matthias Arends




Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Kiel
Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit
Gartenstraße 7, 24103 Kiel

Tel. +49 (0) 431 160 - 2010 bis 2012
Fax +49 (0) 431 160 - 2019
Mobil +49 (0) 171 30 38 40 5
E-Mail: Pressestelle.Kiel.PD(at)polizei.landsh.de


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Datum: 07.03.2012 - 13:00 Uhr
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