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Statistik: Zahl der Toten im Straßenverkehr steigt



Bundesweiter Trend macht auch vor Polizeidirektion Osnabrück kaum Halt

ID: 598047

(ots) - Die Verkehrsunfallstatistik 2011 gibt selbst
Experten Rätsel auf. Bundesweit, auf Landesebene sowie im Bereich der
Polizeidirektion Osnabrück ist der jahrelang anhaltende Trend
sinkender Verkehrsopferzahlen vorerst gestoppt. 2011 starben auf
deutschen Straßen 3.991 Menschen. Das sind 9,4 Prozent mehr als im
Vorjahr. Zwischen Küste und Teutoburger Wald kamen 105 Personen um
Leben, im Vorjahr waren in diesem Bereich noch 89 Verkehrstote zu
beklagen. Auch für Niedersachsen insgesamt sehen die Zahlen kaum
besser aus. Hier stieg die Zahl der Verkehrsopfer von 479 um 12,7
Prozent auf 540.

Jeder Verkehrsunfall mit Todesfolge sei tragisch und einer zuviel,
so Polizeivizepräsident Friedo de Vries, "deshalb beteiligen wir uns
auch nicht an Spekulationen, ob uns das Wetter die
Verkehrsunfallstatistik verhagelt hat." Entscheidend sei nicht allein
die Statistik, sondern "welche Konsequenzen man aus den Zahlen zieht.
Die Entwicklung kommt für uns nicht überraschend. Als wir
festgestellt haben, dass sich die Zahl der Verkehrsunfälle mit
Personenschäden negativ entwickelt, haben wir sofort massiv
gegengesteuert."

Die Hauptursachen für Unfälle mit schweren Personenschäden sind
nach Angaben der Polizeidirektion Osnabrück nach wie vor überhöhte
und nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Alkohol und Drogen am
Steuer. Hinzu kommen Ablenkungen, etwa durch das Telefonieren am
Steuer oder andere elektronische Spielereien. Eine wesentliche Rolle
bei den Unfallfolgen spiele leider immer wieder auch das
Nichtanschnallen.

Polizei gegen Raser

Wie sehr die Polizeidirektion Osnabrück daran arbeitet, den
steigenden Unfallzahlen (32.521; +4,2%) entgegenzuwirken, lässt sich
ebenfalls anhand der Daten belegen. Insbesondere bei Unfällen mit
Todesfolge oder Schwerverletzten gilt Raserei nach wie vor als




Unfallursache Nummer 1. Die Zahl der von Polizeibeamten
festgestellten Geschwindigkeitsübertretungen stieg im vergangenen
Jahr um acht Prozent auf 76.898. Auffallend dabei sei der hohe Anteil
an Verwarngeldern bei denen die Beamten den Verkehrssünder anhalten.
Experten versprechen sich davon eine nachhaltigere pädagogische
Wirkung im Vergleich zu einem nach Wochen ins Haus flatternden
Bußgeldbescheid.

Einen deutlichen Anstieg verzeichnete die Polizeidirektion
Osnabrück auch bei den Verkehrsstraftaten wie Drängeln oder Fahren
ohne Führerschein. Hier stiegen die Zahlen um 13 Prozent gegenüber
einem Plus von 4 Prozent im Landesdurchschnitt.

Kampf gegen Alkohol und Drogen am Steuer

Bei den Blutentnahmen ohne unmittelbaren Zusammenhang mit einem
Unfall legte die Polizeidirektion Osnabrück im vergangenen Jahr um 14
Prozent auf 3.322 zu. Die Zahl gilt als Gradmesser im Kampf gegen
Alkohol und Drogen am Steuer. Die Polizei erhofft sich davon, mehr
Licht in das sogenannte Dunkelfeld zu bringen und das
Entdeckungsrisiko zu erhöhen.

Durch exakte Analyse Unfälle vermeiden

"Die Statistik vermag leider nicht annähernd wiederzugeben, was
die Kolleginnen und Kollegen tatsächlich leisten", betont
Polizeivizepräsident de Vries. "Wir verfügen über sehr detaillierte
Unfallkarten, die wir zusammen mit Kommunen und anderen Fachleuten
auswerten." So wurden markante Unfallschwerpunkte gemeinsam mit den
Straßenbauträgern entschärft. Diese Arbeit hat nach Angaben der
Polizeidirektion Osnabrück in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu
beigetragen, die Zahl der Unfallopfer radikal zu senken.

Mit Sorge betrachtet de Vries die zunehmende Ablenkung im
Fahrzeug. Wie hoch dieser Einfluss auf das Unfallgeschehen sei, das
lasse sich derzeit nicht exakt sagen. Da zum Beispiel das
Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung unter Strafe stehe,
seien Unfallbeteiligte kaum bereit, einen solchen Fehler zuzugeben.
Die Polizei gehe deshalb von einer hohen Dunkelziffer aus. Auffallend
sei darüber hinaus der hohe Anteil an Senioren unter den
Verkehrsopfern. Jeder dritte Verkehrstote des vergangenen Jahres sei
älter als 65 Jahre gewesen. Auch hier gebe es erhöhten
Forschungsbedarf.

Polizei setzt auf Schutzengel

Als offen betrachtet Polizeipräsidentin Heike Fischer die Wirkung
des modifizierten Punktekatalogs. "Wir wünschen uns natürlich, dass
der die Autofahrer diszipliniert und der Straßenverkehr dadurch
sicherer wird." Das neue System sieht vor, den Führerschein bereits
bei acht Punkten in der Flensburger Verkehrssünderkartei einzuziehen.
Ohne wenn und aber und ohne Punkte-Rabatt durch Nachschulungen. "Je
einfacher das System und je schneller der Führerschein weg ist, desto
höher sollte die Abschreckungswirkung sein", hofft Fischer. Ansonsten
setzt die Polizeidirektion auch auf eine Verhaltensänderung durch
gezielte Präventionsprojekte. Angesichts einer wieder ansteigenden
Zahl von Verkehrsopfern komme denen eine zunehmende Bedeutung zu.
Dem werde mit der Verkehrssicherheitsinitiative 2020 Rechnung
getragen. Das Ziel sei eine optimale Vernetzung von Ressourcen und
Fachkompetenzen, um einerseits Fortschritte in der Unfallforschung zu
machen und andererseits noch effizientere Präventionsprojekte auf den
Weg zu bringen. Hier spiele die Polizeidirektion Osnabrück landesweit
eine Vorreiterrolle. Noch in diesem Jahr gehe ein innovatives Konzept
in die Erprobungsphase, bei dem Betroffene aus dem regionalen Umfeld
der jugendlichen Zielgruppe von ihren Unfallerfahrungen berichten.
Darüber hinaus, so Polizeidirektorin Fischer, haben wir "mit der
Aktion Schutzengel im Emsland bereits bemerkenswerte Erfolge
erzielt." Die Polizei setzt dabei auf junge Frauen, die junge Männer
zu verkehrsgerechtem Verhalten statt zu Imponiergehabe am Steuer
animieren. "Das scheint zu funktionieren, damit alle gesund nach
Hause kommen."

Eine Tabelle mit Vergleichszahlen der Verkehrsopfer in 2010 und
2011 von Bund, Land Niedersachsen sowie dem Gebiet der
Polizeidirektion Osnabrück finden Sie am Ende der PDF-Version dieses
Artikels im Anhang.




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Osnabrück
Andreas Wenk
Telefon: 0541 327 1034
E-Mail: pressestelle(at)pd-os.polizei.niedersachsen.de


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Datum: 20.03.2012 - 11:45 Uhr
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