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++ Verkehrsunfallstatistik 2011: leichte Abnahme bei den Unfallzahlen -

Rasende Fahranfänger geraten in den Fokus der Polizei (Fotos) ++

ID: 598059

(ots) - Landkreis Rotenburg. Die Gesamtzahl der
Verkehrsunfälle fiel im Jahr 2011 von 6170 im Vorjahr auf nunmehr
6123 in 2011, knapp 50 Unfälle weniger verzeichnete die Polizei also.
Auch bei den Unfalltoten ging die Zahl zurück: Während im Vorjahr
noch 20 Verkehrstote registriert wurden, waren es im letzten Jahr 18
Tote. Auf der A 1 konnte die Zahl der Toten (4) sogar halbiert
werden. Polizeidirektor Burkhard Klein, Leiter der Polizeiinspektion
Rotenburg: "Ich hätte mir einen höheren Rückgang gewünscht, zumal wir
besonders bei den Geschwindigkeitsüberschreitungen im Landkreis
gezielt in Bereichen mit gehäuften Unfallzahlen kontrolliert haben."
So wurden im letzten Jahr aufgrund überhöhter Geschwindigkeit im
Baustellenbereich der A1 über 10.000 Bußgelder verhängt. Über 1000
Raser erhielten ein Fahrverbot, weil sie mehr als 40 Stundenkilometer
zu schnell waren. Und auch auf den Landstraßen war die Polizei mit
zahlreichen Kontrollen präsent.

- Junge Fahranfänger sind immer noch Problemgruppe -

Das größte Problem für die Polizei ist die Altersgruppe der jungen
Fahranfänger in der Altersklasse von 18 - 24 Jahren. Im Gegensatz zu
ihrem Anteil an der Zahl der Verkehrsteilnehmer stellen sie mit fünf
Unfalltoten und mit 46 Schwerverletzten in der Unfallstatistik einen
im Verhältnis hohen Anteil. Bemerkenswert ist dabei, dass junge
Fahrer nicht nur an den Wochenenden verunglückten, sondern täglich an
den Unfallzahlen beteiligt sind. "Disko-Unfälle am Wochenende nachts
gab es in den letzten Jahren nicht", erläutert Polizeihauptkommissar
Rüdiger Radtke, Verkehrssachbearbeiter der Polizeiinspektion. Auch
bei den Unfallzeiten ergeben sich Schwerpunkte nur in den Zeiten des
Berufsverkehrs morgens und nachmittags, hat der Verkehrsspezialist
herausgefunden.

Besonders beteiligt sind die jungen Fahranfänger bei den




Verletztenzahlen bei Baumunfällen. Rund 15 Prozent der Verletzten von
Unfällen landen am Baum, so die Erfahrung der Polizei. Die Hälfte
davon übrigens auf Kreisstraßen. Das Besondere dabei: Die Hälfte
dieser Verletzten gehören der Altersgruppe von 18 - 24 Jahre an.
Radtke: "76 von 155 Verletzten am Baum sind junge Fahranfänger." Das
liegt vor allem an zu hoher und unangepasster Geschwindigkeit, ist
die Erkenntnis der Polizeiexperten.

Gerade die jungen Fahranfänger sind auf den Landstraßen im
Landkreis mit ihren von Bäumen gesäumten langen Geraden, aber
besonders auch in den Kurven, zu schnell. Das führt zu dramatischen
Unfallfolgen, wie die drei Unfalltoten innerhalb weniger Tage auf nur
einem Kilometer Kreisstraßen-Strecke zwischen Fintel und Ostervesede
im letzten Jahr gezeigt haben. Der Landkreis Rotenburg unterstützt
die Polizei mit dem Projekt "CoPilot" (www.row-copilot.de) bei der
Verkehrssicherheitsarbeit mit den jungen Fahrerinnen und Fahrern. Das
Geld dafür kommt übrigens aus Bußgeldern der "Blitzer" im Kreis.

- Polizei will mit Geschwindigkeits- und Gurtkontrollen mehr
Sicherheit -

Diese Unfälle sind ein klassisches Unfallmuster, das die Polizei
mit intensiver Verkehrssicherheitsarbeit verhindern will. Daher wird
sie verstärkt auf Landstraßen die Geschwindigkeit kontrollieren und
dabei auch das Geschwindigkeitsmessgerät, das üblicherweise auf der
Autobahn eingesetzt wird, auf Kreis- und Landesstraßen einsetzen.
Ergänzt wird das durch die Laserpistole, mit der aus großer
Entfernung auch die Geschwindigkeit in Kurven gemessen werden kann.
Dazu soll es weiterhin verstärkt kontrolliert werden, ob
Sicherheitsgurte angelegt sind und das Handy beim Fahren in der
Tasche bleibt. Bei der Hauptunfallursache Geschwindigkeit sind die
statistischen Zahlen übrigens von 497 auf 544 Unfälle im Kreis
angestiegen. "Dabei handelte es sich besonders um schwere Unfälle mit
Personenschaden", ergänzt Rüdiger Radtke.

- Vorletzter Bauabschnitt der A 1 führte noch mal zu Steigerungen
-

Rückgänge bei den Unfallzahlen waren besonders bei den
Flächendienststellen Rotenburg, Zeven und Bremervörde zu verzeichnen.
Während im Altkreis Rotenburg und im Bereich des Polizeikommissariats
Zeven die Zahlen um jeweils rund 170 Unfälle zurück ging, waren es in
Bremervörde immerhin noch über 100 Fälle. In der Autobahnbaustelle
gab es auf den nach 2009 erneut schmaleren Fahrbahnen in 2011 einen
Anstieg von rund 400 Fällen. "Allerdings waren das fast durchweg
Blechschäden mit geringen Sachschäden", berichtet Rüdiger Radtke.

Die Zahl der schweren Unfälle auf der Autobahn in der Baustelle
blieb weiterhin gering. Waren es in den Jahren vor Beginn der
Bauarbeiten 113 Fälle im Durchschnitt, blieb die Zahl während der
Bauarbeiten im Schnitt bei unter 90 Unfälle mit Personenschaden. Im
Jahr 2011 waren es mit 95 Unfällen wiederum erheblich weniger Unfälle
als im Durchschnitt der Jahre vor Baubeginn. Bei den Verkehrstoten
auf der Autobahn hat sich die Zahl sogar halbiert, in den ersten
Monaten dieses Jahres gab es auf der A1 im Bereich der
Polizeiinspektion Rotenburg weder Schwerverletzte noch Tote. Im
letzten Bauabschnitt 2012 gingen die Unfallzahlen inzwischen stark
zurück, mit Fertigstellung erhofft sich die Polizei eine bessere
Situation als vor dem Ausbau.

- Verkehrssicherheitsinitiative und Unfallkommission arbeiten an
Entschärfung -

Den immer noch hohen Unfallzahlen im Landkreis will die
Polizeiinspektion mit einer Arbeitsgemeinschaft Verkehrssicherheit
begegnen, die sich intensiv mit den Unfallhäufungspunkten und
möglichen polizeilichen Maßnahmen auseinandersetzen will. "Es soll
gezielt an den Verkehrsproblemen im Landkreis gearbeitet werden, um
die Zahl der Unfall-Verletzten und Toten zu senken, verspricht
Polizeidirektor Burkhard Klein. Dazu setzte sich am Dienstag bei der
Polizei in Rotenburg die Unfallkommission des Landkreises Rotenburg
aus Vertretern von Polizei, Landkreis, Kommunen, Straßenbehörden,
Verkehrswacht und ADAC zusammen, um über die Unfallhäufigkeitspunkte
und deren Entschärfung durch bauliche Maßnahmen zu beraten. Dabei
können die Verkehrsexperten übrigens erstmals auf eine elektronische
Unfalltypensteckkarte zurückgreifen. Zuvor waren jahrzehntelang
Nadeln in Landkarten gesteckt worden.

## Foto / Darstellungen in digitaler Pressemappe:

- Polizeidirektor Burkhard Klein berichtet der Unfallkommission
- Polizeihauptkommissar Rüdiger Radtke erläutert Verkehrsstatistik
- Chart Hauptunfallursachen im Landkreis Rotenburg
- Chart Junge Fahranfänger - Verteilung der Wochentage der Unfälle
- Neue elektronische Unfalltypensteckkarte




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Rotenburg
Pressestelle
Detlev Kaldinski
Telefon: 04261/947-104
E-Mail: detlev.kaldinski (at) polizei.niedersachsen.de


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Datum: 20.03.2012 - 13:59 Uhr
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