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Erste Erfolge für die NRW-Initiative "Kurve kriegen"

ID: 605055

(ots) - Das Ministerium für Inneres und Kommunales
teilt mit:

Die NRW-Initiative "Kurve kriegen", mit der gefährdete Kinder und
Jugendliche ihr Leben ohne Kriminalität in den Griff bekommen sollen,
kann wenige Monate nach dem Start erste Erfolge vorweisen. 153 Kinder
im Alter zwischen acht und 14 Jahren nehmen bislang an diesem
bundesweit einmaligen Programm der Polizei teil. "Wir sind gut aus
den Startblöcken gekommen", sagte Innenminister Ralf Jäger heute
(3.4.) in Düsseldorf. "Die Eltern und Kinder nehmen die Hilfe an und
nutzen die Chance für einen Weg aus der Kriminalität. Die
Zusammenarbeit mit den Jugendämtern läuft ausgesprochen gut. So
schaffen wir es gemeinsam, dem Leben der Kinder eine neue Richtung zu
geben."

Wie "Kurve kriegen" Kindern und Jugendlichen die Chance für eine
gewaltfreie Jugend ermöglicht, machte Jäger am Beispiel des
12-jährigen Max deutlich. Der Junge ist der Polizei innerhalb weniger
Monate erst mehrfach wegen Diebstahls, dann wegen Bedrohungen von
Mitschülern, Prügeleien und Raub aufgefallen. Er ging auf andere
Kinder mit Fäusten und Fußtritten los. Einmal hatte er sogar ein
Messer mit. "So konnte es nicht weiter gehen. Die Polizei hat
gehandelt, bevor Max zu einem Intensivtäter wird", erläuterte Jäger.
"Wir wollen Kindern wie Max frühe Hilfe geben, statt sie später
bestrafen zu müssen. Das ist der Leitgedanke von 'Kurve kriegen'." In
den Projektteams der Polizei kümmern sich pädagogische Fachkräfte wie
Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erziehungswissenschaftler oder
Psychologen um die gefährdeten Kinder. "Damit wollen wir verhindern,
dass die Liste ihrer Straftaten länger und länger wird und weitere
Menschen Opfer von Gewalt und Kriminalität werden", hob der
Innenminister hervor.

Die Polizisten vor Ort erfahren als erste davon, wenn Kinder




straffällig werden. Sie kennen die Umstände der Tat. Wichtig sind
aber auch die Lebensverhältnisse der Kinder. Denn es gibt eine Fülle
von Problemen, die ursächlich für das Abgleiten in die Kriminalität
sein können. Die Polizei spricht deswegen gezielt die Eltern an und
bietet Hilfe durch "Kurve kriegen". Die Teilnahme an dem Programm ist
freiwillig. Die Betreuung soll mindestens zwei Jahre dauern. In
dieser Zeit ist die pädagogische Fachkraft der Ansprechpartner für
die Familien und vor allem für die Kinder. "Die Palette der Hilfe
reicht vom Anti-Aggressionstraining über Lernhilfen und Sportangebote
bis hin zu Elterntrainings", erläuterte Jäger.

Auch Max und seine Mutter haben ihr Einverständnis gegeben. Max
Mutter hat die Hilfe angenommen, weil sie nicht mehr weiter wusste.
Sie arbeitet den ganzen Tag, um die Familie zu versorgen. Der Vater
ist gewalttätig und hat sich seit der Scheidung überhaupt nicht mehr
um die Familie gekümmert. "Der Sozialarbeiter hat der Familie ein
maßgeschneidertes Hilfsprogramm zusammengestellt", erklärte der
Minister. Max lernt in einem Coolness-Training den Umgang mit Frust
und das faire Verhalten in der Gruppe. Seiner Mutter wurde ein
Elterncoaching vermittelt, um ihre erzieherischen Kompetenzen zu
stärken.

"Es wird uns nicht in jedem Fall gelingen, Kinder und Jugendliche
vor einem dauerhaften Abgleiten in die Kriminalität zu bewahren. Da
bin ich realistisch", sagte Jäger. "Doch jedes Kind, das mit unserer
Hilfe die Kurve kriegt, ist ein Gewinn. Ein Gewinn für seinen
persönlichen Lebensweg und ein Gewinn für die Sicherheit der
Menschen."




Rückfragen bitte an:

Ministerium für Inneres und Kommunales
Pressestelle Ministerium für Inneres und Kommunales
Telefon: 0211/871-2300
Fax: 0211/871-2500
E-Mail: pressestelle(at)im.nrw.de
http://www.im.nrw.de

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Datum: 03.04.2012 - 11:16 Uhr
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