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++ Hilfen für jugendliche Sexualstraftäter ++ Pressemitteilung des Diakonieverband Lüneburg ++

ID: 612716

(ots) - Hilfen für jugendliche Sexualstraftäter

Lüneburg

Sexualstraftaten sind keine Domäne der Erwachsenen. Etwa 20 % der
Sexstraftäter in Deutschland sind Kinder und Jugendliche. Die ihnen
zur Last gelegten Delikte sind u. a. Vergewaltigung, sexuelle
Nötigung und sexueller Missbrauch von Kindern. Der Diakonieverband
der ev. luth. Kirchenkreise Lüneburg und Bleckede, vertreten durch
die ihm angeschlossene Ökumenische Ehe - u. Lebensberatungsstelle,
will hier einen Beitrag zur Verbrechensvorbeugung und zum Opferschutz
leisten, in dem er sich um die jungen Täter, die vielfach auch
Wiederholungstäter sind, kümmert.

Am 1.3.2012 startete das Vorhaben " Gruppenarbeit mit sexuell
straffälligen Jugendlichen " in Lüneburg. Zielgruppe sind männliche
Jugendliche im Alter von 14 - 17 Jahren, die ein Sexualdelikt
begangen haben und im Rahmen eines Urteils oder einer Weisung vom
Jugendrichter die Auflage zur Teilnahme an dem Programm bekommen
haben. Aus diesem Grunde hat der Diakonieverband Kontakt zu allen 9
in Frage kommenden Amtsgerichten aufgenommen. Einzugsgebiet des
Programms sind die Landkreise Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen,
Harburg, Stade u. Heidekreis. In diesem Gebiet, das etwa 11 % der
niedersächsischen Bevölkerung umfasst, gab es laut Polizeiangaben in
den Jahren 2006 - 2010 pro Jahr etwa 45 - 70 tatverdächtige
Jugendliche, denen eine Sexualstraftat zur Last gelegt wurde. Die
Dunkelziffer dürfte aber erheblich höher liegen, da viele
Sexualdelikte u. a. aus Schamgefühlen nicht zur Anzeige gebracht
werden. Auch eine "freiwillige" Teilnahme an dem Programm ist
möglich, wenn die Sexualstraftat noch nicht bei der Polizei
aktenkundig wurde. Hier ist es allerdings notwendig, dass der
Jugendliche eine Selbstanzeige beim für ihn zuständigen Jugendamt
hinterlegt, die im Falle des Abbruchs des Programms an die




Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet wird. Dieser juristisch
verpflichtende Rahmen zur Teilnahme an dem Programm wird für
notwendig erachtet, da auch jugendliche Sexualtäter - wie erwachsene
- dazu neigen die Tat zu leugnen, zu bagatellisieren oder dem Opfer
die Verantwortung für die Tat zuzuschieben.

Der Anfang 2012 begonnene 1. Durchlauf des Programms wird über
Sponsoren finanziert und ist somit für Interessenten kostenfrei.
Mittelfristig ist geplant, dass die Gruppenarbeit zu einer
Regelleistung der Jugendämter wird, da Sexualstraftaten Jugendlicher
Ausdruck von Entwicklungsstörungen sind.

Das Programm läuft über 1 ½ Jahre und wird in Form einer
Kleingruppe mit maximal 6 Teilnehmern durchgeführt. In einem
Behandlungsvertrag, der einerseits von den Gruppenleitern und
andererseits von den Jugendlichen und ihren Erziehungsberechtigten
unterzeichnet wird, sind die Regeln und Anforderungen, die die
Jugendlichen beachten und erfüllen müssen, niedergelegt. Scheiden
innerhalb der Programmdauer Jugendliche aus, so können zu bestimmten
Stichtagen neue Teilnehmer aufgenommen werden.

Die Gruppe findet jeweils dienstags in der Zeit von 16.00 - 18. 00
Uhr in den Räumen des Diakonieverbandes statt. Geleitet wird die
Gruppe von dem Dipl. Sozialpädagogen, Ehe- u. Lebensberater, Gestalt
- u. Suchttherapeuten, Albrecht v. Bülow und der Dipl.
Sozialpädagogin, Familien- u. Paartherapeutin, Claudia v. Bülow.

Nähere Informationen erhalten sie telefonisch unter 04131 / 684460
oder per Mail unter Albrecht.VonBuelow(at)evlka.de.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Lüneburg
Pressestelle
Kai Richter
Telefon: 04131/29-2324 o. Mobil 0160 4705111
E-Mail: kai.richter(at)polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/lueneburg/


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Datum: 24.04.2012 - 15:54 Uhr
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