HL-Innenstadt /
Unangemeldete, unfriedliche Demonstration in Lübeck
(ots) - In der Nacht vom 8. Mai auf den 9. Mai 2012 kam es
im Zusammenhang mit einer unangemeldeten, demonstrativen Aktion zu
einem polizeilichen Großeinsatz in Lübeck.
Gegen 22:10 Uhr wurde durch Passanten der Polizei mitgeteilt, dass
eine größere Personengruppe von der Untertrave in die Beckergrube
gehen sollte. Es war festzustellen, dass die Personen offenbar der
"Alternativen Szene" angehören. 50-60 Personen versuchten mit
Transparenten, dem Abbrennen von Böllern, bengalischen Feuern und
Sprechchören in Richtung Innenstadt zu kommen. An der Spitze des
Aufzuges befanden sich zirka 25 Teilnehmer, welche sich mit Basecaps,
Sonnenbrillen, Mundtüchern und zum Teil mit Sturmhauben vermummt
hatten. Als der Einsatzleiter der Polizei die Versammlungsteilnehmer
im Bereich der oberen Beckergrube ansprechen wollte, um
versammlungsrechtliche Gespräche zu führen, wurden Böller in
Geschäftseingänge und gegen Schaufensterscheiben sowie in Richtung
der Beamten geworfen und ein bengalisches Feuer entzündet.
Daraufhin wurde der Aufzug in der Fußgängerzone Breite Straße
durch zunächst vier Funkstreifenwagen gestoppt.
Unmittelbar nach dem Verlassen der Streifenwagen wurden die
Beamten von zirka 30 vermummten Personen, die sich an der
Aufzugsspitze befanden, angegriffen. Aus der Menge der
Versammlungsteilnehmer wurde lautstark dazu aufgefordert, dass man
sich nicht stoppen lassen solle. So versuchte die Gruppe durch
Anrennen die Beamten zu überrennen und mit Fäusten auf sie
einzuschlagen.
Es kam daraufhin zum Schlagstock- und Reizstoffeinsatz der
eingesetzten Beamten. Fünf Personen konnten vor Ort vorläufig
festgenommen werden. Durch weitere, zwischenzeitlich herangeführte
Streifenwagen erfolgten weitere Gewahrsamnahmen.
Dieses führte kurzfristig zu einer Beruhigung der Lage in Bereich
der Innenstadt.
Gegen 01:50 Uhr errichtete eine Gruppe von zirka 15-20 vermummten
Personen vom Gelände der Alternativen eine Blockade durch
Müllcontainer auf der Fahrbahn der Willy-Brandt-Allee. Man griff
zivile Aufklärungskräfte an, indem Steine auf die Fahrzeuge geworfen
wurden, ohne diese jedoch zu treffen. Weiter kam es auf dem Gelände
der Alternativen zur Verbarrikadierung der Geländezufahrt. Dazu
stellten mehrere vermummte Personen Mülltonnen, die offenbar mit
Glasflaschen gefüllt waren, hinter dem Tor bereit.
Gegen 03:50 Uhr gelang dem Revierleiter des 1. Polizeireviers
eine Kontaktaufnahme. Nach Aufnahme von Gesprächen vor Ort konnte die
Lage beruhigt werden, so dass kein weiterer Polizeieinsatz
erforderlich war.
Bei dem Einsatz wurden keine Polizeibeamten verletzt. Über weitere
verletzte Personen liegen keine Erkenntnisse vor.
Es wurden zu diesem Einsatz 26 Funkstreifen aus den Bereichen
Lübeck, Ostholstein und Stormarn herangezogen. 52 Polizeibeamte und 4
Diensthunde waren eingesetzt.
Zum jetzigen Zeitpunkt werden fünf Ermittlungsverfahren
(Landfriedensbruch, Verstöße nach dem Sprengstoff- und Waffengesetz
und dem Versammlungsrecht) eingeleitet. 21 Personen wurden vorläufig
festgenommen beziehungsweise zur Verhinderung weiterer Störungen in
Gewahrsam genommen. Zudem wurden erkennungsdienstliche Maßnahmen
durchgeführt. Bei den Durchsuchungen der Personen wurden
Tierabwehrsprays und Vermummungsgegenstände feststellt. Einige
führten Betäubungsmittel mit. Die Entlassungen aus dem
Polizeigewahrsam erfolgten am frühen Morgen.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Lübeck
Pressestelle
Stefan Muhtz
Telefon: 0451-131-2015
Fax: 0451-131-2019
E-Mail: pressestelle.luebeck.pd(at)polizei.landsh.de
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Demonstrationen können zu Verkehrsbehinderung führen" alt=" HL-Stadtgebiet /Datum: 09.05.2012 - 10:50 Uhr
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