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Gefährdete Kinder bekommen ihr Leben in den Griff

ID: 620660

(ots) - Nordrhein-Westfalen bekämpft die Kinder- und
Jugendkriminalität erfolgreich mit der Initiative "Kurve kriegen".
Mit ihr sollen gefährdete Kinder und Jugendliche ihr Leben ohne
Kriminalität in den Griff bekommen. In acht Modellregionen nehmen
bislang 153 Kinder im Alter zwischen acht und 14 Jahren an diesem
bundesweit einmaligen Programm der Polizei teil, 31 davon in
Duisburg. "Wir wollen verhindern, dass sie zu jugendlichen
Intensivtätern werden und sich ihre Zukunft verbauen", sagte
Innenminister Ralf Jäger heute (16.5.) in Duisburg. "Wir bieten ihnen
und ihren Familien pädagogische Unterstützung an, bevor die Liste
ihrer Straftaten länger und länger wird. Damit verhindern wir auch,
dass weitere Menschen zu Opfern von Gewalt und Kriminalität werden."

Wie "Kurve kriegen" Kindern und Jugendlichen die Chance für eine
gewaltfreie Jugend ermöglicht, machte Jäger am Beispiel des
13-jährigen Dennis aus Duisburg deutlich: Erst fiel der Junge der
Polizei innerhalb weniger Monate mehrfach wegen Diebstahls auf. Dann
verprügelte er mit Freunden zusammen einen anderen Jungen. Kurz
darauf wurde er ohne Führerschein auf einem gestohlenen Mofa
erwischt. Innerhalb weniger Monate häuften sich die Strafanzeigen.
"So konnte es nicht weiter gehen. Die Polizei hat gehandelt, bevor
Dennis zu einem Intensivtäter wird", erläuterte Jäger. "Wir wollen
Kindern wie Dennis frühzeitig Hilfe geben, statt sie später bestrafen
zu müssen. Das ist der Leitgedanke von 'Kurve kriegen'." In den
Projektteams der Polizei kümmern sich pädagogische Fachkräfte wie
Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erziehungswissenschaftler oder
Psychologen um die gefährdeten Kinder. In Duisburg ist es ein
erfahrener Sozialarbeiter der Diakonie.

Die Polizisten vor Ort erfahren als erste, wenn Kinder straffällig
werden. Sie kennen die Umstände der Tat. Wichtig sind aber auch die




Lebensverhältnisse der Kinder. Denn es gibt eine Fülle von Problemen,
die ursächlich für das Abgleiten in die Kriminalität sein können. Die
Polizei spricht deswegen gezielt die Eltern an und bietet Hilfe durch
"Kurve kriegen". Die Teilnahme an dem Programm ist freiwillig. Die
Betreuung soll mindestens zwei Jahre dauern. In dieser Zeit ist die
pädagogische Fachkraft der Ansprechpartner für die Familien, vor
allem aber für die Kinder. "Die Palette der Hilfe reicht vom
Anti-Aggressionstraining über Lernhilfen und Sportangebote bis hin zu
Elterntrainings", sagte der Minister.

Auch Dennis und seine Mutter haben die Hilfe der Duisburger
Polizei angenommen, weil sie die "Kurve kriegen" wollen. Dennis'
Mutter wusste nicht mehr weiter: Sie ist alleinerziehend und arbeitet
den ganzen Tag. Dennis ist viel alleine und schwänzt die Schule. Der
suchtkranke Vater kümmert sich seit Jahren nicht mehr um die Familie.
"Der Sozialarbeiter hat der Familie ein maßgeschneidertes
Hilfsprogramm zusammengestellt", erklärte Jäger. Er vermittelte
Dennis in ein Anti-Aggressionstraining und in einen Sportverein. Dort
lernt er das faire Verhalten in der Gruppe und den Umgang mit Frust.
Die Mutter lernt in einem Elterntraining, ihrem Sohn angemessene
Grenzen zu setzen. "Es wird uns nicht in jedem Fall gelingen, Kinder
vor einem dauerhaften Abgleiten in die Kriminalität zu bewahren. Da
bin ich realistisch", erklärte der Minister. "Doch jedes Kind, das
mit unserer Hilfe die Kurve kriegt, ist ein Gewinn. Ein Gewinn für
seinen persönlichen Lebensweg und ein Gewinn für die Sicherheit der
Menschen."




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Datum: 16.05.2012 - 10:58 Uhr
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