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120518.1 Kiel: Nach schwerem Raub mit Todesfolge in Schilksee im Jahr 2011 folgt jetzt eine DNA- Reihenuntersuchung

ID: 621251

(ots) - Am Mittwochabend dem 23. Februar 2011 überfielen zwei
maskierte Männer unter Vorhalt einer Schusswaffe ein älteres Ehepaar
in Schilksee. Die 82-jährige Wohnungsinhaberin brach während der Tat
zusammen und verstarb. Jetzt führen Staatsanwaltschaft und Polizei
eine DNA- Reihenuntersuchung durch, über 3.000 Männer werden zur
Abgabe einer Speichelprobe aufgerufen.

Die Ermittlungsgruppe "Schilksee" der Mordkommission der
Bezirkskriminalinspektion Kiel hat in Zusammenarbeit mit der
Staatsanwaltschaft Kiel in den zurückliegenden Monaten Spuren
ausgewertet, ist zahlreichen Hinweisen, zum Beispiel nach der Sendung
"Aktenzeichen XY ungelöst", nachgegangen und führte immer wieder
Zeugenvernehmungen und Anwohnerbefragungen durch. Trotz der
intensiven Ermittlungstätigkeit hat sich bisher keine heiße Spur auf
die Tatverdächtigen herauskristallisiert. Die Spurensicherung fand
aber damals tatrelevante männliche DNA, so dass Vergleichsproben mit
dieser Spur abgeglichen werden können. Zusätzlich wurde beim
Landeskriminalamt in Kiel das Tatgeschehen nochmals bewertet und ein
Täterprofil erstellt. Die Ermittler gehen deswegen davon aus, dass
zumindest ein Täter Bezüge zum oder seinen Wohnort im Norden Kiels
hatte oder hat. Daher erließ das Amtsgericht Kiel auf Antrag der
Staatsanwaltschaft einen Beschluss zur Durchführung einer DNA-
Reihenuntersuchung. Die Staatsanwaltschaft und die Mordkommission
bereiten nun diese Reihenuntersuchung vor, die an den ersten zwei
Wochenenden im Juni durchgeführt wird. Zu diesem Zweck erhalten über
3.000 Männer am 22. beziehungsweise 29. Mai einen Brief von der
Kriminalpolizei mit der Bitte, an der Aufklärung der Tat mitzuhelfen
und beizutragen, den Tatverdächtigen durch den Ausschluss der eigenen
Person zu identifizieren. Betroffen sind alle männlichen Personen im




Alter von 16 bis 35 Jahren, die in den vergangenen fünf Jahren in den
Kieler Stadtteilen Schilksee, Friedrichsort, Holtenau und Pries sowie
in den Ortschaften Altenholz, Dänischenhagen und Strande gelebt haben
oder noch leben. Diese bisher größte DNA- Reihenuntersuchung in
Schleswig-Holstein findet an zwei Wochenenden in den Räumlichkeiten
der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz
statt. Am ersten Wochenende von Freitag den 1. Juni, bis Sonntag den
3. Juni, werden die Männer aus den Kieler Stadtteilen Schilksee,
Friedrichsort, Holtenau und Pries gebeten, die freiwillige
Speichelprobe abzugeben. Am darauf folgenden Wochenende, Freitag dem
8. bis Sonntag dem 10. Juni, finden sich die männlichen Bewohner der
Umlandgemeinden Altenholz, Dänischenhagen und Strande in der
Fachhochschule ein.

Die Ermittlungsgruppe "Schilksee" beschäftigt sich seit August
2011 mit insgesamt vier Raubüberfällen, die im Zeitraum September
2010 bis Februar 2011 von bisher unbekannten Tätern begangen worden
sind. Bei der letzten Tat am 23. Februar 2011 befand sich das
Ehepaar allein in seiner Wohnung im sechsten Stock des
Mehrfamilienhauses in der Straße Langenfelde 119, als gegen 22 Uhr
zwei maskierte Männer in die Räume eindrangen und die 82 Jahre alten
Eheleute überwältigten und ausraubten. Die Geschädigte brach während
der Tatausübung bewusstlos zusammen. Die Täter flüchteten gegen 22.30
Uhr mit der Beute aus der Wohnung. Der von dem Ehemann zu Hilfe
gerufene Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen.

Die Staatsanwaltschaft Kiel hat mit Zustimmung des
Justizministeriums für Hinweise, die zur Ermittlung der Täter führen,
eine Belohnung in Höhe von 5.000 EUR ausgelobt. Für die Aufklärung
der weiteren drei Raubüberfälle in Schilksee lobt die
Staatsanwaltschaft nach wie vor jeweils 1.500 Euro aus.

Hinweis an die Damen und Herren der Presse: Über den gegenwärtigen
Ermittlungsstand und den Ablauf der DNA-Reihenuntersuchung informiert
Sie die Polizei am Freitag den 1. Juni um 14 Uhr in der
Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung, Rehmkamp 10, 24161
Altenholz. Kamerateams erhalten die Möglichkeit, die Räumlichkeit und
die einzelnen Stationen der Untersuchungen zu filmen.

Jürgen Börner




Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Kiel
Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit
Gartenstraße 7, 24103 Kiel

Tel. +49 (0) 431 160 - 2010 bis 2012
Fax +49 (0) 431 160 - 2019
Mobil +49 (0) 171 30 38 40 5
E-Mail: Pressestelle.Kiel.PD(at)polizei.landsh.de


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Datum: 18.05.2012 - 10:57 Uhr
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