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Gemeinsam gegen Rechte Gewalt

ID: 624039

(ots) - Polizei und Kirchenvertreter tauschen sich über
Erfahrungen aus

Lüneburg. Der Einsatz gegen rechte Gewalt war jetzt das zentrale
Thema eines Erfahrungsaustausches von führenden Vertretern von
Polizei und evangelischer Kirche im nordöstlichen Niedersachsen. Dazu
müssten die Gewaltprävention gestärkt, die Aufklärung über die
Geschichte des Nationalsozialismus intensiviert und neue Zugänge zu
potentiellen Tätern gefunden werden, hießen Ergebnisse der
Gesprächsrunde in Lüneburg.

"Jeder Schüler sollte einmal das Dokumentenhaus der Gedenkstätte
Bergen-Belsen besuchen", forderte beispielsweise Friedrich
Niehörster. Der Lüneburger Polizeipräsident nahm auf Einladung von
Landessuperintendent Dieter Rathing mit neun leitenden Beamten an dem
Treffen mit den zwölf Superintendenten des Sprengels teil. Gerade in
ländlichen Regionen und unter bildungsschwachen Menschen fällt
rechtsradikales Gedankengut leicht auf fruchtbaren Boden - das zeigt
sich nach Einschätzung der Gesprächsteilnehmer auch in
Nordost-Niedersachsen.

Meist spielen politische Motive dabei eine untergeordnete Rolle,
in vielen Gruppierungen geht es schlicht um Zugehörigkeit. "Manche
Menschen sind über das Bedürfnis nach Heimat verführbar", hat Hanna
Löhmannsröben, Superintendentin des Kirchenkreises Wolfsburg,
erfahren. Für Stefanie Lerche von der Polizeidirektion Lüneburg
suchen anfällige Jugendliche letztlich nach Aufmerksamkeit und
Orientierung. Die Kirche könne diese Erfahrungen vermitteln, sieht
die Polizeirätin eine Chance für die Kirche.

Dass die Kirche beispielsweise mit Jugendgruppen, Freizeiten oder
Pfadfindern eine "reiche Jugendarbeit" betreibe, wurde allseits
gewürdigt. "Aber sie ist noch nicht umfassend genug", gestand
Hittfelds Superintendent Dirk Jäger ebenso ein wie sein Kollege




Michael Thiel aus Gifhorn: "So viele Kontaktflächen zu den
gefährdeten Jugendlichen haben wir nicht." Hans-Georg Sundermann
berichtete von "neuen Aktionsformen" wie einem Anti-Gewalttraining
für Konfirmanden des Kirchenkreises Celle. "Haben wir mit der heute
kaum noch praktizierten Offenen Jugendarbeit einen gangbaren Weg zur
Integration von Jugendlichen aufgegeben", fragte Landessuperintendent
Rathing kritisch. Für Propst Stephan Wichert-von Holten aus Lüchow
wird neben dem schulischen Religionsunterricht die Begleitung von
Auszubildenden wichtiger, so seien an einigen Berufsschulen durchaus
"rechte Szenen" zu erkennen. Auf die Notwendigkeit der Vernetzung von
Aktivitäten machte Superintendentin Christine Schmid mit Blick auf
den Erfolg des Lüneburger "Netzwerks gegen Rechts" aufmerksam.

Der Gedankenaustausch zwischen Polizei und Kirche soll auch auf
örtlicher Ebene fortgesetzt werden, waren sich die Beteiligten einig.
Schließlich konnten die Kirchenvertreter für ihre Notfallseelsorge
ein "exzessives Lob" einheimsen. Stellvertretend würdigte
Polizeidirektor Stefan Sengel von der Polizeiinspektion Heidekreis
diesen pastoralen Dienst, zu dem beispielsweise die Betreuung von
Unfallopfern und Angehörigen oder das Überbringen von
Todesnachrichten gehört. Die Notfallseelsorge bedeute gerade für
jüngere Kollegen eine große Entlastung.




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Lüneburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wiebke Hennig
Auf der Hude 2
21339 Lüneburg
Telefon: 04131/29-1050
Fax: 04131/29-1065
E-Mail: wiebke.hennig(at)polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/pd_lueneburg/


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