Herzogtum Lauenburg/ 05.07.2012, Donnerstag
Ratzeburg- Rauchentwicklung in Wohnung- Kind gerettet
(ots) - Ein 2,5- jähriger Junge konnte gestern Abend aus
einer verqualmten Wohnung in der Berliner Straße gerettet werden.
Zwei aufmerksame Hausbewohner, 51 und 30 Jahre alt, hörten gegen
22.50 Uhr plötzlich einen Rauchmelder in dem Mehrfamilienhaus. Der
51- jährige informierte sofort die Rettungsleitstelle in Stormarn.
Die beiden Männer hatten dann hinter der Tür der betroffenen Wohnung
Geräusche gehört. Offenbar befand sich noch direkt hinter der Tür ein
Kind. Es hörte sich für die Männer so an, als wenn es versuchen
würde, die Tür allein zu öffnen. Es rückten die Freiwillige Feuerwehr
Ratzeburg (mit ca. 30 Kräften), eine Rettungswagenbesatzung, ein
Notarzt sowie eine Streifenwagenbesatzung aus. Die Besatzung des
Rettungswagens öffnete gewaltsam die Wohnungstür, weil sie ebenfalls
Geräusche dahinter vernahmen. Hinter der Tür stand der 2,5- jährige,
den die Rettungskräfte sofort in ihre Obhut nahmen. Auch der
Familienhund, ein Rottweiler, lief ihnen sofort aus der Wohnung
entgegen und brachte sich in Sicherheit. Es drang Qualm aus der
Wohnung, wobei ein offenes Feuer nicht zu erkennen war. Der Auslöser
der Rauchentwicklung war der angestellte Herd. Die Metallabdeckungen
auf den Herdplatten hatten sich stark erhitzt, so dass sich ein
beißender Qualm entwickelte. Ein Feuer hatte er nicht entfacht.
Weitere Personen befanden sich zu der Zeit nicht in der Wohnung. Die
Feuerwehr brachte den Herd nach draußen und stellte ihn auf dem Rasen
vor dem Haus ab. Anschließend musste die Wohnung gut durchgelüftet
werden. Ein Gebäudeschaden entstand nicht. Die Wohnung war nach dem
Lüften wieder bewohnbar. Möglicherweise hatte das Kind an den
Herdknöpfen herumgedreht. Der kleine Junge wurde nach der ersten
Versorgung vor Ort mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung
(keine Brandverletzungen) in ein Krankenhaus gebracht. Weitere
Bewohner, acht Erwachsene und vier Kinder, konnten das Haus
unverletzt verlassen. Zwei Polizeibeamtinnen, hatten sich im
Krankenhaus untersuchen lassen, da der Verdacht auf eine
Rauchgasvergiftung bestand. Sie sind weiterhin dienstfähig. Der Hund
war nach bisherigen Erkenntnissen unverletzt. Zu dem
Gesundheitszustand der freilaufenden Bartagame (Echsen- leguanartig,
werden ca. 30 bis 60 Zentimeter lang), die offenbar ebenfalls noch in
der Wohnung waren (genaue Anzahl hier nicht bekannt- da freilaufend)
ist derzeit nichts bekannt. Zu dem Zeitpunkt, als das Kind von den
Rettungskräften zum Rettungswagen gebracht wurde, erschien plötzlich
die 21- jährige Mutter des Jungen. Nach aktuellem Ermittlungsstand
war die junge Frau mit ihrem 27- jährigen Freund aus Rehna (wohnt
nicht mit in der Wohnung) gegen 21.00 Uhr nach Lübeck gefahren. Die
junge Mutter hatte möglicherweise versäumt, dem 27- jährigen mit zu
teilen, das das Kind ohne Aufsicht in der Wohnung war. Die Polizei in
Ratzeburg informierte sofort gestern Abend den Jugendnotdienst. Das
Jugendamt ist eingeschaltet. Die 21- jährige hatte mit ihrem Sohn
gestern nach der Untersuchung des Kindes das Krankenhaus verlassen.
Die Kriminalpolizei in Ratzeburg ermittelt wegen des Verdachts der
Verletzung- der Fürsorge- oder Erziehungspflicht. Wie es mit den
Haustieren jetzt weitergeht, wird derzeit ebenfalls geprüft. Die
Ermittlungen werden noch andauern.
Sonja Kurz
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Datum: 06.07.2012 - 13:02 Uhr
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