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+++ Polizei präsentiert neues Konzept zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen +++ Kreisübergreifende Ermittlungsgruppe eingesetzt +++ "Klinkenputzen" wird intensiviert +++

ID: 685375

(ots) -
Die Zahl der Wohnungseinbrüche in den Landkreisen Verden und Osterholz
steigt. In einem Fünfjahresvergleich hat sich die Zahl der
registrierten Taten in beiden Landkreisen nahezu verdoppelt. Auch in
diesem Jahr nehmen die Fallzahlen weiter zu. Im Landkreis Verden waren
Ende Juni bereits 255 (Vorjahr 161) Taten bekannt, im Landkreis
Osterholz waren es 242 (Vorjahr 195). Besonders die dunkle Jahreszeit
ist seit jeher bei Einbrechern beliebt. Von Januar bis März diesen
Jahres stiegen die Einbruchszahlen gerade im Landkreis Verden
sprunghaft an. Im Landkreis Osterholz wurden im Dezember und März die
meisten Einbrüche registriert. Meistens nutzen die Kriminellen das
frühe Einsetzen der Dunkelheit, um auf Beutezug zu gehen. Im Schutz
der Dunkelheit werden die Täter schlechter wahrgenommen und können
auch leichter Ausschau nach lohnenden Objekten halten. Deshalb
passieren Einbrüche nicht nur nachts sondern auch in frühen Morgen-,
dunklen Nachmittags- oder frühen Abendstunden, wenn die Bewohner schon
oder noch außer Haus sind. Die Polizei spricht in solchen Fällen von
sogenannten Tageswohnungseinbrüchen. Während die Fallzahlen in diesem
Bereich zunehmen, flaut die Zahl der registrierten
Kraftfahrzeugeinbrüche weiter ab.

Auf den Anstieg von Wohnungs- und Tageswohnungseinbrüchen in beiden
Landkreisen reagiert die zuständige Polizeiinspektion Verden/Osterholz
jetzt mit einer konzeptionellen Offensive. In den kommenden Wochen und
Monaten soll ein ganzheitlicher Ansatz die Zahl der Einbrüche wieder
minimieren. Durch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zum Thema
Einbruchsschutz, technische Beratungen und Vorträge vor Haus- und
Grundbesitzern, Vereinen und Verbänden soll die Bevölkerung
sensibilisiert und zur Mitarbeit bei der Prävention, aber auch der
Täterermittlung angeregt werden. Außerdem wird kreisübergreifend eine




Ermittlungsgruppe eingerichtet, die sich aus erfahrenen Kriminalisten
verschiedener Dienststellen zusammensetzt und bei der - unanbhängig
vom Tatort - die (Lage-) Informationen zusammenlaufen, die die Delikte
bearbeitet und die Präventionsmaßnahmen koordiniert. Auch die
Analysestelle und die Zivilfahndung der Inspektion sowie die Einsatz-
und Streifendienste der Polizeidienststellen in Verden, Achim und
Osterholz-Scharmbeck sowie die Autobahnpolizei sind in das Konzept
eingebunden. Die Beamten führen unifomierte und zivile Streifen in
Wohngebieten durch und beteiligen sich an Nachbarschaftsbefragungen.
Erschrecken Sie in Zukunft also nicht, wenn Sie irgendwann in Ihrem
Briefkasten einen Flyer Ihrer Polizei vorfinden, auf dem die Beamten
Sie um Ihre Mithilfe bitten. Dann ist in Ihrer Nachbarschaft
eingebrochen worden, und die Ermittler haben Sie beim "Klinkenputzen",
wie Nachbarschaftsbefragungen polizeiintern genannt werden, nicht
angetroffen. Wenn Sie diesen Hinweis in ihrem Briefkasten finden,
sollten Sie sich unbedingt mit der Polizei in Verbindung setzten, um
für eine Befargung zur Verfügung zu stehen.

"Zwischen 50 und 60 Prozent der durch die Polizei aufgeklärten
Einbrüche wurden durch Hinweise aus der Nachbarschaft gelöst", so
Polizeirat Sebastian Zinke, seit dem 1. Juli neuer Leiter des
Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Verden/Osterholz.
"Diese Chance zur Aufklärung wollen wir in Zukunft intensivieren,
Nachbarn und Anwohner noch stärker als bisher in die Ermittlungen
einbeziehen!"

Üblich sind Nachbarschaftsbefragungen nach Einbrüchen zwar schon
lange. Aber nicht selten trafen die Beamten niemanden an, konnten
potenzielle Zeugen also nicht befragen und vergaben dadurch
möglicherweise eine Chance zur Aufklärung der Taten. Das soll sich
durch das neue Konzept ändern.

"Vielen ist gar nicht bewusst, mit welchen Kleinigkeiten sie uns auf
die Spur der Täter führen können", so Zinke weiter. "Für den Einzelnen
völlig unbedeutend erscheinende Begebenheiten oder Beobachtungen
können für uns das Puzzleteil sein, das uns hilft, das Bild
zusammenzufügen und die Täter zu ermitteln."

Natürlich hoffen Zinke und seine Kollegen auch, dass die Bevölkerung
durch solche Maßnahmen noch stärker sensibilisiert wird. "Es geht uns
nicht darum, zur "Schnüffelei" oder zum Denunziantentum zu animieren.
Aber wir appellieren an die Mitverantwortung jedes Einzelnen für das
Wohl aller Nachbarn", so der Polizeirat, "Achten Sie auf Autos mit
auswärtigen Kennzeichen, die längere Zeit in einem Wohngebiet stehen
oder die mehrmals langsam durch die Straße fahren und nach einem
lohnenden Objekt suchen. Vielleicht sind es auch Fremde, die nicht zum
üblichen Straßen- oder Ortsbild gehören und die gleich an mehreren
Haustüren klingeln, um festzustellen, ob jemand zu Hause ist,
Scheiben, die klirren, Alarmsirenen, die heulen... All das sind
Auffälligkeiten, die auf einen Einbruch hinweisen können".

Das gilt gerade auch jetzt für die schönste Zeit des Jahres: Der
Erholungswert eines vielleicht traumhaft schönen Urlaubes ist schnell
wieder dahin, wenn die Wohnung bei Ihrer Rückkehr wie ein Schlachtfeld
aussieht und Einbrecher sich ungehemmt an Ihrem Eigentum bedient
haben. Auch solche Taten sind kein Einzelfall, sondern Jahr für Jahr
bitteres Schicksal vieler Deutscher! Denn während Sie entspannen,
arbeiten andere mit Hochdruck. Ist die Abwesenheit von Haus oder
Wohnung offensichtlich, wittern Einbrecher gute Chancen. Schützen Sie
deshalb das verlassene Zuhause wirkungsvoll vor unliebsamen Gästen.
"Auch hier hilft eine intakte Nachbarschaft, die einander helfen und
unterstützen kann. Stellen Sie deshalb den nachbarschaftlichen Kontakt
her und pflegen diesen oder bitten Sie Freunde und Bekannten das Heim
zu betreuen", rät ein Polizeisprecher, "Viele ungebetene Gäste lassen
sich bereits durch einfache Schutzmaßnahmen abschrecken. Um
Anwesenheit zu simulieren, empfiehlt es sich, dass zu unregelmäßigen
Zeiten die Rollläden und Vorhänge geöffnet bzw. geschlossen werden und
unterschiedliche Beleuchtungsquellen hin und wieder eine Anwesenheit
suggerieren."

An die Beseitigung aller möglichen Auf- und Einstiegsmöglichkeiten wie
Leitern und Mülltonnen muss auf jeden Fall gedacht werden. Auch sind
die zur Nachbarschaftshilfe gewonnenen Betreuer darüber zu
informieren, ob eine Einbruchmeldeanlage, sonstige
Sicherungseinrichtungen oder Zeitschaltuhren für die Zeit der
Abwesenheit verwendet werden. Eine tägliche Briefkastenleerung ist
vorzunehmen. Post und Tageszeitung können auf Antrag beim Zusteller
gelagert werden. Eine Dokumentation aller Wertsachen bzw. eine
Deponierung in einem Wertfach bei einem Kreditinstitut gibt dem Dieb
keine Chance. "Hinterlassen Sie keinen Hinweis auf Ihre Abwesenheit
auf dem Anrufbeantworter und statten Sie Ihr Reisegepäck mit
geschlossenen Adressenanhängern aus", so der Sprecher weiter,
"potenzielle Straftäter können so auf Flughäfen und Bahnhöfen nicht
Ihre Anschrift erfahren". Während einer Reise ins Ausland erhöht die
Aufmerksamkeit bei Straftätern auf vollbeladene Fahrzeuge -
insbesondere mit auswärtigem Kennzeichen! Vermeintliche Orts- oder
Sprachunkundigkeit und die damit verbundene Unsicherheit lässt
Urlauber schnell als wehrloses Opfer erscheinen. Die Vorgehensweise
der Täter ist phantasievoll. Sie agieren auch bei kürzester
Abwesenheit vom Fahrzeug. Locken die Reisenden aus dem Fahrzeug durch
aufgeregtes Gestikulieren und Vortäuschen eines Unfalls oder einer
Autopanne und provozieren die Täterverfolgung zu Fuß durch Beschädigen
des Fahrzeuges durch Kinder. Daher sind Wertsachen grundsätzlich nicht
im Auto zu verstecken, sondern - verteilt auf mehrere Personen -
mitzunehmen und auch beim kürzesten Verlassen des Fahrzeuges
Zündschlüssel abzuziehen, das Lenkradschloss einzurasten und Türen,
Fenster und Schiebedach zu verschließen. Geben Sie Straftätern auch
zur schönsten Zeit des Jahres keine Chance. Jede Polizeidienststelle
in den Landkreisen Verden und Osterholz hält für Sie kostenlos die
Informationsbroschüre "Langfinger machen niemals Urlaub" bereit!"

Die Polizei wird über dieses Thema auch in den kommenden Wochen und
Monaten immer wieder berichten, über den Verlauf der Konzeption
informieren und zur Mithilfe anregen.

Informationen rund um den Schutz Ihres Eigentums erhalten Sie beim
Beauftragen für Kriminalprävention der Polizeiinspektion
Verden/Osterholz, Jürgen Moje, Telefon 04231/806108, oder im Internet
auf www.polizei-beratung.de .

++ Fotos und Grafiken befinden sich in der Digitalen Pressemappe der
PI Verden/Osterholz ++




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Verden / Osterholz
Pressestelle
Jürgen Menzel
Telefon: 04231/806-104 NEU: 0152 /56 88 06 04


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Datum: 27.07.2012 - 14:30 Uhr
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