++ Schlafapnoe ist im Straßenverkehr ein ernstes Problem (Foto)
(ots) - Sittensen/A1. Viele Informationen zum Thema
"Schlafkrankheit bei Berufskraftfahrern" erhielten am Mittwochabend
die Teilnehmer des 103. Fernfahrerstammtisches auf dem Autohof in
Sittensen vom Referenten Dr. med. Olaf Dittrich, Haus- und Facharzt
für Innere Medizin aus Rotenburg. Dr. Dittrich stellte in seinem
Vortrag heraus, dass ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung an
Schlafstörungen leide, die sich teilweise so massiv auswirken, dass
man von einer Krankheit spricht, dabei auch die so genannten
Schlafapnoe.
Die Krankheit sei in fast jeder Altersgruppe zu finden, jedoch
überwiegend bei Personen über 30 Jahren, erläuterte Dittrich. Das
Problem einer solchen Erkrankung sei, dass der Betroffene diese
oftmals nicht bemerke. Bei der Schlafapnoe handelt es sich um einen
schleichenden Prozess, der zu Antriebslosigkeit und
Konzentrationsstörungen bis hin zu einem Schlaganfall führen kann.
Oftmals werden Betroffene durch ihren Partner auf lautstarke
Schnarchgeräusche und Atemaussetzer während des Schlafes aufmerksam
gemacht. Die Folgen der Schlafapnoe können darüber hinaus unter
anderem ein erhöhter Bluthochdruck oder ein Herzinfarkt sein.
Anhand einer anschaulichen Präsentation wurden Teilnehmern
verschiedenste Schlafstörungen vorgestellt und das Krankheitsbild der
Schlafapnoe erläutert. Demnach verschließen sich während des Schlafes
aus unterschiedlichen Gründen die Atemwege, so dass es zu einer
Atempause von mehreren zehn Sekunden kommt, die sich während eines
Schlafzyklus bis zu 400 bis 500 Mal wiederholen. Das führt dazu, dass
eine körperliche Erholung während des Schlafes nicht möglich sei,
erläuterte Dittrich.
Aufgrund des gestörten Schlafrhythmus nehme die Gefahr der
Tagesschläfrigkeit - beispielsweise des Sekundenschlafes - zu, was
eine besondere Gefahr für die Teilnahme am Straßenverkehr darstelle.
Studien ergaben, dass etwa jeder vierte Verkehrsunfall auf Müdigkeit
oder Tagesschläfrigkeit zurückzuführen sei. Somit stellt Müdigkeit
eine noch häufigere Unfallursache als Alkohol am Steuer dar.
Das zeigt, dass bei chronischen Schlafstörungen eine stark erhöhte
Verkehrsunfallgefahr besteht und eine Teilnahme am Straßenverkehr mit
dem Schlafapnoe-Syndrom lebensgefährlich ist. Auch stehe fest, dass
eine unbehandelte Schlafstörung die Ungeeignetheit zum Führen von
Kraftfahrzeugen zur Folge hat und der Führerschein somit in Gefahr
ist, führte Dr. Dittrich an.
Um zu vermeiden, dass es soweit kommt sei es ratsam, sich bei
Feststellung der Auffälligkeiten untersuchen zu lassen, da eine
Schlafstörung mit einfachen Mitteln schnell behandelt werden und der
Betroffene schon nach einer Nacht seine volle Leistungsfähigkeit
wieder erlangen kann. "Der Schlaf ist für den Menschen wie das
Aufziehen für die Uhr", so Dittrich.
Im Anschluss stellte Polizeikommissar Jens Platen den
Pupillographen vor, ein Gerät mit dem man die Schläfrigkeit von
Personen messen kann. Mit einer mit einem Laptop verbundenen
Spezialbrille, die dem Probanden aufgesetzt wird, werden durch einen
integrierten Infrarotstrahl die Lidschläge und der
Pupillenunruheindex beider Augen für einen festgelegten Zeitraum
gemessen. Anhand medizinischer Parameter wird somit die Schläfrigkeit
der Person zur Messzeit ermittelt.
Abschließend luden die Stammtischmoderatoren zum 104.
Fernfahrerstammtisch ein. Dieser findet am 7. November 2012 ab 18.30
Uhr in Sittensen statt. ## Foto in digitaler Pressemappe: Dr. Olaf
Dittrich berichtete über die Gefahren durch Schlafstörungen
Rückfragen bitte an:
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Detlev Kaldinski
Telefon: 04261/947-104
E-Mail: detlev.kaldinski (at) polizei.niedersachsen.de
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Datum: 06.09.2012 - 09:53 Uhr
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