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Schüler und Polizeistudenten schauen gemeinsam einen Präventionsfilm gegen "RechtsRock-Konzerte"

ID: 745114

(ots) - Vor ca. 120 Studentinnen und Studenten der
Polizeiakademie Niedersachsen und 40 Schülerinnen und Schülern aus
zwei Politikkursen der 11. Klasse des Marion-Dönhoff-Gymnasiums aus
Nienburg, wurde am vergangenen Dienstag der Präventionsfilm "Blut
muss Fließen" in der Aula der Polizeiakademie in Nienburg vorgeführt.

In seiner Begrüßung betonte der Vertreter des Direktors der
Polizeiakademie, Carsten Rose, dass die Bekämpfung des
Rechtsradikalismus eine wesentliche Aufgabe für den Staat und die
Gesellschaft sei. Die niedersächsische Polizei lege bei der
Bekämpfung des Rechtsradikalismus, neben der konsequenten
Strafverfolgung und einer effektiven Gefahrenabwehr, großen Wert auf
Prävention. Wichtig sei es, gerade junge Menschen fit zu machen für
die Gefahren extremistischer Tendenzen und rechtsextremen Szene.
Dabei darf die Bedeutung von Musik als Ausdrucks- und
Propagandamittel für die rechtsextremistische Szene nicht
unterschätzt werden.

Die Vorführung und anschließende Podiumsdiskussion entstand in
Koope-ration und durch finanzielle Unterstützung mit dem Verein Wabe
e.V., dem Projekt Contra e.V., der Polizeiinspektion
Nienburg/Schaumburg und der Polizeiakademie Niedersachsen.

Der von einem Journalisten verdeckt gedrehte Dokumentationsfilm
handelt über die rechtsradikale Szene und ihre illegalen Konzerte in
Deutschland. Die Dreharbeiten gingen über einen Zeitraum von neun
Jahren, wobei sich der Filmemacher teilweise in sehr gefährliche
Situationen begeben hat. Sein Film hatte auf der diesjährigen
Berlinale Premiere.

Dieses erste gemeinsame Projekt aller Beteiligten sollte Schüler
und Polizisten gleichermaßen sensibilisieren, was die Veranstalter
dieser Konzerte wirklich wollen. Es geht um Profit, um
Ideologisierung junger Menschen, die nach Orientierung suchen.





Im Anschluss an die Vorführung des Dokumentarfilms folgte daher
eine Podiumsdiskussion mit Herrn Ohlendorf (Regisseur und Produzent
des Films), dem Erzieher und Projektleiter von Contra e.V. Herrn
Stefan Ramnitz und Peter Faesel, Sozialwissenschaftler und Polizist
an der Polizeiakademie Niedersachsen.

Bei der Diskussion stellte Ohlendorf klar, dass er den Film
produziert habe, um die Bevölkerung wachzurütteln. "Es geht um ein
sehr aktuelles Thema, wie man spätestens seit den Vorfällen mit der
NSU erkennen kann. Die Öffentlichkeit darf nicht wegschauen, sondern
muss handeln." Er vertritt die Auffassung, dass die rechte Szene
durch ihre Lieder gezielt versuche, ihre Meinung den Zuhörern
beizubringen. Dabei sind es schon lange nicht mehr nur noch laute,
aggressive Rockkonzerte, sondern die rechte Szene orientiere sich an
ihrer Zielgruppe. Sie veranstalten zunehmend z.B. auch
Hip-Hop-Musikveranstaltungen, Liedermacher spielen in Kleingärten,
kostenlose CDs werden verteilt oder es wird massiv in Sozialen
Netzwerken geworben.

Der Streetworker der Stadt Nienburg, Herr Gildehaus, war ebenso
bei der Veranstaltung wie der Beauftragte für Jugendsachen der
Polizeiinspektion Nienburg/ Schaumburg, Polizeihauptkommissar
Deterding sowie der Politiklehrer Herr Dietz.

Die Moderatorin, Frau Polizeioberrätin Petra Krischker sagte, "Uns
geht es darum zu verdeutlichen, dass der Kampf gegen
Rechtsextremismus gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe ist. Unsere
Polizeistudenten und -studentinnen können nach ihrem Studium
jederzeit mit dem Thema in ihrem Dienst in Berührung kommen. Die
Schülerinnen und Schüler sind mögliche "Opfer" rechtsradikaler
Werbung. Zudem sollen sie die Scheu verlieren, sich bei der Polizei
zu melden und verbotene rechte Konzerte oder andere Aktionen zu
melden."

Der Kampf gegen Extremismus beginne in den Köpfen. Information und
Aufklärung bieten daher den besten Schutz vor der Beeinflussung durch
die extremistischen Werbeträger. Abschließend bestand Einvernehmen,
dass polizeilich, wie auch gesellschaftlich die Strategie sein müsse:
Verhinderung von RechtsRock-Konzerten.

Jeder Schüler und Polizist, kann in seiner Aufgabe gegen rechte
Tendenzen vorgehen, ja sogar müssen.




Rückfragen bitte an:

Polizeiakademie Niedersachsen
Sven Schremmer
Telefon: 05021 9778-566
Fax: 05021 9778-650
E-Mail: pressestelle(at)akademie.polizei.niedersachsen.de
http://www.pa.polizei-nds.de


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Datum: 19.10.2012 - 13:22 Uhr
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