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Drogenspürschwein im Polizeimuseum

ID: 750847

(ots) - Lange Zeit war ihr Platz im Schaufenster des
Polizeimuseums verwaist - jetzt ist sie endlich da: Luise, das
ehemalige Drogenspürschwein der niedersächsischen Polizei. Am
Mittwoch übergab der Vorsitzende des Fördervereins des
Polizeimuseums, Andreas Schiefer, dem Direktor der Polizeiakademie
Niedersachsen, Johannes-Jürgen Kaul, ein präpariertes Wildschwein.
Dabei handelt es sich jedoch nicht um die tatsächliche Luise, sondern
um eine Nachfahrin aus dem Staatsforst Fuhrberg. Um aber die
Geschichte des wohl weltweit einzigartigen Drogensuchschweins
möglichst realistisch darstellen zu können, wurde die Artgenossin von
Luise auf Kosten des Fördervereins fachmännisch präpariert und an das
Polizeimuseum übergeben.

Luise war von 1984 bis 1987 bei der Polizei Niedersachsen als
Suchtier für Rauschgift und Sprengstoff ausgebildet und eingesetzt
worden. Sie war weltweit das erste Schwein im Dienst der Polizei und
fand deswegen Aufnahme in das Guinness-Buch der Rekorde. Der damalige
Leiter des Polizeidiensthundewesens, Werner Franke, wollte prüfen, ob
sich Wildschweine mit ihrem außergewöhnlichen Geruchsvermögen ebenso
wie Hunde als Suchtmittelspürtiere für den Polizeidienst eignen.
Franke hatte bei Spürhunden den Nachteil bemerkt, dass sie bei heißem
Wetter ins Hecheln kommen und nicht mehr richtig suchen. Wildschweine
dagegen zeigen ständig einen ausgesprochenen Wühltrieb, da sie
naturgemäß Nahrung im Boden suchen. Von Anfang an war aber klar, dass
ein Wildschwein als Suchtier nur eine Ergänzung zu Diensthunden sein
konnte.

Luise war mit ihrem Geruchssinn in der Lage, zwei Spatenstiche
tief vergrabene Verstecke mit Drogen oder Sprengstoff zu finden,
selbst wenn sie sich in einem Misthaufen befanden. Auch konnte sie
diese Stoffe in Koffern, Kisten oder anderen Behältnissen
erschnüffeln.





Nach dem ersten Pressebericht in der Hildesheimer Zeitung im März
1985 nahmen sich nationale und internationale Medien des
ungewöhnlichen Suchtieres der deutschen Polizei an. Luise wurde mit
ihren Spürleistungen zum Zuschauermagnet bei öffentlichen
Veranstaltungen und Polizeischauen in Niedersachsen, aber auch
deutschlandweit. Die intensive Öffentlichkeitsarbeit mit ihren vielen
Terminen behinderte die praktische Polizeiarbeit des ausge-wachsenen
100 kg schweren Wildschweins, so dass sie nur bei wenigen
polizeilichen Fällen eingesetzt werden konnte und schon wenige Jahre
später in den Ruhestand ging. Sie wurde noch mehrfache Mutter und
verstarb in hohem Alter in einem Tierpark. Der Versuch, die
Fähigkeiten eines Wildschweines für den Polizeidienst zu nutzen, war
zwar erfolgreich, doch wurde keine Nachfolgerin eingestellt. Hunde
sind eben vielseitiger einsetzbar und einfacher im Umgang.

Der Direktor der Polizeiakademie und der Vorsitzende des
Fördervereins zeigten sich deshalb hoch erfreut, dass Luise nun
wenigstens als anschauliches Exponat im Polizeimuseum zu sehen ist.
"Luise hat ein Stück Polizeigeschichte geschrieben und dafür einen
Platz im Polizeimuseum verdient", so Direktor Kaul




Rückfragen bitte an:

Polizeiakademie Niedersachsen
Sven Schremmer
Telefon: 05021 9778-566
Fax: 05021 9778-650
E-Mail: pressestelle(at)akademie.polizei.niedersachsen.de
http://www.pa.polizei-nds.de


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Datum: 31.10.2012 - 13:21 Uhr
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