Handlungsfähigkeit auch in Ausnahmesituationen - Polizei und Landkreise üben am Gemeinschaftskraftwerk Grohnde
(ots) - Hameln
Samstag, 10. November 2012
HAMELN (hv) - Unter der Leitung der Polizeidirektion Göttingen
übten heute die Katastrophenschutzstäbe der Landkreise Hameln-Pyrmont
und Holzminden einen kerntechnischen Unfall mit möglicher Freisetzung
von Radioaktivität am Gemeinschaftskraftwerk Grohnde. Dieses Szenario
wurde mit Spezialisten des Niedersächsischen Landesbetriebes für
Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz abgestimmt. "Die
angenommene Gefährdungslage erfordert die Einleitung von
Katastrophenschutzmaßnahmen. Dieser Prozess soll im Rahmen der Übung
erprobt werden", erläuterte der Göttinger Polizeipräsident Robert
Kruse die Übung. Mit fiktiven und zeitlich stark gestrafften
Ereignisabläufen müssten die Katastrophenschutzstäbe der Landkreise
ihre Maßnahmen einleiten, zum Beispiel mögliche gefährdete Gebiete
mit dem Radiologischen Lagezentrum festlegen, die dortige Bevölkerung
informieren, Evakuierungsmaßnahmen sowie die Verteilung von
Jodtabletten vorbereiten.
Mit der heutigen Stabsrahmenübung endet eine Reihe von
Katastrophenschutzübungen in der Umgebung des
Gemeinschaftskernkraftwerkes. Die Polizeidirektion Göttingen war im
Oktober 2011 vom Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport
damit beauftragt worden. In die Übungsreihe waren teilweise über 200
Einsatzkräfte sowie die Katastrophenschutzbehörden im Radius von 25
km - einschließlich der betroffenen Behörden aus Nordrhein-Westfalen
- eingebunden. "Ziel ist die Erprobung des Sonderplanes des
Landkreises Hameln-Pyrmont und des Anschlussplanes des Landkreises
Holzminden, die Förderung des Kommunikationsaustausches zwischen
beteiligten Fachkräften und Fachbehörden, die Überprüfung der Aufbau-
und Ablauforganisation der Katastrophenschutzleitung sowie die
Durchführung von Abstimmungen von Katastrophenschutzmaßnahmen",
erklärte Kruse.
Die Ergebnisse der Übungsreihe werden in den kommenden Wochen
ausgewertet und anschließend mit den Beteiligten erörtert.
"Gemeinsame Übungen sind wichtig und fördern die effektive
Zusammenarbeit sowie das Verständnis aller Beteiligten untereinander
- denn handlungsfähig zu bleiben, auch in Ausnahmesituationen, ist
die größte Herausforderung", so Kruse. "Die Erkenntnisse, die wir aus
solchen Übungen erzielen, verbessern die Bewältigung eines Ernstfalls
und dienen somit dem Schutz der Bürgerinnen und Bürger."
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Datum: 10.11.2012 - 15:10 Uhr
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