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"Die Fußballvereine müssen sich mehr um ihre Fans kümmern"

ID: 765029

(ots) - Die von der Zentralen Informationsstelle
Sporteinsätze (ZIS) vorgelegte Statistik zur vergangenen
Fußballsaison 2011/2012 zeigt, dass es von Jahr zu Jahr mehr
Ausschreitungen und mehr Gewalttäter im Stadion und im Umfeld der
Bundesligaspiele gibt. "Das ist ein Alarmsignal. Bundesweit 8.100
Strafverfahren bei Fußballspielen in nur einer Saison sind viel zu
viel", sagte Innenminister Ralf Jäger heute (19.11.) in Düsseldorf.
"DFB und DFL sind jetzt gefordert. Verbände und Vereine müssen mehr
für die Sicherheit von Fußballspielen tun und dabei die Fans mit ins
Boot holen." Die NRW-Polizei setzt bereits auf mehr Dialog und
stärkere Unterstützung der friedlichen Fans. "In Nordrhein-Westfalen
setzen wir uns mit allen Beteiligten an einen Tisch", hob Jäger
hervor.

Im kommenden Jahr erhalten die Bundesligavereine rund 660
Millionen Euro jährlich aus dem Verkauf der Fernsehverwertungsrechte.
"Ein Teil dieses Geldes sollte von den Vereinen umgehend in
Präventionsmaßnahmen investiert werden", forderte der NRW
Innenminister. "Es ist nicht hinnehmbar, dass nur für die sichere
Durchführung von Bundesligaspielen bundesweit inzwischen rund 1,9
Millionen Arbeitsstunden von Polizistinnen und Polizisten notwendig
sind."

Zu den Heimspielen der NRW-Vereine in der 1. und 2. Bundesliga
kamen in der abgelaufenen Saison etwa sechs Millionen Zuschauer. Bei
den 170 Begegnungen (Vorsaison 204) leiteten die Polizistinnen und
Polizisten 837 Strafverfahren ein. 1.543 Personen wurden fest- oder
in Gewahrsam genommen. In der Saison davor waren es 818 Strafanzeigen
und 1.220 Festnahmen. Am Rande der Spiele wurden 322 Menschen
verletzt, darunter 45 Polizisten. Die szenekundigen Polizisten
schätzen, dass etwa 4.000 Anhänger der NRW-Vereine der ersten vier
Ligen gewaltbereit oder sogar gewalttätig sind. "Wir müssen handeln,




und dafür ist das "Nationale Konzept für Sport und Sicherheit die
richtige Basis. Wir setzen auf die Doppelstrategie: Dialog mit den
friedlichen Fans und konsequentes Vorgehen gegen Gewalttäter",
erklärte der NRW-Innenminister.

Die umfassenden Erfahrungen der NRW Polizei mit Bundesligaspielen
beweisen: Die Verantwortung für ein sicheres Fußballspiel beginnt
nicht erst am Drehkreuz des Stadions. "Wer im Stadion
lebensgefährliche Pyrotechnik abbrennt, muss genau so mit
Konsequenzen rechnen wie die, die sich im Umfeld von Stadien
prügeln", sagte Jäger. Alleine während des Revierderbies zwischen
Dortmund und Schalke 04 wurden vor kurzem zwölf Personen verletzt.
Darunter acht Polizisten. 180 Gewalttäter wurden in Gewahrsam
genommen. Die Konsequenzen für Gewalttäter sollten dabei deutlich
über den polizeilichen Rahmen hinausgehen. "Wer randaliert sieht das
Spiel nicht. Dafür müssen auch die Vereine sorgen", forderte der NRW
Innenminister.

Nach Einschätzung der Polizeibehörden befinden sich etwa 160
Rechtsextremisten in der gewaltbereiten Anhängerschaft von sechs
NRW-Vereinen. "Neonazis haben nichts in Fußballstadien verloren.
Jetzt sind besonders die Vereine gefordert, schnell zu handeln",
erklärte Jäger. In diesem Zusammenhang lobte er das Engagement der
Verantwortlichen von Borussia Dortmund. Der Verein erteilte kürzlich
acht Rechtsextremisten Stadionverbot, nachdem sie durch
rechtsextremistische Sprüche und Plakate aufgefallen waren. Außerdem
verbot er das Tragen von typischer Kleidung der rechtsextremistischen
Szene im Stadion.




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Datum: 19.11.2012 - 12:12 Uhr
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