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(826/2012) Vertauschte Nerze, Klavier im Wald, nackter Mann im Baum und Einbrecher im Loch - Polizeiinspektion Göttingen blickt auf "Kurioses" im Einsatzjahr 2012 zurück

ID: 789713

(ots) - GÖTTINGEN (jk) - Das Jahr 2012 ist fast vorbei.
Höchste Zeit also, einen kleinen Blick zurück auf die kuriosen
Einsätze der Polizei Göttingen im Jahr 2012 zu werfen. Denn neben
tragischen Begebenheiten, schweren Unfällen und vielen registrierten
Straftaten gab es auch in diesem Jahr wieder einige skurrile
Einsätze, die vermutlich auch hart gesottene Polizeibeamte zum
Schmunzeln gebracht haben. Eine kleine Auswahl dieser ungewöhnlichen
Erlebnisse möchten wir Ihnen gern vorstellen.

Das skurrile Jahr 2012 begann eigentlich schon am Abend des 1.
Weihnachtstages des Jahres 2011. Was war geschehen? In einem
exklusiven Restaurant an der Geismar Landstraße vertauschte eine Dame
versehentlich ihren Samtnerzmantel mit dem einer 48 Jahre alten Frau
(siehe unsere Pressemitteilung Nr. 42 vom 20.01.12). Nach rund zwei
Wochen wandte sich die 48-Jährige schließlich hilfesuchend an die
Polizei. Die Geschichte sollte gut ausgehen. Eine
Presseveröffentlichung führte zum Erfolg: beide Mantelträgerinnen
fanden doch noch zueinander und konnten ihre wertvollen Mäntel wieder
zurücktauschen.

Nicht so glücklich startete das Jahr 2012 für einen 17 Jahre alten
Trickbetrüger aus Polen. Der Jugendliche, der sich als vermeintlicher
"Neffe" ein wenig Geld dazuverdienen wollte, wurde selbst
überrumpelt. Eine pfiffige 85-Jährige aus Herberhausen drehte am
Telefon den Spieß einfach um, spielte dem jungen Betrüger die "reiche
Tante" vor und legte ihm schließlich zusammen mit der Polizei das
Handwerk. Kurz nach der verabredeten Geldübergabe war der Spaß
nämlich vorbei: die ebenfalls zum Treffen "eingeladenen" Beamten
kannten kein Pardon. Stattdessen klickten die Handschellen (siehe
unsere Pressemitteilung Nr. 58 vom 27.01.12).

Ihr schwer beladener Fluchtwagen wurde im Februar drei
mutmaßlichen Tankstelleneinbrechern aus Bremen auf der Kasseler




Landstraße zum Verhängnis. Weil das Heck ihres Volvo tief herunter
hängte, wurde eine Funkstreife auf das Trio aufmerksam. Im Kofferraum
des Wagens stießen die Polizisten bei der Kontrolle auf einen mit
einem Tuch abgedeckten Wertschrank. Woher die Männer das Behältnis
hatten, war schnell geklärt: aus einer Tankstelle in der
Gotthelf-Leimbach-Straße (siehe unsere Pressemitteilung Nr. 126 vom
24.02.12). In die waren sie nur kurz zuvor eingebrochen.

"Ein Klavier, ein Klavier....!" - Für eine besondere Überraschung
sollte im April das mittlerweile "berühmte Klavier im Wald" bei
Barterode (Foto) sorgen. Wie das antike Piano dort hinkam, wer es
dort abstellte und....überhaupt warum? All dies wurde leider nie
geklärt (siehe Pressemitteilung Nr. 244 vom 19.04.12).

Erstmals in ihrer Geschichte fahndete die Polizei Göttingen im
Juni mit einem Phantombild nach einem Hundedieb, einem Mann, der die
fünf Monate alte Bulldogge "Frieda" am späten Nachmittag des 16. 04.
aus dem Vorgarten eines Wohnhauses in Benniehausen stahl. Das Tier
wurde zum Glück später bei einer Frau in Gerblingerode aufgefunden
(siehe unsere Pressemitteilung Nr. 399 vom 26.06.12). Die weiteren
Ermittlungen dauern an.

Für Aufregung bei der Autobahnpolizei sorgte Ende Juni der Anruf
eines besorgten Verkehrsteilnehmers, der auf der Rastanlage
Göttingen-Ost an der A 7 eine "mit einem Gewehr bewaffnete männliche
Person im Tarnanzug" gesehen hatte. Vor Ort angekommen, bot sich der
alarmierten Streife ein überraschendes Bild: nicht nur ein Mann mit
Gewehr im Tarnanzug lief hier herum - nein ca. 40 Männer waren hier
unterwegs! Die Entwarnung kam dann schnell: es handelte sich um
Angehörige der Bundeswehr.

An ausgelöster Aufregung kaum zu überbieten war jedoch die Meldung
vom "splitternackten Mann im Ahornbaum". An einem Verbindungsweg in
Göttingen hatte eine Spaziergängerin am Morgen des 15.07. die
Hilferufe des 29 Jahre alten Rosdorfers gehört und die Polizei
verständigt. Zur Rettung des hilflosen Nackedeis musste die Göttinger
Berufsfeuerwehr mit einer Drehleiter anrücken (siehe Pressemitteilung
Nr. 439 vom 15.07.12). Der Mann wurde anschließend in ein Krankenhaus
eingeliefert.

Vermutlich ebenfalls nicht ganz Herr seiner Sinne war im August
ein 19 Jahre alter Göttinger, der es sich in einer Wohnanlage an der
Groner Landstraße kurzerhand in einer fremden Wohnung auf einem
ebenso fremden Sessel bequem machte und dort einschlief. Die 62 Jahre
alte "rechtmäßige Nutzerin" der Wohnung wusste sich keinen anderen
Rat mehr, als die Polizei zu rufen. Wie die Frau gegenüber den
Beamten angab, hatte der 19-Jährige gegen 03.10 Uhr an ihre Tür
geklopft und geklingelt. Als sie öffnete, betrat der für sie
vollkommen Fremde sofort ihre Wohnung, legte sich zielstrebig auf
einen Sessel, nahm sich eine Decke und schlief ein. Die Funkstreife
der Polizei weckte den alkoholisierten Eindringling und brachte ihn
anschließend eine Etage höher in seine eigene Wohnung (siehe
Pressemitteilung Nr. 534 vom 28.08.12).

Es gibt viel zu wenige hilfsbereite Mitmenschen wird oftmals
behauptet - aber stimmt das auch wirklich? In Göttingen jedenfalls
scheint das offenbar nicht der Fall zu sein, was das nachfolgende
Beispiel wieder einmal belegt. Es war das Portmonee eines 55 Jahre
alten Mannes aus der Gemeinde Gleichen, das im September gründlich
mit diesem Vorurteil aufräumen sollte. Seine alte Geldbörse hatte ihm
wirklich treue Dienste geleistet, doch jetzt hatte sie ausgedient und
war es Zeit für einen Abschied. Ein Mülleimer am Markt schien hierfür
bestens geeignet. Doch die geplante Trennung "für immer" währte nicht
lange. Ein hilfsbereiter Göttinger Bürger fand die schwarze Börse,
nahm sie aus dem Mülleimer und klemmte sie an einen Funkstreifenwagen
der benachbarten Innenstadtwache. Hier wurde sie von einem der
Beamten gefunden. In der Annahme es handele sich um eine "Fundsache",
nahm der Polizist natürlich sofort die intensiven Ermittlungen nach
dem Eigentümer auf - mit Erfolg. Auch schön: obwohl sich der
Gleichener gedanklich bestimmt schon endgültig von seiner "alten"
verabschiedet hatte, kehrte er doch noch einmal nach Göttingen
zurück, um die Geldbörse bei der Innenstadtwache abzuholen. Ob er es
ein zweites Mal versucht hat, sie loszuwerden?

Geld allein macht nicht glücklich - zumindest nicht, wenn es nicht
"echt" ist. Schmerzlich erfahren musste das im September ein 37 Jahre
alter Göttinger. Auf einem Bürgersteig an der Kasseler Landstraße
fand der Mann zwei zerrissene Hunderteuroscheine und hob sie auf. Er
klebte die beiden Geldscheine wieder gründlich zusammen und ging
damit zu einer Bankfiliale in der Prinzenstraße. Eintauschen gegen
zwei "unversehrte 100er" wollte man ihm die beiden Blüten hier aber
nicht. Stattdessen informierte eine Angestellte die Polizei. Die
Beamten beschlagnahmten die beiden Scheine und leiteten ein
Ermittlungsverfahren gegen den 37-Jährigen ein.

Irgendwie "sich selbst überführt" hat sich im November ein 44
Jahre alter mutmaßlicher Einbrecher in der Güterbahnhofstraße. Beim
Versuch, in ein Geschäft einzusteigen, blieb der alkoholisierte Mann
genau in dem Loch stecken, das er selbst zuvor in die Glastür
geschlagen hatte und ihn eigentlich ins Ladeninnere bringen sollte
(siehe unsere Pressemitteilung Nr. 757 vom 27.11.12). Ein LKW-Fahrer
beobachtete das Treiben des Mannes und rief die Polizei. Die konnte
den 44-Jährigen -auch dank seiner guten "Mitarbeit"- noch am Tatort
festnehmen.

Mit einem internationalen Fall musste sich die Göttinger
Autobahnpolizei im November beschäftigen. Wegen unerlaubten
Überholens und überhöhter Geschwindigkeit stoppte eine Streife auf
der A 7 bei Göttingen einen in Dänemark zugelassenen Sprinter mit
Anhänger. Im Fahrzeug saßen ein türkischer Staatsbürger und sein
vierjähriger Sohn. Beide waren auf dem Heimweg von der Türkei nach
Dänemark. Als die Polizei das Fahrzeug anhielt, waren Vater und Sohn
bereits seit vier Tagen unterwegs. Während der anschließenden
Kontrolle stellte sich heraus, dass der Mann ca. drei Tonnen
Lebensmittel, darunter Zitrusfrüchte (Foto), Oliven, Granatäpfel,
Käse, Fleisch und mehrere hundert Liter Oliven- und Kastanienöl
unverzollt aus der Türkei in die EU eingeführt hatte. Sein Gespann
war zudem um 23 Prozent überladen. Das alles sollte für den
Familienvater leider nicht gut ausgehen. Die lebensmittelrechtliche
Kontrolle durch Beamte des Landkreises Göttingen ergab außerdem u.
a., dass der Käse und das Fleisch aus seuchenrechtlichen Bestimmungen
nicht auf diesem Wege hätten eingeführt werden dürfen. Käse, Fleisch
sowie die über 600 Liter Öle mussten der Vernichtung zugeführt
werden. Die mobile Kontrollgruppe des Zolls erhob außerdem
nachträglich Zollgebühren von über 980 Euro.

Den vermutlich letzten kuriosen Einsatz des Jahres 2012 gab es in
der Nacht zum 27.12.12. Aus der Geldkassette einer Autovermietung an
der Kasseler Landstraße haben Unbekannte in dieser Nacht bei einem
Einbruch Bargeld in noch unbekannter Höhe gestohlen - zumindest gehen
die Diebe davon aus. Vielleicht hätten sie doch besser das Licht im
Büro einschalten sollen, denn bei der gestohlenen "Knete" handelt es
sich leider nur Kopien von echten Geldscheinen. Dass man damit
absolut nichts anfangen kann und stattdessen mächtig Ärger bekommt,
hat uns schon der "Septemberfall" gezeigt.

Liebe Leserinnen und Leser,

wir hoffen, dass Ihnen unser kleiner Ausflug ein wenig gefallen
hat und wünschen Ihnen auf diesem Wege einen guten Rutsch ins neue
Jahr 2013!

Ihre

Göttinger Polizei




Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Göttingen
Presse-/Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0551/491-2017
Fax: 0551/491-2301
E-Mail: pressestelle(at)pi-goe.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-goe.polizei-nds.de


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Datum: 28.12.2012 - 15:52 Uhr
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