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Abschlusspressemitteilung: Fußballfans von Hannover 96 behindern Bahnverkehr

ID: 806833

(ots) - "Wer randaliert, wird das Spiel nicht sehen!"
Bundespolizei schickt Fans zurück. Personalien von 434 Verdächtigen
ermittelt.

Bremen / Hannover / Achim, 01.02.1013, Stand 02.02.2012, 13:00
Uhr

Bei der Anreise zum Bundesligaspiel Werder Bremen - Hannover 96
haben Hannoveraner Fußballfans am Freitagabend am Bahnhof Achim
randaliert. In der Zeit von 18:10 - 20:50 Uhr musste die Strecke
gesperrt werden. Die Bilanz für Bahnreisende: Sieben Zugverspätungen,
acht umgeleitete Züge, sieben Teilausfälle, fünf gezogene Notbremsen.

Die Bundespolizei, die Polizei Bremen und die Polizei Hannover
handelten konsequent. Eindeutige Verlierer waren am Ende die
Randalierer. Sie sahen das Spiel nicht und standen stundenlang auf
Bahnsteigen. Der Letzte verließ die Kontrollstelle des Hauptbahnhofes
Hannover erst weit nach Mitternacht. Abgefahren war ihr Zug in
Hannover um 16:21 Uhr. Wegen des Verdachtes gemeinschaftlich
begangenen Landfriedensbruchs, Missbrauch von Nothilfemitteln,
Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung müssen sie
mit Strafanzeigen rechnen. Wegen der stundenlangen Zugverspätungen
sind außerdem zivilrechtliche Forderungen in noch unbekannter Höhe zu
erwarten.

Rund 5000 Fans beider Lager waren überwiegend friedlich in Zügen
unterwegs. Bedauerlich, dass wieder eine Gruppe von wenigen hundert
sogenannten "Fans" für negative Schlagzeilen sorgte.

Der Regionalexpress 4424 mit rund 700 Hannoveraner Fans, davon ca.
300 Ultras, war ab 16:21 Uhr auf der Fahrt nach Bremen. Bereits kurz
nach der Abfahrt aus Hannover gingen aus dem Zug über die Hotline der
Bundespolizei Beschwerden von Reisenden wegen Pöbeleien und Rauchens
durch Fußballfans ein. Unbekannte zogen zudem die Notbremse. Es wurde
niemand verletzt.

In Achim stieg die Gruppe der ca. 150 Ultras aus. Sie forderten




alle Fans auf, ebenfalls auszusteigen, um nur bis Bremen-Sebaldsbrück
zu fahren und so die Begleitung der Polizei in Bussen zum
Weserstadion zu umgehen. Etwa 150 weitere Fans folgten dem Aufruf.
Diese Möglichkeit des Aussteigens in Sebaldsbrück gab es nicht und
wäre von der Polizei unterbunden worden.

Die restlichen 400 Fans erreichten Bremen, zündeten jedoch zwei
bengalische Feuer auf dem Bahnsteig.

Auf dem Bahnsteig in Achim zündeten die zurückgebliebenen Fans
ebenfalls bengalische Feuer und Böller. Es kam zu Rangeleien mit der
Polizei. Zahlreiche Fans urinierten auf die Gleise oder überschritten
die Strecke. Lebensgefährlich bei durchfahrenden Zügen von 160 km/h.
Man wollte versuchen, den nächsten Zug nach Bremen zu stoppen. Aus
Sicherheitsgründen musste der Bahnhof voll gesperrt werden. Ein
Entlastungszug hatte deswegen ebenfalls Verspätung. Doch aus diesem
Entlastungszug wurden in Achim Glasflaschen auf die Einsatzkräfte
geworfen. Nähere Einzelheiten zu den Vorkommnissen in Achim werden
noch ermittelt.

Aufgrund der Vorfälle sah der Polizeiführer der Bremer
Einsatzleitung die Sicherheit des Stadtgebietes durch diese große
Gruppe gefährdet. Er ordnete ein Betretungsverbot für die Stadt
Bremen gegen die Ultras an. In diesem Zusammenhang bestand
Schulterschluss mit der Bundespolizei, dass Fans nicht den Spielort
erreichen, wenn sie unterwegs Straftaten begehen. Einsatzkräfte der
Polizei Hannover und der Bundespolizei rückten in Achim an. Zur
Aufklärung und Überwachung kreiste ein Hubschrauber der Bundespolizei
über dem Bahnhof.

Gegen 20:40 Uhr wurden die Ultras mit einem Regionalexpress aus
Bremen zurück nach Hannover begleitet. Mit an Bord drei
Hundertschaften von Bundespolizei und Polizei Hannover. Die Abfahrt
verhinderten Fans mehrfach durch Ziehen der Notbremse und Blockieren
der Türen. Kurzzeitig kam es zum Schlagstockeinsatz. Erst um 20:50
Uhr war der Bahnhof Achim wieder frei befahrbar.

Bei Ankunft in Hannover wurden die Fans in Kleingruppen in einen
Nebenabgang geleitet und ihre Personalien festgestellt. Die
Staatsanwaltschaft wurde zuvor informiert. Die Maßnahme wurde bereits
im Zug durchgesagt. Minderjährige wurden aufgerufen, sich zu melden,
um schneller entlassen zu werden.

Unbeschädigt kam auch dieser Zug nicht in Hannover an: Zwei
eingeschlagene Deckenverkleidungen, zwei beschädigte Sitze und jede
Menge Müll ...

Die Abreise der Fans aus dem Stadion erfolgte in der Masse mit
einem Regionalexpress ab 23:11 Uhr. Auch hier wurde die Abfahrt durch
zweimaliges Ziehen einer Notbremse verzögert. Im Zug wurde auf einen
jungen Mann eingeschlagen. Fünf Täter flüchteten in Dörverden aus dem
Regionalexpress. Nach Behandlung im Rettungswagen konnte das Opfer
weiterreisen. Hintergründe sind noch unklar. Zeugenhinweise nimmt die
Bundespolizeiinspektion Bremen entgegen. Telefon 0421 / 162 995




Rückfragen bitte an:

Bundespolizeiinspektion Bremen
Pressesprecher
Holger Jureczko
Telefon: 0421 16299-604 o. Mobil: 0172 893 8080
E-Mail: holger.jureczko(at)polizei.bund.de
www.bundespolizei.de


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Datum: 02.02.2013 - 13:10 Uhr
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