"Ordnungspartnerschaften sorgen mit viel Engagement für die Sicherheit der Menschen in NRW"
(ots) - NRW-Innenminister Ralf Jäger hat heute (10.
April) in Düsseldorf den "Landespreises Innere Sicherheit 2012"
verliehen. Ausgezeichnet wurden die beiden Ordnungspartnerschaften
"Präventions- und Handlungskonzept gegen Gewalt in Marl" und "Alte
Hasen - Neue Regeln", ein Verkehrssicherheitsprojekt des Kreises
Minden-Lübbecke. "Die beiden ausgezeichneten Netzwerke zeigen
eindrucksvoll, mit wie viel Engagement, Kreativität und vor allem mit
wie viel Gespür für das konkrete Sicherheitsbedürfnis vor Ort
gehandelt wird", lobte Jäger.
Mit dem "Landespreis Innere Sicherheit" werden seit 2003
beispielhafte Ordnungspartnerschaften im Sinne einer
bürgerorientierten, rechtsstaatlichen und professionellen Arbeit
ausgezeichnet. "Ordnungspartnerschaften sind fester Bestandteil der
erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Polizei, kommunalen Partnern,
Schulen und gesellschaftlichen Gruppen. Sie sorgen mit für die
Sicherheit in NRW", sagte Jäger.
Die Projekte im Einzelnen: Präventions- und Handlungskonzept gegen
Gewalt in Marl Seit 2008 steht das Thema "Jugendgewalt" in Marl im
besonderen Blickpunkt der Öffentlichkeit. Auslöser waren vor allem
gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen. Parallel
dazu wurden in Marl vermehrt Vandalismusschäden an öffentlichen
Einrichtungen registriert. In vielen Fällen ermittelte die Polizei
Jugendliche als Täter. Trauriger Höhepunkt der Gewaltvorfälle: Im
April 2010 endet der Streit auf einem Schulgelände für einen
16jährigen tödlich. Sowohl der 14-jährige Täter als auch das Opfer
waren betrunken.
Experten der Stadt Marl, der Polizei und privater
Trägereinrichtungen erarbeiteten 2011 nach eingehender Analyse, an
der auch Kriminologen beteiligt waren, das "Präventions- und
Handlungskonzept gegen Gewalt in Marl". Dieses Konzept beinhaltet
insgesamt fünf Schwerpunkte, die sich an den verschiedenen
Zielgruppen orientieren.
Mit speziellen Trainingsangeboten in Kindertageseinrichtungen und
einem Beratungs- und Informationsangebot für junge Eltern setzt das
Konzept bereits im Vorschulalter an. Körperbezogene Trainingsangebote
wie das Programm "Toben, Kämpfen, Raufen" in den Grundschulen sowie
ein "Coolness- und Deeskalationstraining" an den weiterführenden
Schulen setzen den Weg der Gewaltprävention fort. Aber auch außerhalb
von Schule und Kindergarten gibt es Aktivitäten.
Jugendschutzkontrollen sowie Aufklärungs- und
Öffentlichkeitskampagnen zum Thema "Alkohol und Gewalt" gehören
ebenso zum Konzept, wie der Projektbaustein "Sichere Räume für
Kinder". Unterschiedliche Aktionen in den verschiedenen Stadtteilen
und Schulen sollen für die Kinder einen "gesicherten Wohlfühlbereich"
schaffen, der durch eine Symbolfigur - den sogenannten MarleKiN -
gekennzeichnet wird.
Der Kinder- und Jugendpreis für Zivilcourage "MarleKiN macht Mut",
der seit 2011 durch die Stadt Marl verliehen wird, runden das
Gesamtkonzept ab. Mit dem Preis werden Kinder und Jugendliche geehrt,
die sich in besonderer Weise für andere eingesetzt oder ihre Hilfe
angeboten haben.
Die Gewalt unter Jugendlichen ist im vergangenen Jahr
zurückgegangen. Diese gute Entwicklung bestärkt die in dem Netzwerk
Beteiligten, das "Präventions- und Handlungskonzept gegen Gewalt in
Marl" konsequent weiter zu führen.
Alte Hasen - Neue Regeln Im Kreis Minden-Lübbecke gab es in den
Jahren von 2005 bis 2009 einen kontinuierlichen Anstieg von Unfällen,
an denen Senioren über 65 Jahre beteiligt waren. Im Jahr 2005
verunglückten 141 Senioren, 2009 waren es 188. Der überwiegende
Anteil von ihnen hatte den Unfall als Autofahrer, Radfahrer und
Fußgänger selbst verursacht.
Die Ordnungspartnerschaft "Alte Hasen - Neue Regeln" wurde
deshalb mit dem Ziel gegründet, die Zahl der Unfälle mit Senioren zu
senken und die Mobilität für ältere Menschen im Straßenverkehr
möglichst bis ins hohe Alter zu erhalten.
In Vorträgen, aber auch ganz praktisch, werden ältere
Verkehrsteilnehmer für die Gefahren des Straßenverkehrs und die
Veränderung der eigenen Reaktionsmöglichkeiten sensibilisiert. Ihnen
werden neue Verkehrsregeln erläutert. Sie werden zudem auf das
Verhältnis zwischen PKW-Fahrern und Fahrradfahrern angesprochen. So
wird gegenseitiges Verständnis geweckt. Darüber hinaus ist die eigene
Erkennbarkeit im Straßenverkehr, besonders in der Dunkelheit, Thema
von Veranstaltungen. Weiterhin werden einzelne Phänomene in der
Straßenverkehrslenkung und Vorfahrtberechtigung an verschiedenen
Stellen im Kreis Minden-Lübbecke thematisiert. So organisiert die
Polizei in Kooperation mit dem Seniorenbeirat der Stadt Lübbecke
Radtouren. Dabei werden direkt vor Ort die Themen Kreisverkehr, neue
Beschilderungen und andere neue Regelungen besprochen.
In den Jahren 2010 und 2011 sank die Zahl der verunglückten
Senioren auf jeweils 154. Im vergangenen Jahr waren es mit 142
nochmals zwölf weniger. Die Zahlen sind ein Indiz dafür, dass das
Konzept "Alte Hasen - Neue Regeln" wirkt.
Rückfragen bitte an:
Ministerium für Inneres und Kommunales
Pressestelle Ministerium für Inneres und Kommunales
Telefon: 0211/871-2300
Fax: 0211/871-2500
E-Mail: pressestelle(at)im.nrw.de
http://www.im.nrw.de
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 10.04.2013 - 10:42 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Innenministerium NRW
Stadt:
Düsseldorf
Kategorie:
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