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130412.1 Kiel: Zahl der Straftaten in Kiel auf niedrigstem Stand seit mehr als 30 Jahren

ID: 847351

(ots) - Die Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik
2012 für den Bereich der Landeshauptstadt Kiel zeigt, dass die Anzahl
der bekannt gewordenen Straftaten wie auch in den Vorjahren erneut
gesunken ist und sich damit auf dem niedrigsten Stand seit über 30
Jahren befindet. Diese Reduzierung sei insofern beachtlich, da Kiel
als größtes Oberzentrum des Landes Schleswig-Holstein eine gewisse
Sogwirkung für die Kriminalität entfalte, wie der Leitende
Kriminaldirektor Thomas Bauchrowitz betonte.

Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich die Kriminalität in der
Landeshauptstadt um über 30 Prozent verringert. Dieser Wert liegt
damit deutlich über dem Landeswert, wo im gleichen Zeitraum ein
Rückgang um 17,46 Prozent verzeichnet wurde.

Der Rückgang bedeutet allerdings keine Arbeitsreduzierung der
Kieler Polizeibeamten, denn 2012 waren die Polizisten in über 200
geschlossenen Einsätzen (Fußball, Rocker, Demonstrationen usw.)
eingesetzt und leisteten hier - außerhalb des täglichen
Reaktionsdienstes - nahezu 50.000 Einsatzstunden. Darüber hinaus
werden Ermittlungsverfahren immer komplexer und erfordern eine
spezialisierte Sachbearbeitung. Die Beweisanforderungen seitens der
Gerichte steigen seit Jahren, daher ergibt sich ein stetig erhöhter
Arbeitsaufwand für die Sachbearbeiter der Kriminal- und
Schutzpolizei.

Den größten Anteil aller in Kiel begangenen Straftaten machen auch
wie in den Jahren zuvor die Diebstahlsdelikte aus. Trotz eines
Rückgangs um 249 Fälle (1,9%) waren 49,2 Prozent der angezeigten
Straftaten einfache beziehungsweise schwere Diebstähle. Erfreulich
ist allerdings, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche entgegen dem
Landestrend (Steigerung um 4,6%) um knapp 30 Prozent gefallen ist.
Die Zahl der angezeigten Ladendiebstähle sank um knapp 20 Prozent,
der Wert der Diebstähle von Kraftwagen liegt auf dem niedrigsten




Stand der letzten fünf Jahre.

Eine leichte Reduzierung um 2,7 Prozent verzeichnete die Kieler
Polizei im Bereich der Rohheitsdelikte. Allein die Zahl der
angezeigten Raubtaten sank um 17,2 Prozent, landesweit waren es 12,5
Prozent. Die Zahl der Körperverletzungen stieg insgesamt betrachtet
leicht an, dennoch gab es bei den gefährlichen beziehungsweise
schweren Körperverletzungen einen Rückgang von 10 Prozent.

2012 wurden die Kommissariate 13 (Raub) und 15
(Jugendkriminalität) zur Optimierung der Ermittlungsarbeit
zusammengelegt, die nun intensiv mit eigens abgestellten
Staatsanwälten der Staatsanwaltschaft Kiel zusammenarbeiten. "Eine
Vielzahl von Ermittlungserfolgen bei Raubtaten sowie eine Steigerung
der Aufklärungsquote von 46 auf 48 Prozent belegen erste Erfolge
dieser sehr guten Zusammenarbeit", erklärt der Behördenleiter.

Bezogen auf alle Deliktsbereiche hat sich die Aufklärungsquote
leicht auf 46,9 Prozent (2011: 46,5%) erhöht und liegt damit knapp
unter dem Landesschnitt von 48,1 Prozent. Zwischen den einzelnen
Bereichen gibt es allerdings deutliche Unterschiede in Bezug auf die
jeweiligen Aufklärungsquoten. Sehr hohe Aufklärungsquoten gab es 2012
bei Straftaten gegen das Leben (94,7%) oder Körperverletzungen
(83,1%). Demgegenüber stehen niedrige Aufklärungsquoten von 5,8
Prozent bei Fahrrad- bzw. 4,4 Prozent bei Taschendiebstählen.

8.487 Tatverdächtige konnten 2012 durch Kieler Beamte ermittelt
werden, 41 Prozent von ihnen waren bereits polizeilich bekannt. Rund
drei Viertel aller Tatverdächtigen sind in Kiel wohnhaft, drei
Viertel der ermittelten Tatverdächtigen sind männlich.

Deutlich überrepräsentiert sind die Jugendlichen und
Heranwachsenden, die zusammengefasst 20,8 Prozent aller
Tatverdächtigen stellen, jedoch nur 6,8 Prozent der Kieler
Bevölkerung ausmachen. Diese Überrepräsentation ist seit Jahrzehnten
weltweit zu beobachten und kann durchaus als Entwicklungsprozess
junger Menschen bezeichnet werden. Der überwiegende Anteil der
Jugendlichen und Heranwachsenden lässt dieses delinquente Verhalten
hinter sich, ohne eine kriminelle Karriere einzuschlagen. Die
Deliktsschwerpunkte bei Jugendlichen und Heranwachsenden sind
Diebstähle, Körperverletzungen sowie Sachbeschädigungen.

Im Vergleich zu den Vorjahren sind die durch Jugendliche und
Heranwachsende begangenen Straftaten leicht gesunken. Dies lässt sich
einerseits mit der demografischen Entwicklung begründen, zeigt aber
auch deutlich, dass die Polizei in Kiel mit den geschaffenen
Strukturen wie der Ermittlungsgruppe Jugend und den
Jugendsachbearbeitern der Reviere auf dem richtigen Weg ist.

Kiels Polizeichef Thomas Bauchrowitz kündigt für die kommenden
Jahre an, die Qualität der Arbeit seiner Mitarbeiter weiter zu
steigern, um die Aufklärungsquoten erneut zu erhöhen. Er sieht in den
aktuellen positiven Entwicklungen, wie beispielsweise dem Rückgang
der Raubtaten und Wohnungseinbrüche, die Schwerpunktsetzung der
Kieler Polizei bestätigt und will das erfolgreiche eigens entwickelte
Kriminalitätsbekämpfungssystem (KBS) fortsetzen. Durch ständige
Lageauswertung sei die Polizeidirektion Kiel mit ihren nachgeordneten
Dienststellen in der Lage, zeitnah und effizient auf
Kriminalitätsbrennpunkte zu reagieren, so der Leitende
Kriminaldirektor.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2012 ist ab sofort als
Gesamtdokument im Internet abrufbar.

https://www.polizei.schleswig-holstein.de/internet/DE/Organisation
/PDKiel/pdkiel_node.html

Matthias Arends




Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Kiel
Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit
Gartenstraße 7, 24103 Kiel

Tel. +49 (0) 431 160 - 2010 bis 2012
Fax +49 (0) 431 160 - 2019
Mobil +49 (0) 171 30 38 40 5
E-Mail: Pressestelle.Kiel.PD(at)polizei.landsh.de


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Datum: 12.04.2013 - 11:30 Uhr
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