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## gemeinsame Pressemitteilung der Polizeiinspektion Rotenburg und der Staatsanwaltschaft Stade ##



++ Die Spur führte 25 Jahre zurück - Babyleiche nach Exhumierung identifiziert ++

ID: 954616

(ots) - ++ Die Spur führte 25 Jahre zurück - Babyleiche
nach Exhumierung identifiziert ++

Ostertimke/LK Rotenburg. Der Fund zweier Babyleichen auf dem
Dachboden eines Einfamilienhauses in Ostertimke sorgte im vergangenen
Jahr für Aufsehen weit über die Grenzen des Landkreises Rotenburg
hinaus. Ende Juni 2012 hatte sich der damals 47-jährige Bewohner des
Hauses in dem kleinen Ort nahe Zeven bei der Polizei gemeldet und von
dem schrecklichen Fund eines verwesten Leichnams bei Aufräumarbeiten
berichtet. Experten des zuständigen Fachkommissariats der Rotenburger
Polizei übernahmen den Fall und entdeckten auf dem schwer
zugänglichen Dachboden eine weitere Leiche, ebenfalls die eines
verwesten Säuglings. Rasch geriet die damals 43-jährige Ex-Frau des
Mannes bei den Ermittlungen in den Verdacht, für den Tod der beiden
Babys verantwortlich gewesen zu sein. Bereits während der
polizeilichen Vernehmungen und auch später in der Gerichtsverhandlung
vor dem Landgericht Stade legte sie ein umfassendes Geständnis ab.
1996 und 2001 hatte die 43-Jährige heimlich zwei Kinder zur Welt
gebracht, in ihrem Haus versteckt und sie dann sich selbst
überlassen. Die Angeklagte wurde Anfang des Jahres wegen Totschlags
und versuchten Totschlags vom Landgericht Stade zu einer vierjährigen
Freiheitsstrafe verurteilt. Der Richter attestierte der Frau
verminderte Schuldfähigkeit. Sie hatte die Schwangerschaften offenbar
verdrängt und verleugnet.

Damit waren jedoch nicht alle Verdachtsmomente gegen die jetzt
44-jährige Inhaftierte ausgeräumt. Im Verfahren hatte sie von einem
möglichen dritten toten Säugling gesprochen. Was fehlte, waren die
genaue Erinnerung der Frau und die nötigen Beweise zur Untermauerung
der erschreckenden Annahme. Die Suche nach einem dritten Leichnam
wurde schließlich abgebrochen.




Doch die Rotenburger Beamten ließen nicht locker. Weitere
Ermittlungen führten rund 25 Jahre zurück bis in das Jahr 1988. Auf
einem Rastplatz an der Kreisstraße 126 in der Nähe von Groß Meckelsen
im Landkreis Rotenburg war damals eine Säuglingsleiche in einem
Mülleimer gefunden worden. Weder die Mutter noch andere
Tatverdächtige konnten seinerzeit ermittelt werden. Da eindeutige
Anhaltspunkte vorlagen, dass die 44-Jährige damals einen örtlichen
Bezug zum Fundort der Babyleiche hatte, ordnete das AG Stade auf
Antrag der StA Stade die Exhumierung des Säuglings an. Durch die
Lackversiegelung des Kindersarges war der Kindsleichnam so gut
erhalten, dass eine DNA-Auswertung für einen Abgleich auch nach all
den Jahren noch möglich war. Das Ergebnis der Untersuchung bestätigte
die Ermittler. Die 44-jährige Frau ist zweifelsfrei die Mutter des
1988 aufgefundenen Säuglings. Sie leugnet bislang jede Beteiligung an
dieser Tat und wird dafür auch nicht mehr zur Verantwortung gezogen
werden können. Zum einen lässt sich heute die Todesursache nicht mehr
zweifelsfrei klären. Zum anderen wäre selbst bei einem strafbaren
Handeln von Verjährung auszugehen, so dass das Verfahren endgültig
eingestellt worden ist.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Rotenburg
Pressestelle
Heiner van der Werp
Telefon: 04261/947-104

Staatsanwaltschaft Stade
Leitender Oberstaatsanwalt Hartmut Nitz
Telefon: 04141/107-473
E-Mail: pressestelle(at)pi-row.polizei.niedersachsen.de


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Datum: 09.10.2013 - 10:00 Uhr
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