131029.1 Kiel: Sturmtief "Christian" verursachte mehrere Tausend Notrufe bei der Regionalleitstelle der Polizei
(ots) - Bei der Regionalleitstelle der Polizei
in Kiel sind am Montag innerhalb weniger Stunden fast 3.000 Anrufe
eingegangen, insgesamt rückten alle verfügbaren Beamten zu mehreren
Hundert Einsätzen aus.
Der Montagnachmittag wird auch für die Mitarbeiter der
Einsatzleitstelle so schnell nicht in Vergessenheit geraten. "Wir
hatten innerhalb weniger Stunden ein Anruf- und Einsatzaufkommen in
einem nie dagewesenen Ausmaß", so der Leiter der Leitstelle, Jürgen
Green.
Alle verfügbaren Mitarbeiter waren an den Funktischen im Einsatz,
der zeitliche Schwerpunkt lag in den Nachmittagsstunden. Hier liefen
allein in der Zeit zwischen 14.00 Uhr und 15.00 Uhr annähernd 1.000
Notrufe von Bürgern bei den Beamten auf. Technisch und auch personell
bedingt, konnten nicht alle bedient werden. Zu Spitzenzeiten hatten
die Mitarbeiter rund 500 laufende Einsätze auf ihren Monitoren.
In den letzten 24 Stunden hat die Regionalleitstelle für den
Bereich der Polizeidirektion Kiel (Stadtgebiet Kiel und Kreis Plön)
449 Einsätze abgearbeitet, davon entfielen 205 auf Sturmschäden.
Doch auch die Kolleginnen und Kollegen auf den Streifenwagen
hatten alle Hände voll zu tun. Alle Kieler Reviere und die
nachgeordneten Stationen setzten bis in die Abendstunden sämtliche
verfügbaren Streifenwagen ein. Die abzuarbeitenden Einsätze am
gestrigen Tage waren nicht nur zahlreich, sondern in ihrer Art auch
sehr vielfältig. Zwischen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr war es Sturmtief
Christian, das zusätzlich zum Alltagsgeschäft zur Totalauslastung der
Kieler und Plöner Streifen führte. Neben umgekippten Bäumen, die
teils erhebliche Sachschäden anrichteten oder den Verkehr lahm
legten, waren es wegwehende Baustellenabsperrungen, Zäune und Dächer,
umgestürzte Fahrzeuggespanne, gefährlich schwankende Kräne,
abgeknickte Strommasten und Verkehrsschilder sowie sonstige größere
und kleinere Gegenstände, die sich aus ihren eigentlichen
Verankerungen gelöst hatten und so den Einsatz der Beamten
erforderten.
Leider kamen bei dem Unwetter nicht alle Menschen schadlos davon.
Am Autobahnende der A 21 in Höhe Wankendorf verunglückte ein Mann,
den im Zuge von Aufräumarbeiten ein Trümmerteil am Kopf schwer
verletzte. Zunächst bestand für ihn Lebensgefahr, er kam sofort in
ein Krankenhaus.
In Kiel stürzte ein Motorradfahrer am Falckensteiner Strand, der
gegen 14.45 Uhr auf seinem Motorrad auf dem Deichweg unterwegs war.
Ihn begruben die Äste der Krone eines 30-m-Baumes, der vom Gelände
der MAK über den Deichweg auf den Deich kippte. Der Kieler kam
verletzt in ein Krankenhaus. Für 25 Rentner einer betreuten
Wohneinrichtung im Funkstellenweg in Schilksee blieb nichts als ein
Umzug zu Verwandten, in Pflegeheime und in ein Kieler Hotel, nachdem
der Sturm an ihrem Heim einen derart schweren Schaden angerichtet
hatte, dass es zunächst nicht bewohnbar war.
Bernd Triphahn Merle Neufeld
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Datum: 29.10.2013 - 12:22 Uhr
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