Neheim. Um auf den Ernstfall in einer der städtischen 
Asylbewerberunterkünfte Arnsbergs optimal vorbereitet zu sein, übte 
am Freitag, den 07. August der Basislöschzug 1 der Arnsberger Wehr in
der Unterkunft am Neheimer Schleifmühlenweg die Bekämpfung eines 
angenommenen Brandes mit Mens ...

08.08.2015

"Die Sicherheit der Asylsuchenden hat für uns oberste Priorität." - Arnsberger Feuerwehr übt den Ernstfall in Neheimer Asylbewerberunterkunft



Neheim. Um auf den Ernstfall in einer der städtischen
Asylbewerberunterkünfte Arnsbergs optimal vorbereitet zu sein, übte
am Freitag, den 07. August der Basislöschzug 1 der Arnsberger Wehr in
der Unterkunft am Neheimer Schleifmühlenweg die Bekämpfung eines
angenommenen Brandes mit Menschenrettung. Diese Ãœbung war die erste
in einer Reihe von realitätsnahen Einsatzsimulationen, die in allen
städtischen Unterkünften folgen werden. In den Wochen zuvor waren
alle Objekte bereits durch die Brandschutzdienststelle der Arnsberger
Feuerwehr zusammen mit denjenigen Einheiten, in deren
Einsatzbereichen die jeweiligen Unterkünfte liegen, begangen und auf
sicherheitstechnische Aspekte überprüft worden.

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft am Schleifmühlenweg
waren im Vorfeld der Ãœbung auf dieses besondere Geschehen vorbereitet
worden, damit bei ihnen keine Angst vor dem anrückenden Großaufgebot
der Feuerwehr aufkam. Denn da es sich bei den
Asylbewerberunterkünften um Objekte mit einem erhöhten Schutzniveau
handelt, wird im Falle einer von dort eingehenden Notfallmeldung
durch die Feuerwehr-Leitstelle in Meschede direkt eine große Anzahl
von Rettungskräften von Feuerwehr und Rettungsdienst alarmiert.
Hierdurch soll sichergestellt werden, dass sofort eine ausreichende
Zahl von Wehrleuten vor Ort ist, um unter Umständen zahlreiche
gefährdete Menschen so schnell wie möglich in Sicherheit bringen zu
können. Immerhin können in der Unterkunft am Schleifmühlenweg bis zu
120 Menschen untergebracht werden.

Brand im Hausmeisterraum als Ãœbungsszenario

Laut dem Szenario der Übung kommt es durch eine überhitzte und
dadurch geplatzte Batterie in der Brandmeldeanlage des Objekts gegen
19:30 Uhr zu einem Folgebrand in dem Hausmeisterraum, in dem sich die


Brandmeldeanlage befindet. Der Hausmeisterraum und der davor liegende
Treppenraum sind stark verraucht. Die Brandmeldeanlage meldet zwar
noch den Alarm zur Leitstelle, ist aber auf Grund des Brandgeschehens
für den weiteren Einsatzablauf nicht mehr nutzbar.

Die Feuerwehr-Leitstelle wird gegen 19:30 Uhr durch die Auslösung
der Brandmeldeanlage über das Brandereignis in Kenntnis gesetzt.
Gemäß der Alarm- und Ausrückordnung der Arnsberger Feuerwehr werden
umgehend die Hauptwachen Neheim und Arnsberg, der Basislöschzug 1 der
Arnsberger Wehr mit den Einheiten aus Neheim und Voßwinkel per
Sirenenalarm, der Rettungsdienst sowie die Polizei alarmiert. Da die
beiden Hauptwachen gemäß der Übungsannahme in einem anderen Einsatz
gebunden sind, muss der Basislöschzug 1 das Übungs-Szenario
eigenständig bewältigen.

Menschenrettung und Brandbekämpfung zeitgleich durchzuführen

Die mit mehreren Fahrzeugen anrückenden Rettungskräfte müssen sich
zunächst einen Überblick über die Schadenslage verschaffen, um auf
der Grundlage dieser Erkenntnisse die effektivste Vorgehensweise und
eine wirksame Einsatzstrategie entwickeln zu können. Zum Zeitpunkt
des Eintreffens der ersten Einsatzkräfte befindet sich eine große
Anzahl von Personen bereits vor dem Gebäude. Diese hatten sich aus
eigener Kraft in Sicherheit bringen können und machen die Feuerwehr
auf eine starke Rauchentwicklung im rechten Bereich des Erdgeschosses
aufmerksam. Der ersteingetroffene Einsatzleiter stellt fest, dass
sich eine zunächst noch unbekannte Anzahl weiterer Personen im
Gebäude aufhält, und dass eine Brandausbreitung nicht auszuschließen
ist. Nach dem Eintreffen weiterer Führungskräfte wird der
Basislöschzugführer zum Einsatzleiter bestimmt und der
Einsatzleitwagen besetzt.

Umgehend rüsten sich mehrere Einsatztrupps mit schwerem Atemschutz
und Löschgerät aus und gehen zur Personensuche und zur
Brandbekämpfung in das Gebäude vor. Zeitgleich wird die
Wasserversorgung aus dem öffentlichen Hydrantennetz hergestellt.
Schnell ist eine vermisste Person, die von einer Ãœbungspuppe
simuliert wird, gefunden und in Sicherheit gebracht. Der Brand ist
ebenfalls rasch unter Kontrolle. Anschließend lüften die
Einsatzkräfte die verrauchten Bereiche des Gebäudes mit einem
Hochleistungslüfter.

Bewohner erleben die Arbeit der Feuerwehr hautnah

Auf die in einem Einsatzfall unumgängliche Personensuche in allen
Räumen wird zur Wahrung der Privatsphäre der Bewohnerinnen und
Bewohner im Rahmen dieser Ãœbung verzichtet. Ebenfalls evakuieren die
Einsatzkräfte nicht den Bereich unmittelbar vor der Asylunterkunft,
um allen Interessierten einen hautnahen Eindruck von den Arbeiten der
Feuerwehr zu ermöglichen. In einem Ernstfall würde ein nahegelegener
Parkplatz als Sammelstelle für alle Bewohnerinnen und Bewohner der
Unterkunft dienen.

Die räumliche Enge in der unmittelbaren Umgebung der
Asylunterkunft können die Einsatzkräfte dadurch kompensieren, dass
sie das angrenzende Gelände der Firma Honsel Leuchten als Aufstell-
und Arbeitsfläche nutzen können. Dies würde in Absprache mit den
verantwortlichen Firmenvertretern, die ebenfalls vor Ort sind und
sich ein Bild von dem Ãœbungsgeschehen machen, auch in einem Realfall
geschehen.

Mehrere Einsatzabschnitte wurden gebildet

Im Ãœbungsablauf wurden mehrere Einsatzabschnitte gebildet, um die
Rettungsmaßnahmen optimal koordinieren zu können. Im Abschnitt 1
erfolgten schwerpunktmäßig die Brandbekämpfung und die Sicherstellung
einer ausreichenden Wasserversorgung. Die Priorität im zweiten
Abschnitt stellten die Menschenrettung und die Suche nach den im
Gebäude vermissten Personen dar. Der dritte Abschnitt schließlich
umfasste die sogenannte medizinische Rettung. Dort wurden die
geretteten Personen betreut und die Verletzten für ihren Transport in
die umliegenden Krankenhäuser vorbereitet. Dieser Abschnitt wurde bei
der Ãœbung nur fiktiv eingerichtet, da im Rahmen dieser
Einsatzsimulation natürlich keine "echten" Verletzten zu beklagen
waren. Der Funkverkehr wurde während der gesamten Übung über den
Einsatzleitwagen abgewickelt. Insgesamt waren rund 40 Einsatzkräfte
mit zahlreichen Löschfahrzeugen in das Übungsgeschehen eingebunden.

Gesetzte Ãœbungsziele wurden erreicht

Die Ãœbung hatte mehrere Ziele, deren Erreichung erprobt werden
sollte. Das wichtigste Ziel bestand in der Rettung und in dem Schutz
der im Gebäude untergebrachten Personen. Zudem sollte die
Verständigung mit den Menschen mit Migrationshintergrund erprobt
werden. Hier stellte es ich heraus, dass es in einem Einsatzfall sehr
wichtig ist, unter den Bewohnern der Asylunterkunft Personen
auszumachen, die als Dolmetscher fungieren können. Um diese zu
identifizieren, ist wiederum der Kontakt zu den Hausmeistern, die für
die Unterkünfte zuständig sind, während eines Einsatzes wichtig.
Diese werden im Ernstfall über ein Bereitschafts-Handy über den
Einsatz der Feuerwehr informiert und kommen dann ebenfalls zur
Einsatzstelle. Das Sammeln, Unterbringen und Versorgen der
vorgefundenen und noch zu rettenden Personen sowie die Bildung von
Einsatzabschnitten mit entsprechender Funkkanaltrennung waren im
Rahmen der Übung ebenfalls Aufgaben, die es zu bewältigen galt. Und
nicht zuletzt lag auch ein besonderes Augenmerk der Ãœbungsleitung auf
der Herstellung einer ausreichenden Löschwasserversorgung aus dem
öffentlichen Hydrantennetz. Die eingesetzten Gruppen- und Zugführer
sollten die Lage und die Gefahren hierbei selbst erkennen und mit
entsprechenden Strategien möglichst effektiv darauf reagieren.

Wehrführer und Ausschuss-Vorsitzender loben Übungskräfte

Im Rahmen einer Ãœbungsnachschau, die noch vor Ort erfolgte, konnte
ein insgesamt reibungsloser Ãœbungs-Ablauf festgestellt werden. Zu den
Beobachtern der Übung, die von den Neheimer Wehrmännern Stefan und
Carsten Knobloch ausgearbeitet worden war, gehörten der
stellvertretende Leiter der Arnsberger Feuerwehr, Martin Känzler, der
Vorsitzende des städtischen Ausschusses für Soziales, allgemeine
Bürgerdienste und bürgerschaftliches Engagement, Hubertus Mantoan
sowie als Vertreter der Firma Honsel der Betriebsleiter Herr Bunsen
und der Sicherheitsbeauftragte Herr Bierhoff. Auch sie lobten die
Einsatzkräfte für die gute Durchführung der Übung und den großen
Einsatz, den sie hierbei gezeigt haben. Känzler: "Für uns hat die
Sicherheit der Menschen, die in unserer Stadt Asyl suchen, oberste
Priorität. Mit diesen Übungen soll auf beiden Seiten das
erforderliche Rüstzeug vermittelt werden, um auf etwaige Notfälle in
diesen Einrichtungen gut vorbereitet zu sein und hierauf umfassend
und effektiv reagieren zu können." Känzler dankte zudem der Firma
Honsel für die sehr gute Kooperation und für die Überlassung der
benötigten Betriebsfläche zur Durchführung der Arbeiten der
Rettungskräfte. Auch kündigte er an, diese Übungen künftig in
regelmäßigen Abständen an der Unterkunft im Schleifmühlenweg
durchzuführen, um dem steten Wechsel in der Bewohnerschaft Rechnung
zu tragen.

Nach der Übung gab's eine Erfrischung für die Kinder

Durch diese Einsatz-Ãœbung konnte sowohl auf Seiten der
Bewohnerinnen und Bewohner der Asylunterkunft als auch bei den
Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst eine verbesserte
Handlungssicherheit bei einem Notfall erreicht werden. Zudem konnten
die Rettungskräfte den Asylsuchenden ihre Vorgehensweise im Einsatz
verdeutlichen, was hoffentlich zu einem besseren gegenseitigen
Verständnis beiträgt. Dies kann in einem Ernstfall über die Rettung
von Menschenleben entscheiden. Daher werden derartige Ãœbungen in den
kommenden Monaten an allen Asylunterkünften in Arnsberg durchgeführt.

Und zum Abschluss hatten die Männer und Frauen der Feuerwehr noch
eine besondere Überraschung für die in der Asylunterkunft lebenden
Kinder parat: Mit Hilfe eines sogenannten Hydroschildes erzeugten sie
eine Wasserwand, durch die die Kinder laufen und sich angesichts der
hochsommerlichen Temperaturen erfrischen konnten. Dieses Angebot
nahmen die Kinder und Jugendlichen begeistert an. Zudem spendierte
der Basislöschzug 1 den jungen Übungsbeobachtern noch eine Runde
Wasser-Eis, was ein dankbares Lächeln auf die Gesichter der Kleinen
zauberte. So verabschiedeten sich die Einsatzkräfte und die
Asylsuchenden in der Gewissheit voneinander, sich gegenseitig ein
Stück weit besser kennengelernt und einen ganz realen Einblick in die
Lebenswirklichkeit des anderen gewonnen zu haben.

(Quelle: StBI Peter Krämer, Pressesprecher)




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Feuerwehr Arnsberg
Peter Krämer
Telefon: 0170/5804175
E-Mail: pressesprecher@feuerwehr-arnsberg.de
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