Das Spektrum der Einsätze zur Tierrettung beginnt mit dem 
Transport von im öffentlichen Verkehrsraum verletzten Tieren zum Tierarzt, geht 
über das Fangen und Verbringen von herrenlosen Katzen und Hunden zum Tierheim 
und endet mit aufwändigen Rettungsaktionen für Tiere, wie dann auch dem Ret ...

14.01.2020

Informationen zur Tierrettung der Feuerwehr - Die Katze auf dem Baum


Das Spektrum der Einsätze zur Tierrettung beginnt mit dem
Transport von im öffentlichen Verkehrsraum verletzten Tieren zum Tierarzt, geht
über das Fangen und Verbringen von herrenlosen Katzen und Hunden zum Tierheim
und endet mit aufwändigen Rettungsaktionen für Tiere, wie dann auch dem Retten
einer Katze von einem Baum. Grundsätzlich gilt dabei, dass Einsätze zur
Abwendung einer Lebensgefahr bei den Tieren kostenfrei sind, alle anderen - und
das sind die meisten - müssen mit den Besitzern bzw. bei herrenlosen Tieren mit
dem Ordnungsamt, in dessen Auftrag wir dann tätig werden, abgerechnet werden.
Dieses "Abwenden einer Lebensgefahr" ist natürlich interpretierbar. Um auf
unsere Katze auf dem Baum zurückzukommen, werden die meisten Anrufer darauf
verwiesen, noch einen oder zwei Tage zu warten und mit Futter zu locken, da
wirklich viele Katzen von alleine wieder herunterkommen - sie trauen sich zuerst
nur nicht. Und schon gar nicht, wenn unten zehn fremde Leute stehen und Lärm
machen. Hat das keinen Erfolg oder sitzt die Katze schon erwiesenermaßen mehrere
Tage auf dem Baum, rücken wir mit dem "Leiterwagen" aus. Der Leiterwagen ist ein
mit zwei erfahrenen Kollegen besetzter, 16 Tonnen schwerer und 600.000 EUR teuer
LKW, auf dem eine 30 Meter lange Leiter montiert ist. Eigentlich ist sie dafür
gedacht, Menschen aus den oberen Stockwerken brennender Gebäude zu retten. Ist
das Fahrzeug aber gerade in eine Tierrettung eingebunden, kann sie das nur mit
Verzögerung und auch das ist ein Grund, warum wir versuchen, das Problem "Katze
auf Baum" erst einmal durch die Natur regeln zu lassen. Wenn man mit diesem
Fahrzeug nah genug an Baum und Katze herankommt, ist die Rettung eigentlich kein
Problem mehr. Schwierig wird es dann, wenn der Baum aufgrund der Ausmaße und des
Gewichts des Fahrzeuges nicht erreicht werden kann. Dann muss ein anderes


Fahrzeug mit fünmf Mann Besatzung und tragbaren Leitern ausrücken. Diese sind
zwar mobiler, aber deren Länge ist auch begrenzt - und das ist schon eine
wackelige Angelegenheit. Ist es auch damit nicht möglich, an die Katze zu
kommen, bleibt als letzte Möglichkeit die Höhenrettung. Die Höhenrettung ist ein
auf die Rettung und Hilfeleistung in Höhen jenseits der Möglichkeiten der
normalen Feuerwehrleitern ausgelegtes Spezialteam, welches mit Seilen und
Techniken aus der Bergsteigerei arbeitet. Dann klettert ein Höhenretter mit
Seilen gesichert im Baum hoch und versucht an die Katze "im Nahkampf"
heranzukommen. Wenn auch dieses nicht funktioniert, muss man die Angelegenheit
Mutter Natur überlassen. Brachiale Methoden wie "herunterspritzen" oder "Baum
absägen" führen wir genauso wenig durch wie wir Leben und Gesundheit von
Kollegen für eine Katze aufs Spiel setzen, die vielleicht von alleine wieder
herunterkommt. Ich bitte dafür um Verständnis. Rettungsaktionen mit Katzen sind
immer etwas Besonderes. Zum einen, weil sich Katzen in die schwierigsten Lagen
bringen: Ob sie nun den Kopf durch das Loch einer Felge stecken und nicht wieder
rauskommen (Felge durch Feuerwehr aufgeschnitten), sich im Motorraum eines Autos
einkuscheln und dann unsanft geweckt werden (Motor durch Feuerwehr demontiert),
zwischen Heizöltank und Kellerwand festklemmen (Heizöltank durch Feuerwehr
eingedrückt und Katze befreit) oder in einem Abflussrohr mit 10 cm Durchmesser
(Straße durch Feuerwehr aufgestemmt) feststecken - es gibt fast keinen Platz wo
eine Katze nicht hereinkommt. Zum anderen, weil sie als "Patienten"
unberechenbar sind: Wenn man sich - zwar mit Seilen gesichert- in 20m Höhe auf
einen dünnen Ast vorarbeitet, gibt es generell zwei Möglichkeiten, wie man von
der Katze empfangen wird: Die durch Todesangst aggressive Katze vermittelt:
"Kommst du nur noch einen Zentimeter näher, bringe ich dich um. Ich meine das
ernst." Diese Art von Katze muss schnell und kräftig gepackt werden und noch
oben auf dem Baum in einen Käfig gesteckt werden. Wer schon mal eine Katze in
Todesangst erlebt hat, weiß, wie sie sich wehren können. Das mag beim Tierarzt
noch beherrschbar sein, in 20 m Höhe kann es leicht zum Absturz der Katze
führen. Die andere Art ist extrem eingeschüchtert aber zahm. Sie mault einen so
an: "Hol mich gefälligst sofort hier runter, ich habe einen Riesenschiss." Diese
Art klettert auch schon mal einen freiwillig auf den Rücken sobald man sich
nähert und ist, auf dem Boden angekommen, sich keiner Schuld mehr bewusst. Zwar
sollen Katzen neun Leben haben, doch allzu oft überleben sie ihre Eskapaden
nicht. Das ist zwar schlimm, aber nicht zu verhindern. Schlimmer ist es, wenn
sie durch ihre Herrchen in Gefahr gebracht werden. Ich kann die Leute nicht
verstehen, die Kinder und/oder Katzen haben und noch immer keinen Rauchmelder in
ihrer Wohnung installiert haben. Katzen wie Menschen werden von giftigem
Brandrauch erstickt, bevor sie davon aufwachen. Die Geschichte von der Katze,
die ihr Herrchen vor dem Feuer warnt, ist leider die Ausnahme, wie auch viele
durch Rauchvergiftung getötete Katzen zeigen. Schlimm auch, wenn alleine in der
Wohnung zurückgelassene Katzen durch Brände ums Leben kommen, die ihre Herrchen
durch Fahrlässigkeit verursacht haben - was auch nicht selten ist.

Rückfragen bitte an:

Feuerwehr Schiffdorf
Stv. Gemeindebrandmeister und Pressesprecher
Hauke Kahrs
Mobil: 01713774353
E-Mail: haukekahrs@web.de
http://www.schiffdorf.de/staticsite/staticsite.php?menuid=53&topmenu=
91

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/118388/4491725
OTS: Feuerwehr Schiffdorf

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Ansprechpartner: FW Schiffdorf
Stadt: Schiffdorf


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