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Gemeinsame Pressemitteilung zur Vollübung "HAJ:ex 2014"

ID: 1064727

(ots) - Unter der Federführung der Polizeidirektion
Hannover und des Hannover Airport hat heute am Flughafen
Hannover-Langenhagen die Vollübung "ICAO 2014" stattgefunden. Dieser
vorausgegangen war eine fast einjährige, intensive Vorbereitung. Die
ICAO (International Civil Aviation Organization) -Richtlinien
schreiben den Flughäfen vor, regelmäßig alle zwei Jahre
Notfallübungen durchzuführen. Hierbei wird ein Notfall so
realitätsnah wie möglich simuliert, um zu testen, wie die Alarmpläne
aller Übungsbeteiligten im Ernstfall greifen.

Das Szenario: Nach dem Start eines mit 138 Passagieren besetzten
Flugzeugs (Boeing 737-800) nach Sharm El Sheik (Ägypten), kommt es im
Cockpit der Maschine zu einer Rauchentwicklung, so dass sich die Crew
zur Umkehr entscheidet. Bei der anschließenden Notlandung verunfallt
die Maschine und es kommt zum Crash mit Verletzten und Toten. Um ein
möglichst realitätsnahes Szenario darstellen zu können, musste die
Vorbereitungsgruppe an Vieles denken: Die Flughafengesellschaft
stellte die Start- und Landebahn Süd sowie die angrenzenden Flächen
zur Verfügung und es kam das Feuerwehr-Trainings-Center der Fraport
AG (Flughafen Frankfurt) zum Einsatz. Die Übungen am Trainingscenter
werden in Hannover zweimal jährlich durchgeführt, sind nach den
Maßgaben der ICAO angelegt und trainieren die Flächenbrandbekämpfung
sowie die Brandbekämpfung in verschiedenen Bereichen eines
Luftfahrzeuges.

Auf der eigens dafür abgesperrten Südbahn und den angrenzenden
Flächen des Flughafens wurde eine Brandsimulationsanlage, die das
Flugzeugwrack darstellte, aufgebaut. Die Einsatz- und Rettungskräfte
fanden neben Wrackteilen und einer Masse an Streugut - Koffer und
andere persönliche Gegenstände -Tote und eine Vielzahl leicht und
schwer verletzter Passagiere vor. Angehörigendarsteller versuchten




panisch, Informationen von den übenden Institutionen und Behörden zu
bekommen und auch eine eigens organisierte Journalie setzte die
Übenden gehörig unter Druck. Klares Übungsziel aller Beteiligten war,
die hohe Professionalität und das Zusammenspiel in einem solchen
Krisenszenario zu optimieren. Eine weitere Herausforderung für das
Vorbereitungsteam bestand darin, trotz des angenommenen
Flugzeugabsturzes den realen Flughafenbetrieb uneingeschränkt zu
gewährleisten. Die Übung war eine der größten, jemals im Bundesgebiet
durchgeführten ihrer Art. Insgesamt waren von heute früh bis in den
Abend hinein 1 300 Männer und Frauen im Einsatz. Rund 1 120 Menschen
waren direkt vom gedachten Szenario betroffen und übten. Unter ihnen
waren Hunderte von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der
Polizeidirektion Hannover, der Bundespolizeidirektion Hannover sowie
der Polizeiakademie Niedersachsen. Die Flughafenfeuerwehr und die
Freiwillige Feuerwehr Langenhagen bewiesen ihre Fähigkeiten und auch
die verschiedenen Rettungsdienste aus der Region Hannover waren mit
der Versorgung sowie dem Transport der vielen Verletzten vor große
Herausforderungen gestellt. Darüber hinaus waren die Krisenstäbe der
betroffenen Unternehmen, der Stadt Langenhagen und der Polizeien
beteiligt. Besonderen Einsatz zeigten zudem auch die Darsteller: Die
Verletzten, die Angehörigen und nicht zuletzt die "Medienvertreter",
die von den verschiedenen Pressestellen zu betreuen waren. Zirka 180
Personen haben diese Aufgabe professionell bewältigt und die Übung
unterstützt, um einen realitätsnahen Ablauf zu garantieren. Durch
derartige Übungen sollen die eingesetzten Kräfte und Einheiten sowie
Führungsstrukturen für mögliche "Echtlagen" vorbereitet, die
einzelnen Aufbau- und Ablauforganisationen überprüft und nötigenfalls
optimiert werden. Dem Erkennen möglicher Schwachstellen innerhalb der
Organisationen und im Zusammenspiel der einzelnen Stellen kommt dabei
eine herausragende Bedeutung zu.

Uwe Lange, Leiter des Einsatzdezernats und Gesamtübungsleiter
macht deutlich: "Unglücksfälle wie dieser sind nicht planbar, können
aber jederzeit passieren. Deshalb ist es gut, dass wir als Polizei
heute die Möglichkeit gehabt haben, in einer realen Umgebung in der
Interaktion mit anderen Institutionen zu üben. Besonders gefreut hat
mich die hohe Motivation und Professionalität mit der - auch
besonders die freiwilligen Helfer - ihre Aufgaben gemeistert haben."
Für die gesamtverantwortliche Polizeidirektion Hannover standen u.a.
auf dem Prüfstand: -die Zusammenarbeit mit den involvierten
Dienststellen und Unternehmen -die Ermittlungsarbeit am Absturzort /
die Abarbeitung eines Schadensortes unter realen Bedingungen -das
Betreiben der Personenauskunftsstelle (PASt) Niedersachsen/Bremen -
das Betreiben einer zielgerichteten und abgestimmten
Öffentlichkeitsarbeit (Krisenkommunikation)

Die Bundespolizei beteiligte sich, um -die Zusammenarbeit mit
benachbarten Kräften und Sicherheitspartnern am Flughafen Hannover, -
die Umsetzung der vorbereiteten Katalogmaßnahmen bei Flugunfällen zu
üben und die Führungs- und Einsatzkräfte gezielt fortzubilden.

Das besondere Augenmerk des Krisenstabes der Stadt Langenhagen lag
vor allem auf -der Überprüfung der Abläufe bei der Freiwilligen
Feuerwehr -dem Informationsfluss -der Zusammenarbeit der jeweiligen
Krisenstäbe sowie -einer abgestimmten Öffentlichkeitsarbeit.

Für den Hannover Airport stand vor allem die Zusammenarbeit aller
beteiligten Dienststellen, Unternehmen und Gefahrenabwehrbehörden bei
einem angenommenen Flugunfall im Vordergrund. Der Schwerpunkt der
Übung lag bei der Flughafenfeuerwehr auf dem schlagkräftigen und
umfangreichen Löschangriff mit drei Flugfeldlöschfahrzeugen, 180
Sekunden nach Alarmierung durch die Deutsche Flugsicherung (DFS) -
der umfassenden und schnellen Menschenrettung aus dem Flugzeug mit
Erstversorgung und Übergabe an den alarmierten, öffentlich
organisierten Rettungsdienst -der lückenlosen Dokumentation der
Feuerwehrmaßnahmen für spätere Ermittlungsarbeiten von Polizei und
Behörden.

Zusammen mit der TUIfly, TUI Deutschland und der DFS wurde der
Flughafen Hannover unter anderem mit folgenden Problemstellungen
konfrontiert -der Betreuung der am Flughafen anwesenden Angehörigen
der verletzten und toten Passagiere -die Betreuung von verunglückten
Passagieren nach erfolgter ärztlicher Behandlung -die Sicherstellung
geordneter Abläufe auf dem Flughafengelände und im Flugbetrieb -die
umfassende Bereitstellung von Informationen für die Polizei und die
Rettungsdienste -die möglichst mit den Sicherheitsbehörden
abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit im weitesten Sinne (Servicegedanke
/ Telefonhotline u.ä.).

Gemessen an den umfänglichen Übungszielen bleibt festzuhalten,
dass die Verantwortlichen aller Beteiligten ein rundum positives
Fazit ziehen. Insbesondere die Interaktion der vielen beteiligten
Einsatzabschnitte und die hohe Motivation der Übenden aller Behörden,
Dienststellen sowie Unternehmen sind dabei besonders hervorzuheben.
Dieses gilt sowohl für die Vorbereitung als auch für den Ablauf der
gesamten Übung. Die heute erkannten Verbesserungsbedarfe werden
zukünftig für noch mehr Professionalität bei der Bewältigung solcher
Großschadenslagen sorgen.

Teilnehmende Behörden / Unternehmen: Polizeidirektion Hannover,
Bundespolizeiinspektion Flughafen Hannover, Stadt Langenhagen,
TUIfly, TUI Deutschland GmbH, Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH,
Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS), Region Hannover mit
Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter-Unfallhilfe, Deutsches Rotes
Kreuz./ tr, schie




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Hannover
Thorsten Schiewe
Telefon: 0511 -109 -1041
Fax: 0511 -109 -1040
E-Mail: pressestelle(at)pd-h.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdhan/


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Datum: 10.05.2014 - 18:07 Uhr
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