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Versammlung der Jesiden endet mit Auseinandersetzung, Brisanz-Fußballspiel verläuft weitgehend friedlich

ID: 1111456

(ots) - SR/ Bielefeld - Wie angekündigt fanden heute
eine große Versammlung der Jesiden unter dem Motto "Sengal ist nicht
allein" und das Brisanz-Fußballspiel Arminia Bielefeld gegen VfL
Osnabrück in Bielefeld statt. Das Fußballspiel verlief weitgehend
friedlich. Es gab keine Ausschreitungen. Zum Ende der
Abschlusskundgebung der Versammlung auf dem Kesselbrink kam es zu
einer tumultartigen Auseinandersetzung zwischen
Versammlungsteilnehmern und mehreren anderen Personen. Der
Versammlungsverlauf war bis dahin friedlich.

Bereits ab 13 Uhr sammelten sich die Teilnehmer der Versammlung
auf der Radrennbahn. Gegen 13.30 Uhr verzeichnete die Polizei circa
3500 Teilnehmer. Von einem Lautsprecher-LKW wurde seitens des
Anmelders beruhigend und deeskalierend auf die Versammlungsteilnehmer
eingewirkt. Die Polizei hatte Flugblätter mit Verhaltenshinweisen für
die Versammlungsteilnehmer verteilt. Auf der Radrennbahn brach am
Rande der Auftaktkundgebung eine Frau zusammen. Sie wurde sofort
ärztlich versorgt.

Gegen 14 Uhr wurden circa 4200 Teilnehmer mit weiterem Zulauf
gezählt. Die Teilnehmer reisten in 14 Bussen, aber vorwiegend mit
Privat-PKW zur Versammlung an. Ab 14.15 Uhr begannen erste
Versammlungsteilnehmer mit dem Aufzug, gegen 14.35 Uhr hatten sich
die letzten Teilnehmer vom Gelände der Radrennbahn auf die Heeper
Straße begeben. Während des Aufzugweges wuchs die Teilnehmermenge auf
circa 6000 Teilnehmer an. Gegen 15 Uhr wurde von Außen eine Dose
Hundefutter in die Menge der Versammlungsteilnehmer geworfen. Dadurch
wurde ein Teilnehmer leicht am Arm verletzt. Die Werferin konnte
gefasst werden. Ihr wurde ein Platzverweis erteilt, gegen sie wurde
Strafanzeige wegen Körperverletzung erstattet. Aufgrund der
temporären Verkehrssperrungen für den Querverkehr der Heeper Straße
kam es zu leichten Verkehrsbehinderungen. Gegen 15.20 Uhr erreichte




die Zugspitze ohne Zwischenfälle den Kesselbrink. Gegen kurz vor 16
Uhr hatte auch das Zugende ohne Störungen den Kesselbrink erreicht.
Gegen 16.15 Uhr begaben sich mehrere Versammlungsteilnehmer in das
Parkhaus am Telekom-Hochhaus. Von oben entfalteten sie über die
Brüstung ein Transparent mit der Aufschrift "Stop killing Jeside
Sengal". Von Ordnungskräften der Versammlung konnten sie zum
Verlassen des Parkhauses bewegt werden, die Polizei traf keine
Maßnahmen. Weil Versammlungsteilnehmer Symbole verbotener
Organisationen zeigten, wurden fünf Strafanzeigen erstattet. Ab 16.50
Uhr stellte die Polizei erste Abwanderungstendenzen vom Kesselbrink
fest.

Gegen kurz vor 18 Uhr gaben Äußerungen einer kleinen
Personengruppe auf dem Kesselbrink Anlass für eine körperliche
Auseinandersetzung mit Versammlungsteilnehmern. Aufgrund der
Äußerungen attackierten zunächst acht bis zehn Versammlungsteilnehmer
die Personengruppe. Auf die Auseinandersetzung aufmerksam geworden
kamen zahlreiche Teilnehmer hinzu.

Polizeikräfte der Einsatzhundertschaften konnten die Parteien
schnell trennen, so dass es nicht zu größeren Tumulten kam. Dabei
flogen Getränkeflaschen aus der Menge in Richtung Polizei. Ein Mann
wurde nach dieser Auseinandersetzung Rettungskräften übergeben. Er
wurde unverletzt entlassen. Eine Glasflasche traf einen Beamten an
den Kopf. Weil er einen Helm trug, wurde er nicht verletzt. Sein Helm
wurde beschädigt. Polizeibeamte wurden im Rahmen dieser
Auseinandersetzung zudem von einem Versammlungsteilnehmer mit einer
Dachlatte angegriffen. Er wurde festgenommen. Nach bisherigen
Erkenntnissen dürfte es sich eher um eine unbedachte Bemerkung aus
der kleinen Personengruppe gehandelt haben. Die Personengruppe dürfte
nach ersten Erkenntnissen nicht der salafistischen Szene oder anderen
radikalen Gruppierungen zuzuordnen sein.

Die Polizei fand außerdem bei einer Fahrzeugüberprüfung bei einem
Versammlungsteilnehmer eine scharfe Schusswaffe. Er wurde
festgenommen. In einem anderen PKW traf die Polizei fünf Personen mit
Schutzbewaffnung an. Alle wurden festgenommen. Bei einer weiteren
Überprüfung eines PKW wurde ein Mann angetroffen, gegen den ein
Haftbefehl zur Abschiebung vorlag. Er wurde ebenfalls festgenommen.
Um 18.10 Uhr wurde die Versammlung beendet. Danach fanden schnell
Abwanderungen statt.

Im Rahmen des Brisanz-Fußballspiels kam es zu keinerlei
Auseinandersetzungen zwischen Bielefelder und Osnabrücker Fans. Alles
blieb weitgehend friedlich. Die Strategie eines reduzierten
Personaleinsatzes hat sich für die Polizei bewährt.

Im Bereich des Bielefelder Hauptbahnhofes zündeten Osnabrücker
Fans vor dem Spiel Rauchpulver und Blinkies. Nach einer Beleidigung
gegenüber Polizeibeamten wurde ein Bielefelder Fan im Vorfeld des
Fußballspiels am Bahnhof zur Verhinderung weiterer Straftaten in
Gewahrsam genommen, so dass er das Spiel verpasste. Nach dem Spiel
warf ein Bielefelder Fan mit einem Bierbecher, der zufällig einen
Reporter des WDR traf. Der Fan wurde festgenommen. Gegen ihn wurde
Strafanzeige erstattet.

Bei einer körperlichen Auseinandersetzung im Stadion wurde ein
Osnabrücker Fan leicht verletzt. Er wurde mit einem Rettungswagen zur
ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Auf der
Siegfriedstraße versuchten nach dem Spiel circa 80 bis 100
Bielefelder Fans eine Osnabrücker Fangruppe zu erreichen. Die Polizei
konnte ein Aufeinandertreffen der beiden rivalisierenden Gruppen
verhindern.

Die Polizei Bielefeld wurde von Hundertschaftskräften aus ganz NRW
unterstützt. Insgesamt waren circa 800 Beamtinnen und Beamte im
Einsatz, um einen störungsfreien Verlauf der Versammlung und des
Fußballspiels zu gewährleisten. Außerdem waren ein Beritt (sechs
Reiter mit Pferden) aus Dortmund zur Begleitung des Aufzuges und ein
Polizeihubschrauber zur Aufklärung eingesetzt.




Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Bielefeld
Leitungsstab/ Pressestelle
Kurt-Schumacher-Straße 46
33615 Bielefeld

Achim Ridder (AR), Tel. 0521/545-3020
Sonja Rehmert (SR), Tel. 0521/545-3022
Friedhelm Burchard (FB), Tel. 0521/545-3023

Fax: 0521/545-3025
E-Mail: pressestelle.bielefeld(at)polizei.nrw.de
http://www.polizei.nrw.de/bielefeld

Außerhalb der Bürodienstzeit: Leitstelle, Tel. 0521/545-0


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Datum: 09.08.2014 - 20:01 Uhr
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