125 Jahre Feuerwehr Papendorf (Stormarn)
Feuerwehr im Wandel der Zeit
125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Papendorf (Stormarn):
Eine Feuerwehr im Wandel der Zeit

(ots) -
Anno 1890 war für das Feuerwehrwesen im Kreis Stormarn ein
wahrhaft gutes Jahr. Im Kreisgebiet hatten engagierte Landwirte und
Handwerker binnen Jahresfrist gleich 24 Freiwillige Feuerwehren
gegründet. Da sechs Wehren aus dem Gebiet Alt-Stormarn bereits seit
Jahrzehnten zu Hamburg gehören, können in diesem Jahr 18 Wehren aus
dem Kreisgebiet auf ihr 125jähriges Bestehen zurückblicken. Den
Reigen der Jubiläumsfeierlichkeiten eröffnete die Feuerwehr
Bünningstedt (Gründung 23. Januar 1890). Ihr folgt am 18. Februar die
Freiwillige Feuerwehr Papendorf. In enger Abstimmung zwischen
Wehrführung und Einsatzabteilung wurde beschlossen, den Gründungstag
der Papendorfer Wehr ohne großes Brimborium zu begehen. So gibt es
zur 125 Jahrfeier keine voluminöse Festschrift mit stelzigen
Grußadressen oder barocken Lobeshymnen, sondern einen modern
gestalteten Folder (Fleyer), in dem die Geschichte der Wehr auf sechs
Doppelseiten kurz, präzise und allgemein verständlich erzählt wird.
Die Textpassagen wurden sowohl mit historischen Aufnahmen als auch
mit aktuellen Fotos von Einsätzen, Gerät und Ausbildungsvorhaben
ergänzt. "Unsere Feuerwehr im Wandel der Zeit", heißt denn auch der
Titel der modernen Jubiläumsschrift, freut sich Wehrführer Ralf
Müthel. In der Tat: Die Brunsbeker Ortswehr versucht mit der
Gestaltung des Fleyers sehr selbstbewusst einen Spagat zwischen
Tradition und Moderne. Die Historie der Wehr ist rasch erzählt: Um
sich im Falle eines Feuers gegenseitig beistehen zu können, fanden
sich am 18. Februar1890 20 Papendorfer zusammen um eine Freiwillige
Feuerwehr zu gründen. In der Dorfstraße entstand ein Spritzenhaus, in
dem die erste, mit Pferden bespannte und durch Muskelkraft
betriebene Feuerwehrpumpe stationiert wurde. 1938 erhielt die Wehr
eine Motorspritze und einen Tragkraftspritzenanhänger. Das
Spritzenhaus wurde um einen Schlauchturm erweitert. Von 1925 bis zum
2. Weltkrieg unterhielt die Wehr ein Trommler- und Pfeiferkorps.
Dieses löste sich während des Krieges auf, da nicht mehr genügend
Kameraden verfügbar waren. In den Wirren des Krieges übernahmen ab
1943 auch Frauen Löschdienste im Dorf. Erst Anfang der 70er Jahre
wurde mit der Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs (Ford
Transit) die Motorisierung der Feuerwehr in Papendorf eingeleitet.
Bis dahin wurde im Alarmfall der Anhänger mit Tragkraftspritze und
Schlauchmaterial mit einem Trecker von Spritzenhaus abgeholt und zum
Einsatzort gebracht. Neben Alarmierungen im Dorf, verzeichnet die
Chronik in den 60er und 70er Jahren auch Einsätze bei
Großschadenslagen außerhalb von Papendorf: Mithilfe bei der
Bewältigung der großen Sturmflut in Hamburg 1962. Es mussten
hunderte von Faschinen (Reisigbündeln) zur Deichsicherung gebunden
werden. 1976: Deichsicherung und Evakuierungsaufgaben beim
Hochwasser in der Haseldorfer Marsch. 1978/1979: Zahlreiche
Hilfeleistungen während der Schneekatastrophe in Schleswig-Holstein.
1980 konnte das neue Gerätehaus, das zu großen zu Teilen von den
Kameraden in Eigenarbeit errichtet wurde, eingeweiht werden. Um den
ständig steigenden Anforderungen bei Brandbekämpfung und
Gefahrenabwehr gerecht zu werden, wurde 1988 der Ford Transit durch
ein Löschfahrzeug Iveco LF8 mit Vorbaupumpe ersetzt. Auch die
Feuerwehr Papendorf - heute neben den Wehren Kronshorst und
Langelohe eine der drei Brunsbeker Ortswehren - erlebt den Wandel der
Zeit. Schwerpunkte der Einsätze und Ausbildung sind heute technische
Hilfeleistung, Brandbekämpfung und vorbeugender Brandschutz.
"Selbstverständlich leben und unterstützen wir auch die kulturellen
Veranstaltungen im Ort", sagt der stellvertretende Wehrführer Jörg
Reiche. Die Einsatzabteilung besteht zurzeit aus 35 Kameraden. Seit
Herbst 2012 rückt die Wehr mit einem Löschfahrzeug HLF 20/16 aus. Das
nunmehr 20 Jahre alte Fahrzeug wurde von der Berliner Berufsfeuerwehr
übernommen, verfügt u.a. über einen Wasserwerfer (Monitor),
1600-Liter Löschwasser- und 400-Liter Schaummitteltank, 50 Meter
Schnellangriffs-Einrichtung mit Hohlstrahlrohr und umfangreiche
Beladung für technische Hilfeleistung nach aktueller Norm. Ein Blick
in die Einsatzstatistik der letzten Jahre vermittelt einen Eindruck
über die vielfältigen Aufgaben der Papendorfer Brandschützer im
Heute: Personenrettung und technische Hilfe nach Verkehrsunfällen,
Löscheinsätze bei mehreren Großbränden im Gemeinde- und Amtsbereich
sowie Hilfeleistungen bei Unwetter-Lagen. Dass die Feuerwehr
Papendorf im 21. Jahrhundert angekommen ist, sich personell deutlich
verjüngt, veranschaulicht besonders ein Foto in der Jubiläumschrift,
auf dem sich die vier Anwärter des Jahres 2015 in lockerer Formation
präsentieren. Es signalisiert: Daumen hoch für das Ehrenamt! So macht
Feuerwehr Spaß ...! "Als Jubiläumsgabe wird der Folder am Mittwoch
- dem 125. Gründungstag der Wehr - an alle Haushalte in Papendorf
verteilt", verspricht Müthel. Am Abend werden sich die Kameraden der
Ehren- und Einsatzabteilung zu einem internen, zwanglosen
Beisammensein treffen, um sich in geselliger Runde auszutauschen und
in Erinnerungen zu schwelgen. Außerdem soll eine von Kameraden
zusammengestellte Foto-Dokumentation zur Geschichte der Wehr
vorgestellt werden. Die offizielle Jubiläumsfeier mit geladenen
Gästen und Gemeindevertretern findet am Sonnabend (21. Februar) im
Dorfgemeinschaftshaus Brunsbek statt. Für alle diejenigen die mehr
über die Arbeit und Aufgaben der Feuerwehr wissen möchten, wird es am
20. Juni in Papendorf einen Tag zum Mitmachen geben. Zusammen mit
den Brunsbeker Ortswehren Kronshorst und Langelohe soll gezeigt
werden, wie "Feuerwehr funktioniert". Zuschauen und Mitmachen bei den
Lösch- und Rettungsübungen soll an diesem Tag allen Besuchern
ausdrücklich erlaubt sein.
Rückfragen bitte an:
Kreisfeuerwehrverband Stormarn
Otto Heydasch
Telefon: 0177 677 31 78
E-Mail: Otto.Heydasch(at)kfv-stormarn.de
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 18.02.2015 - 13:40 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: FW-OD
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Travenbrück
Kategorie:
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