Gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Essen und Polizei Dortmund
"Offertenschwindel" - Staatsanwaltschaft, Steuerfahndung und Polizei gelingt Schlag gegen organisierte Betrüger
(ots) - Lfd. Nr.:0351
Unter Federführung der Staatsanwaltschaft Essen durchsuchten
vergangenen Dienstag insgesamt 130 Beamte der Steuerfahndung Bochum
und der Kriminalpolizei Dortmund gemeinsam 24 Wohnungen und Büros in
Hamm, Düsseldorf, Duisburg, Gelsenkirchen, Münster, Dorsten,
Erkelenz, Warstein und Waltrop. 5 Beschuldigte wurden festgenommen
und befinden sich in U-Haft, darunter der vermeintliche Kopf der
Bande, ein 40jähriger Mann aus Hamm und seine "rechte Hand", ein
31jähriger Mann, ebenfalls aus Hamm. Hintergrund ist ein
Ermittlungsverfahren in dem es um den so genannten
"Offertenschwindel" geht. Dahinter verbirgt sich ein schriftliches
Angebot, in dem mit pseudo-offiziellen Formularen bei
Gewerbetreibenden Zahlungsverpflichtungen vorgetäuscht werden.
Tatsächlich haben hier die Unternehmen auch eine offizielle Rechnung
erwartet, da sie kurz zuvor eine Eintragung im Handelsregister
veranlasst hatten. Wird dann in der Hektik des Tagesgeschäfts der
Betrag in Höhe von rund 550 EUR aufgrund des Offertenschreibens
überwiesen, darf der Geschädigte sich über einen völlig nutzlosen
Eintrag in irgendeiner Adressdatei wundern. Zudem hatte die Bande aus
Hamm für ihre Betrugsmasche über Jahre ein Konstrukt aus immer wieder
wechselnden Scheinfirmen gebaut, um die Einnahmen zu verschleiern,
damit möglichst keine Steuern gezahlt werden mussten. Weiterhin war
auch ein Steuerberater in die Betrugsmasche verwickelt. Es entstand
ein Schaden von über 6 Mio. EUR, der, nach bisherigen Erkenntnissen
teilweise im Ausland gelandet ist. Dort wurden zeitgleich amtliche
Maßnahmen durchgeführt. Polizei und IHKs empfehlen, Angebote von
Adressdateien zunächst in Ruhe zu prüfen. Hat ein Unternehmen schon
gezahlt, so kann ein Vertrag gegebenenfalls wegen Irrtums oder
arglistiger Täuschung angefochten werden. In einem von der Polizei,
der IHK-Organisation und den Verbraucherschutzzentralen entwickelten
Merkblatt "Offertenschwindel" finden Unternehmen Tipps und
Mustertexte, wie sie sich gegen das Geschäftsgebaren unseriöser
Adressbuchverlage wehren können.
http://www.polizei-beratung.de/medienangebot/medienangebot-details
/detail/52.html.
Rückfragen bitte an die Staatsanwaltschaft Essen, ermittelnder
Staatsanwalt Merz unter der 0201 8032610
Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Kim Freigang
Telefon: 0231-132-1023
http://www.polizei.nrw.de/dortmund/
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Datum: 05.03.2015 - 16:03 Uhr
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