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Heppenheim/ Kreis Bergstraße: Polizeilichen Kriminalstatistik 2014 für den Kreis Bergstraße / Aufklärungsquote gestiegen

ID: 1225222

(ots) -
1Vorbemerkung

Die Aufklärungsquote (AQ) beträgt in diesem Jahr 58,1%, sie konnte
nach einer Steigerung um 0,3 % im Jahr 2013 um weitere 0,5 %
gesteigert werden.

Bei den Fallzahlen ist ein Rückgang der registrierten Straftaten
um 8,48% auf nun-mehr 9873 Fälle zu verzeichnen. Damit wurden im
Kreis Bergstraße insgesamt 914 Straftaten weniger registriert.

2Deliktsaufkommen 2014

Im Jahr 2014 wurden für den Kreis Bergstraße insgesamt 9873
Straftaten erfasst, was einen Rückgang von 914 Fällen im Vergleich
zum Vorjahr bedeutet. Erfreulich sind die Rückgänge in den
Deliktsfeldern "Diebstahl unter erschwerenden Umständen" um 220
Fälle, sowie bei den "Vermögens- u. Fälschungsdelikten" um 394 Fälle.

Die Aufklärungsquote konnte, bezogen auf das Vorjahresniveau, um
weitere 0,5% gesteigert werden, dabei wurden 5741 Fälle geklärt.

3Betrachtung von Deliktsgruppen und Delikten

Bei den Straftaten gegen das Leben wurden im Jahr 2014 sieben
Fälle erfasst, vier Fälle weniger als im Vorjahr.

Die Sachverhalte waren wie folgt zu klassifizieren: drei versuchte
Morde, zwei ver-suchte Totschlagsdelikte, sowie zwei fahrlässige
Tötungen.

Alle 7 Straftaten in diesem Deliktsbereich konnten geklärt werden.

2014 wurden 86 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
registriert. Das bedeutet einen Anstieg um 12 Fälle zum Vorjahr. Die
Aufklärungsquote liegt bei 77,9 %.

Unter den bekannten Fällen sind 15 Vergewaltigungen (+10 Fälle)
und 23 Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern verzeichnet.

Erwähnenswert in diesem Bereich ist die Aufklärung einer Serie von
Sexualstraftaten in Rimbach. Beginnend ab Ende Dezember 2013 kam es
im Raum Rimbach zu einer Serie von sexuell motivierten Angriffen auf
Frauen. Dabei trat ein vermummter, männlicher Einzeltäter in den




Abendstunden auf seine Opfer zu, bedrohte sie mit einem Messer und
erzwang die Vornahme sexueller Handlungen. Es kam zu 3 vollendeten
und 5 versuchten Vergewaltigungen.

Nachdem es dem HLKA durch die Auswertung serologischer Spuren
gelungen war die Fälle zusammen zu führen, nahm im Oktober 2014 die
"AG Weschnitztal" ihre Arbeit auf. Aufgrund der Tatumstände, sowie
der Tatort- und Opferauswahl, musste von einem engen räumlichen bzw.
persönlichen Bezug des Täters zum Raum Rimbach ausgegangen werden.
Durch ein Schutz- und Fahndungskonzept konnten in der Folge weitere
Straftaten verhindert werden, hierbei kamen neben dem Streifendienst
auch operative Einheiten des PP Südhessen, sowie Beamte der
Hessischen Bereitschaftspolizei zum Einsatz. Die AG Weschnitztal
bearbeitete parallel eine Vielzahl von Spuren, so auch einen Hinweis
aus der Bevölkerung, welcher aufgrund der offensiven
Öffentlichkeitsarbeit bei den Ermittlern eingegangen war. Anfang
November konnte dann ein 26jähriger, in Rimbach wohnhafter, deutscher
Staatsangehöriger unter dringendem Tatverdacht festgenommen werden.
Aufgrund der Ergebnisse des DNA-Abgleiches legte er ein
Teilgeständnis ab, der Beschuldigte befindet sich seither in
Untersuchungshaft.

Die Rohheitsdelikte sind mit 1267 registrierten Fällen erneut
leicht angestiegen (+13 Fälle), die Aufklärungsquote liegt hier bei
92,7% (Vorjahr 91,1 %).

Die Raubdelikte innerhalb dieser Deliktsobergruppe sind mit 78
Fällen konstant, im Vorjahr waren 79 Delikte zu verzeichnen. Die
Aufklärungsquote liegt bei 61,5 %.

Im Bereich der Körperverletzungsdelikte wurden 30 Straftaten mehr
erfasst, somit schlugen 830 Fälle zu Buche. Die AQ liegt bei 95,1%
(Vorjahr 94,5%). Die Anzahl der angezeigten Körperverletzungsdelikte
auf Straßen, Wegen und Plätzen ist mit 131 Fällen leicht angestiegen
(2013 - 105 Fälle). Die AQ konnte auf 90,1 % gestei-gert werden.

Für den Bereich der Häuslichen Gewalt ist ein leichter Anstieg auf
243 Fälle zu verzeichnen (Vorjahr: 199), wovon sich 197 Fälle als
Körperverletzungsdelikte darstellten.

Bei den als Nötigungen angezeigten Sachverhalten ist ein leichter
Rückgang auf 141 Fälle festzustellen, 11 Fälle weniger als im
Vorjahr. Mit 98 Fällen liegt der Schwerpunkt auch in diesem Jahr
wieder auf Nötigungen im Straßenverkehr.

Die Anzahl der Bedrohungen liegt mit 179 Fällen deutlich über dem
Niveau des Vorjahres (2013 = 162).

Die Fallzahlen im Bereich "Stalking" sind 2014 rückläufig und zwar
auf 34 Fälle. Im Vorjahr waren in diesem Deliktsfeld noch 52
Strafanzeigen erstattet worden. Die Aufklärungsquote konnte auf 97,1
% gesteigert werden (Vorjahr: 96,2%).

Auch der Diebstahl ohne erschwerende Umstände ging abermals
zurück, auf 2.245 registrierte Fälle, die Aufklärungsquote liegt hier
bei 42,4% (Vorjahr:45,1%). Im Jahr 2014 stellt dieser Deliktsbereich
einen Anteil von 22,7% der gesamten registrierten Straftaten im Kreis
Bergstraße dar.

Die Fallzahlen im Bereich Diebstahl unter erschwerenden Umständen
sind rück-läufig und zwar um 220 Fälle auf 2025 registrierte
Straftaten. Die Aufklärungsquote liegt dabei auf Vorjahresniveau von
20,5 %. Der Anteil der "schweren Diebstähle" an der Gesamtzahl der
Straftaten beträgt für diesen Deliktsbereich 20,5 % (Vorjahr: 20,8%).

Die Fallzahlen für den schweren Diebstahl in/aus Kraftfahrzeugen
sind - auf hohem Niveau - leicht rückläufig, es wurden 428 Fälle
erfasst (Vorjahr: 510 Fälle). Trotz der offensiven polizeilichen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema, sind aus hiesiger
Sicht noch immer zu viele Pkw-Aufbrüche zu verzeichnen. Die
Verminderung von Tatgelegenheiten und Senkung der Fallzahlen kann nur
gelingen, wenn die Kraftfahrer im Rahmen von Präventionsprogrammen
erreicht und entsprechend sensibilisiert werden können. Abgestellte
Fahrzeuge müssen verschlossen werden, Wertgegenstände haben im
Innenraum sichtbar nichts zu suchen. Die alltägliche Praxis zeigt
hier leider immer noch ein anderes Bild.

Insgesamt wurden für den Kreis Bergstraße 349 Wohnungseinbrüche
erfasst (Vorjahr 352 Fälle).

In 143 Fällen blieb es bei einem Versuch ( 41% der Taten).
Überörtliche Täter agieren in der Regel unter Ausnutzung der
Verkehrsinfrastruktur, das heißt entlang der Hauptverkehrswege und
Bundesautobahnen. Noch vor der Entdeckung und Anzeige der Straftaten,
haben diese Täter die Tatortnahbereiche in der Regel schon wieder
verlassen. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsfeld konnte auf 32,4
% gesteigert werden, im Vorjahr lag sie bei 20,4 %.

Im Rahmen von Einsatzkonzeptionen des PP Südhessen wurden in der
sogenannten "dunklen Jahreszeit" (Monate Oktober bis März) wieder
präventive und repressive Maßnahmen getroffen, um dem Phänomen
Einbruchdiebstahl entgegen zu wirken.

Auch in diesem Deliktsbereich gab es erwähnenswerte Fälle:

Apfel führt zum Täter

Der Dezentralen Ermittlungsgruppe Viernheim gelang die Klärung
einer Serie von 5 Einbrüchen in einer Kleingartenanlage, deren
Zielrichtung Werkzeuge waren. Ein am Tatort zurückgelassener,
angebissener Apfel führte zur Identifizierung des Einbrechers. Nach
Rücksprache mit den Spezialisten des HLKA wurde das Obst gesichert
und tiefgefroren nach Wiesbaden gebracht. Dort wurde der
ungewöhnliche Spurenträger untersucht, die gesicherte DNA führte zu
einem 22jährigen bereits einschlägig bekannten Täter aus
Südosteuropa.

Geschäftseinbrecher kommen übers Dach

In der Nacht zum 10.04.2014 bestiegen professionell agierende
Täter das Dach eines Elektrofachmarktes in der Heppenheimer
Tiergartenstraße. Die Einbrecher brachen eine Lichtkuppel auf und
seilten sich in den Markt ab. Hier stahlen sie zielgerichtet
Smartphones im Wert rd. 250.000 EUR, die durch die Einstiegsöffnung
aufs Dach gezogen und anschließend abtransportiert wurden. Ein
gleichgelagerter Einbruch hatte sich in der Nacht zuvor bereits in
einem benachbarten Einkaufszentrum ereignet, hier waren ein
Mobilfunkgeschäft und ein Friseursalon betroffen. Und auch hier
wurden zielgerichtet Handys und Bargeld entwendet. Im Rahmen der
Ermittlungen konnte eine rumänische Tätergruppe identifiziert werden,
die offenbar in der Rhein-Neckar-Region diverse Elektromärkte
ausgekundschaftet hatte. Durch mehrtägige, aufwändige Maßnahmen
konnten die Tatfahrzeuge sowie ein Unterschlupf der Bande
festgestellt werden.

In enger Zusammenarbeit mit Polizeidienststellen in
Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg konnten 3 Täter, durch
Spezialkräfte aus Baden-Württemberg am 14.07.2014 auf frischer Tat
bei einem Dacheinstieg in einen Elektrofachmarkt in Sinsheim
festgenommen werden. Das Amtsgericht Bensheim verurteilte die Männer
zu langjährigen Haftstrafen.

Die Anzahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist gegenüber 2013
deutlich zurückgegangen, es wurden 1838 Delikte gezählt. Dies sind
394 Fälle weniger als im Vorjahr (- 17,65%). Die Aufklärungsquote in
diesem Deliktsbereich liegt insgesamt bei 82,8% und liegt damit über
dem Vorjahresergebnis (79,3%).

Auch bei den sonstigen Straftatbeständen ist erneut ein Rückgang
zu verzeichnen und zwar von 1820 Fällen (2013) auf nunmehr 1675
Fälle, bei einer Aufklärungsquote von 53,6%.

Bei den Verstößen gegen die strafrechtlichen Nebengesetze dagegen
ist eine leichte Steigerung um 81 Fälle auf 730 Straftaten zu
verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 96,8 % (Vorjahr 96,6%).

Die Anzahl der Rauschgiftdelikte nach dem Betäubungsmittelgesetz
ist ebenfalls von 446 Fällen (2013) auf 481 registrierte Fälle
angestiegen. Die Aufklärungsquote liegt in diesem Deliktsbereich für
2014 bei 97,3 %, im Vorjahr konnten hier 98 % er-reicht werden.
Betäubungsmitteldelikte sind sogenannte polizeiliche Kontrolldelikte.
Aus diesem Grunde ergeben sich aus den vorhandenen Fallzahlen
lediglich Trends, die nur bedingt die tatsächliche Situation in Bezug
auf Handel und Konsum von illegalen Drogen abbilden.

Die Delikte schlüsseln sich nach der Art des Rauschgiftes wie
folgt auf:

--- (s. Tabelle in der pdf-Datei) ---

Hierbei konnten folgendes sichergestellt werden:

Ecstasy: 207 Stück
Amphetamine: 272,2 Gramm
Marihuana: 10.475 Gramm
Haschisch: 429 Gramm
Heroin: 7,6 Gramm
Hanfpflanzen: 1674 Stück
Kokain: 14,7 Gramm
Khat: 297.959 Gramm
Crack: 1,2 Gramm

Im Jahr 2014 waren insgesamt vier männliche Drogentote zu
beklagen. Die Betroffenen im Alter von 44, 56, 57 und 60 Jahren waren
langjährige Drogenkonsumenten. Todesursächlich waren in allen Fällen
Mischintoxikationen.

In insgesamt 13 Verfahren konnte Vermögen und Bargeld in Höhe von
136.373 EUR abgeschöpft und gesichert werden.

In diesem Bereich ragte nachfolgender Fall heraus:

Schwunghafter Handel mit Khat

Im Rahmen eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens konnte einem
60jährigen Bensheimer nachgewiesen werden, dass er von seiner
Wohnanschrift aus einen schwunghaften Handel mit der in Afrika
gebräuchlichen Droge Khat betrieb. Der Beschuldigte, ein deutscher
Staatsangehöriger mit ostafrikanischen Wurzeln, erhielt das
Rauschgift aus Großbritannien bzw. den Niederlanden, seine Kunden
wiederum kamen zum Teil aus Nordhessen oder dem benachbarten
Baden-Württemberg, um sich kistenweise mit Khat zu versorgen. In dem
Verfahren, das sich gegen insgesamt 6 Beschuldigte richtete, konnten
rund 300 Kilogramm der Droge sichergestellt werden. Der Marktwert
dieser Drogenmenge liegt bei ca. 10.000 - 12.000 EUR.

4Ermittelte Tatverdächtige

2014 konnten 4.612 Tatverdächtige ermittelt werden ( 2013 =
4.701). Davon sind 3.493 männlichen und 1.119 weiblichen
Geschlechts.

Unter diesen Tatverdächtigen befinden sich 923 Personen unter 21
Jahren (2013 = 947), was einem Anteil von 20,02% (2013 = 20,14%) an
allen ermittelten Tatverdäch-tigen entspricht.

Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren an allen
Tatverdächtigen stellt sich wie nachstehend dar:

Kinder: 94 2,04%, (2013 : 89, 1,9 %)
Jugendliche: 425 9,21%, (2013 : 415, 8,8 %)
Heranwachsende: 404 8,76%, (2013 : 433, 9,4 %)

Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen beträgt 28,32%, dies
waren 2014 insgesamt 1.306 Personen, im Vorjahr lag der Anteil bei
25,88% (= 1.217 TV).

Für die Medienvertreter:

Für Rückfragen steht Herr Polizeidirektor Kaspar, Telefon: 06252 /
706-100, zur Verfügung.


ots Originaltext: Polizeipräsidium Südhessen
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=4969

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Südhessen
Klappacher Straße 145
64285 Darmstadt
Christiane Kobus
Telefon: 06151/969-2410 o. mobil: 0152/218 83 783
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Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 20.03.2015 - 11:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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Heppenheim / Kreis Bergstraße



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