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Motorradkontrollen am Wochenende -

Motorradfahrer verunglückt nach Passieren einer Messstelle

ID: 1260325

(ots) -
Auch an diesem Wochenende führte die Polizeiinspektion Goslar mit
Unterstützung der Motorradkontrollgruppe der PI Hildesheim, der
eigenen Kontrollgruppe "Task-Force-Krad", des TüV-Nord und des
Landkreises Goslar bei trockenem Frühsommerwetter Kontrollen durch.
Die ausgewählten Kontrollstellen liegen im engen Zusammenhang mit
besonders gefährlichen Streckenabschnitten im Harz. Neben einer
kombinierten Kontrollstelle aus allgemeiner Motorrad- und
Geschwindigkeitskontrolle, war noch eine Kontrollstelle mit
Schallpegelmesstechnik ausgestattet. Außerdem waren drei
Geschwindigkeitsmesswagen im Einsatz. Auf den Straßen war reger
Ausflugsverkehr aller Verkehrsarten, von Tagesausflüglern über
Motorrad- und Fahrradgruppen zu verzeichnen. Kontrollorte waren die
als gefährlich einzustufenden Streckenabschnitte auf der B 498
(Bereich Dammhaus) der B 4 (Radauberg, Königskrug und im Bereich
Kesselberg) und die B 241 zwischen Goslar und Clausthal-Zellerfeld.

Am Freitag, d. 05. Juni 2015, wurde ausnahmslos die
Geschwindigkeit auf der B 4 zwischen Braunlage und Hohegeiß im
Bereich des Kesselberges gemessen. In diesem Streckenabschnitt gilt
nur für Motorradfahrer eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 km/h,
da es in der Vergangenheit immer wieder zu Verkehrsunfällen mit
Motorradbeteiligung kam, die schwerste Folgen hatten. Erst vor zwei
Jahren wurde in dem Bereich an fast allen Kurven ein Unterfahrschutz
angebracht. Der Unterfahrschutz soll verhindern, dass Motorradfahrer
unter die Schutzplanke oder gegen die dortigen Stützpfeiler stoßen.
Nach dem Anprall auf den Unterfahrschutz gelangt der gestürzte
Motorradfahrer wieder auf die Fahrbahn. Ein Abtrennen von Gliedmaßen
und stumpfe Aufprallsituationen werden dadurch weitestgehend
vermieden.

Während der drei Stunden, zwischen 13.30 und 16.30 Uhr,




andauernden Messzeit, wurden 32 Motorradfahrer festgestellt, die die
erlaubte Geschwindigkeit zum Teil erheblich überschritten. Auf zehn
dieser Motorradfahrer kommt ein ein- oder mehrmonatiges Fahrverbot
zu. Die höchste an diesem Tag festgestellte
Geschwindigkeitsüberschreitung betrug 87 km/h. Auf den Fahrer, einen
jungen Mann aus dem Bördekreis, der sich nach eigenen Angaben gerade
in der Elternzeit befindet, kommt ein Bußgeld von mindesten 600 EUR,
ein dreimontiges Fahrverbot und zwei Punkte im Verkehrsregister von
Flensburg zu.

Leider verunfallte ein Motorradfahrer während der Messzeit. Er war
unmittelbar und mit nahezu gleicher Geschwindigkeit hinter dem oben
bereits erwähnten "Tagesschnellsten" gefahren. Aufgrund seiner viel
zu hohen Geschwindigkeit war es ihm nicht mehr möglich, eine 200
Meter von der Messstelle entfernte Linkskurve zu befahren. Beim
Eingang der Kurve kam er zu Fall und kollidierte in deren Scheitel
mit dem oben beschriebenen Unterfahrschutz. Der Motorradfahrer erlitt
schwersten Verletzungen und wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein
nahegelegenes Krankenhaus verbracht (weiteres siehe Bericht der
Polizeistation Braunlage). Ohne Unterfahrschutz wäre der
Motorradfahrer mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich verletzt worden!
In diesem Zusammenhang musste die B 4 für ca. eine Stunde voll
gesperrt werden.

Am Sonntag fand eine weitere Motorradkontrolle unter Beteiligung
der Polizei Goslar, des TüV-Nord und des Landkreises Goslar statt.
Die Harzer Polizisten erhielten die Unterstützung von zwei
ausgebildeten Kollegen aus dem Bereich Hildesheim. Auf der B 498
zwischen Dammhaus und Altenau wurden sowohl die gefahrenen
Geschwindigkeiten gemessen, als auch allgemeine Technikkontrollen
durchgeführt. Eine technische Kontrolle, unter Einsatz von
Schallpegelmesstechnik, erfolgte auf der B 4, in Höhe Königskrug und
Geschwindigkeitsmesswagen waren auf der B 4 am Kesselberg und dem
Radauberg, sowie auf der B 241 aufgestellt. Hauptziel der
Kontrollaktion war wiederum die Bekämpfung der Hauptunfallursache für
Motorradunfälle mit Eigenbeteiligung im Harz, nämlich die
Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit. Je höher die gefahrene
Geschwindigkeit im Falle eines Verkehrsunfalles ist, desto
schwerwiegender sind die sich daraus ergebenden Unfallfolgen.

Während der sechs Stunden andauernden Kontrollzeit, wurden
insgesamt 328 Fahrzeugführer, davon 222 Motorradfahrer, mit
überhöhter Geschwindigkeit festgestellt. Auf 28 der Fahrzeugführer
kommt ein Fahrverbot von einem bis drei Monaten zu. Die höchste
Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit betrug 103 km/h. Sie
wurde von einem jungen Mann aus Goslar auf der B 241 gefahren. Auch
dieser Motorradfahrer wird sich darauf einstellen müssen, seinen
Führerschein für drei Monate in amtliche Verwahrung zu geben. Der
Bußgelkatalog sieht auch hier grundsätzlich ein Bußgeld in Höhe von
600 EUR vor. Im Falle vorsätzlichem Handelns, was bei
Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 45 km/h laut
höchstrichterlicher Rechtsprechung anzunehmen ist, kann eine
Ahnungsbehörde allerdings auch von den Regelsätzen nach oben
abweichen und höhere Bußgelder ansetzen. Desweiteren fielen 47
Motorradfahrer wegen unzulässiger An- oder Umbauten am Motorrad, 22
wegen Kennzeichenverstößen und weitere 5 wegen unzureichender
Profiltiefe an ihren Reifen auf. Die Betriebserlaubnis für diese
Kraftfahrzeuge war im Einzelfall durch die vorgenommenen
Veränderungen erloschen. Die betroffenen Motorradfahrer erhielten
Mängelmeldungen, um den ordnungsgemäßen Zustand der Fahrzeuge wieder
herzustellen. Vorgenannte Veränderungen bilden in aller Regel
Gefahren, die bei Verkehrsunfällen eine Schadensweitung mit sich
führen können. Aus diesem Grund soll mit der Erstellung einer
Mängelmeldung die Gewähr entstehen, dass das Kraftfahrzeug künftig in
einem regelkonformen Zustand im öffentlichen Verkehrsraum geführt
wird. Im Zuge der Kontrollen musste 12 Kraftfahrzeugführern die
Weiterfahrt untersagt werden, weil die festgestellten Mängel zu
erheblich waren. Zum Teil wurden die Untersagungen der Weiterfahrt
aus Gründen der Verhältnismäßigkeit mit der Auflage, den schnellsten
Weg nach Hause zu fahren, ausgesprochen. Bei einem Motorradfahrer
wurde im Rahmen der Kontrolle eine verbotene Waffe, ein sogenanntes
Einhandmesser, aufgefunden und sichergestellt. Gegen diese Person
wird ein Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetzt
eingeleitet.

Durch die wiederholten Kontrollen im Landkreis Goslar, ist eine
Sensibilisierung der Motorradfahrer im Rahmen der Gesprächsführung zu
spüren. Es wird zwar weiterhin, wie die Zahlen belegen, zu schnell
gefahren, die Motorradfahrer sind sich allerdings sehr bewusst, dass
das Entdeckungsrisiko bei Verkehrsverstößen im Bereich des
Landkreises Goslar gestiegen ist. Man fahre, bedingt durch den
erhöhten Kontrolldruck, absichtlich langsamer. Durch diese bewusstere
und in aller Regel dadurch auch langsamere Fahrweise, können und
werden Unfälle vermieden. Verletzte Verkehrsteilnehmer und die sich
auf das familiäre Umfeld auswirkenden Folgen werden verhindert.

Im Auftrag

Steffen Jach, PHK




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Goslar
Polizeikommissariat Oberharz
Telefon: 05323-94110-0


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Datum: 07.06.2015 - 22:39 Uhr
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