Pfefferspray in Schule versprüht - Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst
(ots) -
Heute morgen um 08:09 Uhr wurde die hauptamtliche Wache der
Feuerwehr Erkrath mit dem Einsatzstichwort "Geruch" zur Städtischen
Realschule an der Karlstraße in Alt-Erkrath alarmiert. Auf einem Flur
im 2. Obergeschoss der Schule sollte ein "beißender" Geruch vorhanden
und die Räumung der Schule bereits in die Wege geleitet sein.
Nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte konnten diese Angaben
bestätigt werden und erste Schüler sowie eine Lehrkraft, die sich im
betroffenen Bereich des Gebäudes aufgehalten hatten, klagten über die
für Reizgaseinatmung typischen Symptome. Daraufhin wurde die
Alarmstufe für die Feuerwehr Erkrath erhöht und damit alle drei
Erkrather Löschzüge alarmiert. Ein Atemschutztrupp ging umgehend zum
Messen des möglichen Schadstoffes in das Gebäude vor. Es stellte sich
heraus, dass in dem Gebäude Pfefferspray versprüht worden war. Der
Täter konnte schnell ausfindig gemacht und damit auch die Verwendung
von Pfefferspray bestätigt werden.
Da sich immer mehr Schüler mit den typischen Symptomen meldeten
und letztendlich 22 Schülerinnen und Schüler sowie eine Lehrkraft und
der Hausmeister betroffen waren, wurde ein Einsatzabschnitt
Rettungsdienst gebildet. Daraufhin wurden insgesamt zwei
Rettungswagen der Feuerwehr Erkrath, ein Rettungswagen der Feuerwehr
Mettmann, der Notarzt der Feuerwehr Hilden, der leitende Notarzt des
Kreises Mettmann, der organisatorische Leiter Rettungsdienst der
Berufsfeuerwehr Ratingen sowie ein Großraumkrankenwagen der
Berufsfeuerwehr Düsseldorf zur Einsatzstelle alarmiert. Diese Kräfte
fuhren alle den Schulhof der Schule über die Bachstraße an. Die
betroffenen Personen wurden in der zur Realschule gehörenden
Sporthalle gesammelt und von den Rettungsdienstkräften und den
Notärzten rettungsdienstlich untersucht, registriert und betreut. Da
bei allen betroffenen Personen keine weiteren akuten Symptome
auftraten, war ein Transport in ein Krankenhaus nicht erforderlich
und die Schülerinnen und Schüler konnten von ihren Eltern abgeholt
werden. Dieser Vorgang wurde ebenfalls dokumentiert und jeder der
Betroffenen erhielt ein Informationsschreiben des leitenden Notarztes
mit dem nachfolgenden Inhalt an die Hand: Die Inhalation von
Pfefferspray ist sehr unangenehm und führt vorübergehend zu starken
Reizungen der oberen Luftwege bis in die Bronchien. Des Weiteren
können Reizungen der Bindehaut der Augen auftreten. Halsschmerzen und
vorübergehende Schluckbeschwerden sind ebenfalls möglich. Im Rahmen
der akuten Bedrohungssituation und dem einatmen des Reizgases trat
bei vielen Schülern durch Angst und Erregung eine gesteigerte Atmung
auf. Man nennt diesen Zustand Hyperventilation. Durch die Veränderung
der Blutgase kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel, ja sogar zu
Krämpfen im Mundbereich kommen. Ernste gesundheitliche Schäden sind
nicht zu befürchten. Beruhigung und das häusliche Umfeld sind in der
Regel ausreichend. Alle Betroffenen wurden von Ärzten vor Ort
untersucht, bevor sie in die Obhut der Eltern übergeben wurden. Die
Symptome sind vorübergehend und medizinisch als harmlos einzustufen.
Die Behandlung mit Hausmitteln wie bei einer Erkältung ist
ausreichend. Eine Krankenhausbehandlung ist nicht erforderlich.
Sollten die Beschwerden stärker werden, werden die Eltern gebeten,
einen Kinderarzt oder einen Facharzt für Augenheilkunde aufzusuchen.
Auch die KV-Notfallpraxis kann aufgesucht werden.
Die Schule wurde durch die Feuerwehr umfassend belüftet und danach
wieder frei gegeben. Der heutige Unterricht wurde allerdings
eingestellt und alle Schülerinnen und Schüler nach Hause geschickt.
Die Leitung der städtischen Realschule Erkrath sowie die Lehrerschaft
haben vorbildlich gehandelt und eine direkte Alarmierung der
Feuerwehr und die Räumung der Schule eingeleitet sowie die Maßnahmen
der Feuerwehr und des Rettungsdienstes sehr kooperativ unterstützt.
Im Einsatz waren insgesamt 46 Einsatzkräfte von Feuerwehr und
Rettungsdienst sowie die Polizei mit mehreren Beamten.
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr Erkrath
Markus Steinacker
Telefon: 02104 / 3031 - 151
E-Mail: markus.steinacker(at)feuerwehrerkrath.de
www.feuerwehrerkrath.de
www.facebook.de/feuerwehrerkrath
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 13.06.2016 - 13:23 Uhr
Sprache: Deutsch
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Erkrath
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