Jugendfeuerwehr als Berufsfeuerwehr

(ots) - 
   Stadtgebiet Ratingen, 24.-25.09.2016
   "Einsatz für die Jugendfeuerwehr. Vermisste Personen nach 
Gasaustritt im Freibad", tönt es aus den Lautsprechern der 
Hauptfeuerwache am Voisweg. Jetzt muss alles ganz schnell gehen, denn
wie im realen Feuerwehrleben bleiben auch den Nachwuchskräften der 
Jugendfeuerwehr nur knapp mehr als 60 Sekunden Zeit, um auszurücken. 
"Auch wenn es bei uns nicht um Leben und Tod geht, ist es doch Ziel, 
den Jugendlichen einen möglichst realistischen Einblick in den Alltag
der Berufsfeuerwehr zu geben", sagt Stadtjugendfeuerwehrwart Robin 
Kürten. Und deshalb findet einmal im Jahr für die älteren Mitglieder 
der Jugendfeuerwehr der BF-Tag statt. 24 Stunden lang sind die jungen
Leute dann im Dienst, übernehmen anfallende Arbeiten auf der Wache, 
essen mit den "echten" Berufsfeuerwehrleuten und absolvieren eigene 
Einsätze - die natürlich alle vorbereitet sind von den ehrenamtlichen
Betreuern. Und auch wenn es letztlich "nur" Übungen sind, ins 
Schwitzen kommen die zwölf Jugendfeuerwehrleute dennoch schnell. Am 
Freibad angekommen erwartet sie ein aufgeregter 
Stadtwerkemitarbeiter: "Sie müssen schnell kommen. Zwei meiner Leute 
haben im Keller gearbeitet. Plötzlich war ein Leck in den 
Chlorleitungen und jetzt habe ich keinen Kontakt mehr zu ihnen." Auch
wenn die Mitarbeiter bloß Puppen sind, alle sind mit Ernst bei der 
Sache dabei. Die Übung-Atemschutzgeräte werden angelegt und dann geht
es los.
   Insgesamt fünf Einsätze gibt es über den Tag - und 
selbstverständlich auch die Nacht - verteilt. Schon am Nachmittag 
wird es wieder richtig ernst, denn dann wird ein Feuer bei der 
Heizungs- und Sanitärfirma L&V in Homberg gemeldet, eine schwierige 
Lage. Schnell muss die Wasserversorgung aufgebaut werden, der 
Angriffstrupp rüstet sich aus, um zum Innenangriff vorzugehen. Und 
die Bedingungen sind nicht einfach, denn Dank einer Nebelmaschine ist
wirklich kaum etwas zu sehen. "Ich fand es eine interessante 
Erfahrung, einen Einblick in den Ablauf so eines 24-Stunden-Dienstes 
zu bekommen", sagt der 16-jährige Richard. Den Jugendlichen ist 
anzusehen, dass sie sogar ein bisschen unter Stress geraten, 
schließlich wollen sie den Betreuern zeigen, was sie in den 
vergangenen Jahren gelernt haben. "Wir besprechen die Übungen alle 
nach. Was ist gut gelaufen, was ist verbesserungswürdig? Schließlich 
sollen unsere Leute in nächster Zeit in die einzelnen Löschzüge der 
Freiwilligen Feuerwehr aufrücken und dann wissen, worum es geht", so 
Kürten. Auch wenn die Zeit in der Jugendfeuerwehr die Grundausbildung
eines ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen nicht ersetzen kann, eine 
gute Vorbereitung ist sie dennoch. In allen Ratinger Löschzügen sind 
mittlerweile junge Leute im Dienst, die ihre ersten Erfahrungen in 
der Nachwuchseinheit gemacht haben.
   Neben den Übungen steht allerdings auch der Spaß und das 
Miteinander nicht hinten an, denn das ist genauso wichtig in der 
Jugendfeuerwehr. So werden die Pausen zwischen den Einsätzen zum 
Aufräumen der Jugendfeuerwehr-Räume genutzt. Auch eine spektakuläre 
Nachtwanderung, die allerdings auch Feuerwehrbezug hat, steht an. Um 
22 Uhr, nach 14,5 Stunden im Dienst, ist Nachtruhe, die Erschöpfung 
ist allen Beteiligten anzusehen. Doch die Nacht ist kurz - Realität 
eben: Um 2.30 Uhr wird es wieder ernst, diesmal wird ein Feuer auf 
dem Buscherhof gemeldet. Es wird die letzte Herausforderung dieses 24
Stunden-Dienstes sein, an dessen Ende sowohl die Jugendlichen als 
auch die Betreuer froh sind, dass es jetzt erst einmal ins Bett geht.
   Feuerwehrchef René Schubert ist zufrieden: "Ich finde es toll, 
dass die Betreuer sich so viel Mühe geben, den Jugendlichen einen 
tollen Tag und damit einen Einblick in den möglichen Beruf 
Feuerwehrmann zu bieten. Ich bin aber auch sehr froh darüber, dass 
sich jedes Jahr Firmen und Einzelpersonen bereit erklären, Plätze für
die Übungseinsätze zur Verfügung zu stellen. Das ist nicht 
selbstverständlich."
Rückfragen bitte an:
Feuerwehr Ratingen
René Schubert
Telefon: 02102/550 37777
Fax: 02102/5509370
E-Mail: rene.schubert(at)ratingen.de
www.feuerwehr-ratingen.de
      
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Datum: 25.09.2016 - 14:52 Uhr
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