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Gebäudebrand im Abdinghof - Nachbericht

ID: 1539326

(ots) -
Werne | Samstag | 22.10.2016 Wie berichtet wurde die Freiwillige
Feuerwehr Werne am heutigen Samstag (22.10.2016) um 6:18 Uhr zu einem
Garagenbrand (Feuer_2) alarmiert. Vor Ort stand ein PKW im Vollbrand,
der sich unter einem Carport befand. Dieser war direkt an das
Wohnhaus angebaut. Unmittelbar wurden, gespeist über den Fahrzeugtank
des ersteintreffenden LF 20, zwei C-Rohre eingesetzt - ein C-Rohr als
Riegelstellung zum Wohngebäude, eines zur Bekämpfung des
Fahrzeugbrandes. Dr Bewohner hatte das Haus verlassen und
versicherte, dass keine Person im Gebäude sei. Bereits bei der
Ersterkundung wurde festgestellt, dass auf der Rückseite des Gebäudes
dichter Rauch unter einer Gaube hervor drang. Man musste davon
ausgehen, dass das Feuer bereits auf den Dachstuhl übergegriffen
hatte. Kurze Zeit später konnten erste Flammenerscheinungen im
Dachstuhl wahrgenommen werden. Beim Gebäude handelte es sich um einen
aufgestockten Bungalow. Das Dachgeschoß war in einer "belüfteten
Holzkonstruktion" ausgeführt. Dabei wurde ein entsprechend großer
Dachüberstand in Form einer mehrfach verschachtelten Kassette
ausgeführt, was die Stabilität des Bauwerks erhöhen sollte. Die
Konstruktion war mit Schiefer verkleidet und führte letztlich zu
einer ungehinderten Ausbreitung des Feuers innerhalb der
Dachkonstruktion. Selbst der geleichzeitige Einsatz von insgesamt
fünf C-Rohren und einem, über die Drehleiter eingesetzten Monitor,
konnten das Feuer nicht stoppen. Erst konzentrierte Angriffe im
Innenangriff sowie unter Einsatz von Schwerschaum führten nach öffnen
der Deckenverkleidungen zum Erfolg, so dass das Feuer kontrolliert
werden konnte. Allerdings waren in Spitzenzeiten gut 65
Feuerwehrleute im Einsatz - sicher ungewöhnlich für den Brand eines
Einfamilienhauses. Davon musste eine bislang noch nicht ermittelte




Zahl an Einsatzkräften aufgrund der starken Verrauchung der
Einsatzstelle unter Atemschutz arbeiten, einige Trupps gingen über
den Tag verteilt dreimal unter Atemschutz! Die rund 50 Geräte der
Freiwilligen Feuerwehr Werne reichten nicht aus, weshalb der AB
Atemschutz des Kreises Unna nachalarmiert wurde, um die eigenen
Ressourcen zu ergänzen. Leichte Verletzungen trugen drei
Einsatzkräfte davon. Ein Kamerad erlitt durch eine herabstürzende
Schieferschindel eine Schnittverletzung im Gesicht, die vom
Rettungsdienst Werne vor Ort versorgt wurde. Zwei, über die
Drehleiter eingesetzte Kameraden erlitten Verletzungen, als sich die
Einbindung an einem B-Schlauch schlagartig löste. Dabei schlug
Schaummittel-versetztes Löschwasser mit hohem Druck unter die Visiere
und traf die Kameraden in Augen und Mund. Erste Hilfe erfolgte durch
intensives Spülen der Augen. Die Kameraden wurden zur Untersuchung
ins Krankenhaus transportiert, konnten aber nach einer Begutachtung
durch die Ärztin das Krankenhaus mit einer diagnostizierten
Augenreizung wieder verlassen. Als besondere Herausforderung stellten
sich die Nachlöscharbeiten in der verschachtelten Dachkonstruktion
heraus. Auch nach mehreren Stunden aufwendigen Öffnens der Dachhaut
flammten immer wieder Brandnester auf. Daher wurde mit
unbürokratischer Unterstützung des Instituts der Feuerwehr
Nordrhein-Westfalen (IdF NRW) das Vorauslöschfahrzeug Cobra in den
Einsatz gebracht. Das Testfahrzeug des Ehrenamtprojektes
FeuerwEHRensache war bis zum letzten Sonntag (16.10.2016) in Werne
stationiert und wurde aktuell am IdF NRW für die nächste
Pilotfeuerwehr in Heinsberg vorbereitet. Das Projekt des Ministeriums
für Inneres und Kommunales (MIK NRW) und des Verbands der Feuerwehren
(VdF NRW) stellt den Pilotfeuerwehren Fahrzeuge zum Test zur
Verfügung. Beim VLF Cobra handelt es sich um ein
Kaltschneide-Löschsystem, das im offensiven Außenangriff ein Loch in
die Außenheut eines Gebäudes schneiden kann, um dann Löschwasser
unter hohem Druck einzubringen. Durch das extrem fein vernebelte
Löschwasser, kann Hitze intensiv gebunden werden. Diese Methode
brachte an den kritischen Stellen in der Dachkonstruktion letztlich
den Erfolg: Alle Glutnester konnten von außen erreicht und gelöscht
werden. Die Einsatzstelle konnte gegen 18:40 Uhr, mehr als 12 Stunden
nach der Erstalarmierung, an die Kriminalpolizei übergeben werden.
Gemeinsam mit den Brandursachenermittlern wird nun die Ursache für
den Fahrzeugbrand untersucht. Im Einsatz waren alle Löschgruppen und
-züge der Freiwilligen Feuerwehr Werne, der Rettungsdienst Werne, der
Kreis Unna mit dem AB Atemschutz und dem Kreisbrandmeister, das IdF
NRW, die Kriminalpolizei und der Rettungsdienst Werne. Zudem war eine
unbekannte Anzahl an Nachbarn im Einsatz und stellten sehr früh die
Einsatzverpflegung sicher, offerierten Garagen und Gartenmöbel für
Pausenzeiten, stellten Toiletten zur Verfügung und motivierten die
Einsatzkräfte durch ermunternde Worte. Zudem kümmerten sie sich
intensiv um die Betroffenen. Für diese bemerkenswerte Unterstützung
bedankt sich die Feuerwehr Werne sehr herzlich!




Rückfragen bitte an:

Freiwillige Feuerwehr Werne
Löschzugführer LZ Stadtmitte
Dr. Bodo Bernsdorf (Brandoberinspektor)
Telefon: 0170 8552625
E-Mail: bodo.bernsdorf(at)feuerwehr-werne.de
http://www.feuerwehr-werne.de

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Datum: 22.10.2016 - 22:26 Uhr
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