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Übung zur Menschenrettung auf Amazon-Baustelle

ID: 1617736

(ots) -
Werne | Donnerstag | 23.02.2017 Für Rettungsdienst und Feuerwehr
sind Großbaustellen eine besondere Herausforderung. Die extreme
Dynamik auf solchen Geländen, der Baufortschritt, eine hohe
Fluktuation an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die häufige
Verlegung von Zuwegungen stellen Rettungskräfte und
Baustellen-Verantwortliche vor extreme Herausforderungen, wenn die
Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesichert werden
soll. Hier muss alles Hand in Hand gehen und die Zusammenarbeit mit
ortskundigen Helfern sollte nicht erst im Ernstfall geprobt werden.

Nachdem Rettungsdienst und Feuerwehr im Juli 2016 bereits eine
Großübung auf der OpenGrid-Baustelle absolviert haben, wurde der
letzte Dienstabend des Löschzugs 1 Stadtmitte dafür genutzt,
Kenntnisse über die Amazon-Baustelle zu erwerben. Der
Generalunternehmer Bremer AG war auf Rettungsdienst und Feuerwehr
zugekommen, um sicher zu stellen, dass eine sachgerechte und schnelle
Rettung auf der Baustelle realisiert werden kann. Dabei wurden zwei
Szenarien geprobt:

Szene 1: Auf dem erst teilweise fertiggestellten Dach der ca.
100.000 m² großen Logistik-Halle hatte sich ein Mitarbeiter in 16
Metern Höhe verletzt und musste von Rettungsdienst versorgt werden.
Da ein Transport über ein Treppenhaus nicht möglich war, musste die
Rettung per Drehleiter eingeleitet werden.

Szene 2: In der Halle war ein tonnenschweres Abflussrohr aus Beton
bei Verladearbeiten abgestürzt und hatte einen Mitarbeiter
eingeklemmt. Auch er musste vom Rettungsdienst sowie einem Notarzt
stabilisiert werden. Die Feuerwehr musste den Betroffenen fachgerecht
befreien, ohne weitere Verletzungen zu provozieren.

Um 19:23 Uhr wurde der Rettungsdienst Werne über die
Kreisleitstelle Unna alarmiert und kurze Zeit später auch der




Löschzug zur Einsatzstelle beordert. Vor Ort standen am schon vor
geraumer Zeit vereinbarten Treffpunkt sowohl für den Rettungsdienst,
als auch für die Feuerwehr Ortskundige bereit, die die Rettungskräfte
nach kurzer Einweisung zügig den Unfallorten zuführten. Der Löschzug
1 bildete zwei Einsatzabschnitte "Technische Rettung 1" für die
Rettung aus der Höhe sowie "Technische Rettung 2" zur Rettung der
eingeklemmten Person und organisierte die Abläufe koordiniert aus dem
Einsatzleitwagen. Im Abschnitt TR_1 wurde dem Löschgruppenfahrzeug
die Drehleiter unterstellt, im Abschnitt TR_2 dem Tanklöschfahrzeug
(Gruppenkabine) der Rüstwagen. Ein Gerätewagen Logistik und ein
Mannschaftstransportwagen mit weiterem Personal wurde in den
Bereitstellungsraum beordert. Zudem wurde ein Führungskanal mit den
Abschnittsleitern festgelegt und den Abschnitten je ein Funkkanal als
Einsatzstellenfunk zugewiesen.

Beide Szenarien konnten zügig abgearbeitet und nach kurzer Zeit
die Betroffenen an den Rettungsdienst übergeben werden. Koordination
und Absprachen zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr funktionierten
hervorragend, so etwa bei der eingeklemmten Person, die schnell, aber
nicht per Sofortrettung befreit werden sollte. Bei solchen Absprachen
zahlt sich die große Erfahrung beider Organisationen in gemeinsamen
Einsätzen aus.

Im Anschluss an die Übung wurde zunächst der Einsatz
nachbesprochen. Alle Beteiligten fühlten sich wohl, der
Personalansatz war optimal gewählt und in beiden Einsatzabschnitten
konnte strukturiert und sicher gearbeitet werden.

Auch seitens der bauausführenden Firma Bremer AG erhielten die
beiden Organisationen Lob: "Ich war überrascht, wie schnell eine
Rettung mit der Drehleiter abläuft." bekundete Bauleiter Lukas Strunz
seine Überraschung über den zügigen Ablauf. Der über die Drehleiter
gerettete Mitarbeiter des Unternehmens bekundete zudem, dass er sich
jederzeit gut aufgehoben gefühlt habe. Wie es dem eingeklemmten Dummy
ergangen war, konnte allerdings nicht mit Sicherheit bestimmt werden.

Die Mitarbeiter der Bremer AG und von Amazon präsentierten erste
bekannte Details zum zukünftigen Brandschutzkonzept. Auch wurden
Absprachen etwa zum Wunsch nach weiteren gemeinsamen Übungen vor der
operativen Phase des Logistik-Betriebes getroffen, bevor es bei einem
gemütlichen Zusammensein zum direkten Austausch zwischen den
Beteiligten kam.




Rückfragen bitte an:

Freiwillige Feuerwehr Werne
Löschzugführer LZ Stadtmitte
Dr. Bodo Bernsdorf (Brandoberinspektor)
Telefon: 0170 8552625
E-Mail: bodo.bernsdorf(at)feuerwehr-werne.de
http://www.feuerwehr-werne.de

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Datum: 24.02.2017 - 10:56 Uhr
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