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Gefahrstoffeinsatz im Industriegebiet beschäftigt Feuerwehr über Tage

ID: 1655864

(ots) -
Am Mittwoch gegen 17:50 Uhr erhielt die Feuerwehr Velbert aus
einem Gewerbebetrieb im Industriegebiet Röbbeck einen Notruf mit dem
Inhalt, dass ein Regal im Chemikalienlager eingebrochen sei und
mehrere tausend Liter Säure ausgetreten seien.

Die Feuerwehr Velbert alarmierte darauf hin die berufliche Wache
sowie die speziell für Chemieunfälle ausgebildeten ABC-Züge der
ehrenamtlichen Kräfte aller drei Einsatzbereiche.

Den eintreffenden Kräften der Feuerwehr wurde die Meldung von
Betriebsangehörigen vor Ort bestätigt. Gleichzeitig wurde der
betroffene Betriebsbereich auf Anweisung der Feuerwehr geräumt und
ein Sammelplatz für alle Betriebsangehörigen eingerichtet.

Insgesamt 12 potentiell betroffene Betriebsangehörige wurden durch
den Notarzt gesichtet und letztlich nach einer Beobachtungszeit als
unverletzt aus dem Einsatzabschnitt Rettungsdienst entlassen.

Gleichzeitig ging der erste Trupp der Feuerwehr unter Atemschutz
und Chemikalienschutzanzug zur Lageerkundung in die betroffene Halle
vor. Dort zeigte sich, dass aus mindestens zwei Regalen mehrere
Behälter und Säcke unterschiedlicher Größe zunächst unbekannte Stoffe
in fester und flüssiger Form austraten. Somit stand für die Feuerwehr
zunächst die Stoffidentifikation sowie die Feststellung möglicher
Reaktionen der Stoffe mit den Umgebungsmaterialien und durch eine
Durchmischung der Stoffe im Vordergrund.

Hierbei leistete der Fachberater Chemie der Feuerwehr Velbert
einmal mehr sehr wertvolle Unterstützung, sodass zeitnah festgestellt
werden konnte, dass überwiegend schwach sauer wirkende Gefahrstoffe
freigesetzt wurden. Ein aus einem 1000-Liter-Behälter austretender
basisch wirkender Stoff konnte aufgefangen werden, wodurch eine
Ausgleichsreaktion verhindert wurde.

Zu diesem Zeitpunkt überzeugten sich bereits Mitarbeiter der




Bezirksregierung und des Umweltamtes sowie der Kreisbrandmeister von
der Arbeit der Einsatzkräfte.

Im weiteren Verlauf wurden die ausgetretenen Gefahrstoffe mit
Chemikalienbinder abgestreut und eingedeicht, um eine weitere
Ausbreitung am Boden zu verhindern. Während dieser Arbeiten erwies
sich ein zweites Regal als beschädigt und instabil, sodass mit dem
Abrutschen weiterer Gefahrstoffbehälter gerechnet werden musste. Nach
Rücksprache mit dem Betrieb wurde festgestellt, dass in dem zweiten
betroffenen Regal u.a. gesundheitsgefährdende Stoffe gelagert sind.
Da eine Bergung dieser über mehrere Ebenen gelagerten Behälter nur
mit Hilfe eines Krans und spezieller Gabelstapler unter
gleichzeitiger Verwendung von Chemikalienschutzkleidung und
Atemschutz erfolgen durfte, wurde das
Transport-Unfall-Informations-System der chemischen Industrie
verständigt und zur Einsatzstelle angefordert. Die daraufhin
entsandten Spezialkräfte der Werkfeuerwehr Henkel aus Düsseldorf
trafen kurz vor Mitternacht an der Einsatzstelle ein.

Nach erneuter gemeinsamer Legeerkundung und -bewertung begannen
die Kräfte der Werkfeuerwehr mit der Bergung der verschiedenen
Gefahrstoffbehälter.

Zwar konnte der Kräfteansatz gegen zwei Uhr in der Nacht deutlich
reduziert werden. Allerdings sind weiterhin etwa zehn Kräfte der
Feuerwehr Velbert und weitere Kräfte der Werkfeuerwehr Henkel vor Ort
und mit der Bergung des Gefahrgutes zur sicheren Lagerung bzw. zur
Zuführung zur Entsorgung vor Ort und lösen sich derzeit im Abstand
von acht Stunden ab.

Zur Vermeidung einer Kontaminationsverschleppung wurde durch die
Feuerwehr Velbert vor Ort ein Dekontaminationsplatz aufgebaut, durch
den alle Kräfte, die im Gefahrenbereich tätig waren, zur Ablegung der
Schutzkleidung und Reinigung geführt werden. Am heutigen Vormittag
wurde außerdem eine Spezialfirma für die Entsorgung der beschädigten
Behälter und ausgetretenen Stoffe hinzugezogen.

Aufgrund der gelagerten Gefahrstoffmengen und der erheblich in
Mitleidenschaft gezogenen Statik mindestens zweier Regalreihen wird
die Dauer des sehr materialintensiven Einstzes auf mindestens zwei
Tage geschätzt. Die nachgehenden Arbeiten zur vollständigen
Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft an der Feuerwache werden
sogar noch länger dauern.




Rückfragen bitte an:

Feuerwehr Velbert
Leiter Feuerwehr
Markus Lenatz
Telefon: 02051/317-281
E-Mail: markus.lenatz(at)velbert.de
http://www.feuerwehr-velbert.de/

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Datum: 11.05.2017 - 09:58 Uhr
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