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Abschlussmeldung: ABC-Einsatz nach explodiertem Mess-Ofen

ID: 1664229

(ots) -
Wie gestern um 18:18 Uhr bereits berichtet
(http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/116730/3650577) wurde die
Freiwillige Feuerwehr Werne zu einem ABC-Einsatz in der Lohstraße
alarmiert, nachdem in einem Spezialunternehmen ein Ofen für die
Kalibrierung von Messfühlern explodiert war. Dabei waren vermeintlich
200 bis 250 ml hochgiftigen Quecksilbers aus einem
Kalibrier-Thermometer frei geworden.

Nachdem der erste Trupp unter Chemikalienschutzanzug (CSA) auch
durch spätere Analyse von Bildmaterial aus dem Laborbereich zumindest
keine optischen Erkenntnisse über eine Kontamination gewinnen konnte,
wurden seitens der Einsatzleitung Spezialkräfte nachgefordert.
Zunächst unterstütze der Mess-Zug der Feuerwehr Lünen die
Einsatzleitung, Spezialgerät wird allerdings von der sogenannten
Analytischen Task Force (ATF) vorgehalten. Die ATF ist eine vom
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
eingerichtete Spezialeinheit zum Nachweis von atomaren, chemischen
und biologischen Gefahrstoffen. In Nordrhein-Westfalen sind drei
dieser ATF-Einheiten stationiert. Die für die aktuelle Fragestellung
geeigneten Einheiten wurden von den Feuerwehren Köln und Dortmund zur
Einsatzstelle entsandt.

Beide ATF unterstützen die Werner Einsatzleitung, indem speziell
ausgebildete Kräfte unter Vollschutz (CSA) erneut in das Gebäude
vorgingen und systematisch Proben sammelten. Mit Hilfe einer mobilen
Röntgenfluoreszenz-Anlage konnte das Quecksilber im betroffenen
Laborbereich sicher nachgewiesen werden.

Der Vorgang wurde dahingehend rekonstruiert, dass die giftige
Substanz durch die Explosion nahezu vollständig verdampfte und sich
auf den Oberflächen der Umgebung niedergeschlagen hat. Daher konnten
auch die "klassischen" Quecksilber-Kügelchen vom ersten CSA-Trupp
nicht aufgefunden werden.





Ein Vorteil des ATF-Einsatzes für das Unternehmen in der Lohstraße
war die Anfertigung einer Art Gebäude-Karte, die klar die
kontaminierten Laborbereiche von den nicht-kontaminierten Bereichen
abgrenzte. Daher war es möglich, den Bürotrakt, die gesamte Fertigung
sowie Teile der Labors wieder freizugeben, so dass die Arbeit im
Unternehmen mit nur geringen Einschränkungen im betroffenen Labor
weitergehen kann.

Während des Einsatzes wurde ein weiterer Mitarbeiter an der
Einsatzstelle vorstellig, der bereits nach Hause gegangen war. Durch
die Medienberichte erinnerte er sich daran, dass er offensichtlich
kurz nach der Explosion den Laborbereich betreten hatte. Nach einem
kurzen Gespräch mit dem Leitenden Notarzt wurde auch diese Person als
verletzt eingestuft und in das Lüner Krankenhaus eingewiesen.
Insgesamt wurden somit fünf Personen durch den Vorfall verletzt.

Nach Abschluss der Messungen konnte die Einsatzstelle gegen 21:30
Uhr an die Kriminalpolizei übergeben werden. Nach den Aufräumarbeiten
sowie der Ausrüstung der Fahrzeuge in der Wache wurde der Einsatz
gegen 23:30 Uhr beendet. Am heutigen Tag wird sich das betroffene
Unternehmen mit einer Spezialfirma für die Dekontamination abstimmen,
die die Säuberung der eingesetzten Gerätschaften und der betroffenen
Laborbereiche übernehmen wird.

Im Einsatz waren ca. 40 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Werne
mit den Löschzügen Stockum und Mitte, 11 Einsatzkräfte des Mess-Zugs
der Feuerwehr Lünen, 14 ATF-Einsatzkräfte der Feuerwehren Köln und
Dortmund, sechs RTW-Besatzungen, der Notarzt aus Werne, ein leitender
Notarzt sowie ein organisatorischer Leiter Rettungsdienst - insgesamt
über 80 Einsatzkräfte.




Rückfragen bitte an:

Freiwillige Feuerwehr Werne
Löschzugführer LZ Stadtmitte
Dr. Bodo Bernsdorf (Brandoberinspektor)
Telefon: 0170 8552625
E-Mail: bodo.bernsdorf(at)feuerwehr-werne.de
http://www.feuerwehr-werne.de

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Datum: 02.06.2017 - 07:49 Uhr
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