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ZIS Jahresbericht 2016/17

Mehr Pyrotechnik in deutschen Stadien, viele Verletzte und hohe Arbeitsbelastung für die Polizei

ID: 1752363

(ots) - Die Arbeitsbelastung der Polizei durch
Fußballspiele ist in der Fußballsaison 2016/17 wieder gestiegen. Das
belegen die Zahlen der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze
(ZIS) für die erste bis dritte Liga im neuen Jahresbericht zur Saison
2016/17. Rund 2,24 Millionen Arbeitsstunden investierte die Polizei
in die Einsätze bei Fußballspielen. Das sind knapp sieben Prozent
mehr als im Vorjahr. "Damit ist der leichte Rückgang der vorherigen
Saison wieder egalisiert", sagte der Leiter der ZIS, Jürgen Lankes,
am Donnerstag, 19.10.2017, in Duisburg. In der Saison 2015/16 war die
Anzahl der Arbeitsstunden um 6,5 Prozent gesunken, lag aber immer
noch über zwei Millionen Stunden. "Eine Entspannung für die
Polizistinnen und Polizisten ist nicht in Sicht", so Lankes.

Der Einsatz von Pyrotechnik stieg um 18 Prozent auf 669
eingeleitete Verfahren. In der Saison 2015/16 hatte die ZIS zwar
einen deutlichen Rückgang um 36 Prozent verzeichnet. "Die diesjährige
Steigerung belegt aber, dass es sich bei der positiven Entwicklung in
der Vorsaison nicht um eine Trendwende handelte", erläuterte Lankes.
"Nach wie vor spielt Pyrotechnik eine große Rolle für die
Störerszene." 2017 hat die UEFA eine unabhängige Studie in Auftrag
gegeben, die nun auch auf wissenschaftlicher Basis eindeutig belegt,
dass Pyrotechnik in Stadien nichts zu suchen hat. "Die Gefahren, die
von Pyrotechnik ausgehen, lagen für die Polizei immer klar auf der
Hand", sagte Lankes. "Die nun auch wissenschaftlich belegten und in
der Studie beschriebenen Gefahren von Gesundheitsschäden durch das
Einatmen giftigen Rauchs, die Gefahr schwerer Verbrennungen und die
Geschosswirkung oder das Auslösen von Panikreaktionen bestärken uns
in unserer Auffassung: Der Missbrauch von Pyrotechnik in den
Fußballarenen ist schlicht inakzeptabel." In der Saison 2016/17 sind




50 Menschen bei Spielen der ersten bis dritten Liga durch Pyrotechnik
verletzt worden, darunter 29 unbeteiligte Personen.

Die Zahl der Verletzten insgesamt stagniert mit einem Minus von
drei Prozent auf hohem Niveau.1226 Menschen trugen durch Gewalt bei
Fußballspielen Verletzungen davon. 504 davon waren Unbeteiligte.
"Mehr als ein Drittel der Geschädigten sind Menschen, die einfach nur
friedlich ein Fußballspiel sehen wollten", erläuterte Lankes. "Das
ist weder für die Polizei noch für Vereine und Verbände tolerierbar."

Die Anzahl der eingeleiteten Strafverfahren blieb nahezu gleich
(7.988, plus 3 %). Einen deutlichen Rückgang (minus 30 % auf 9.440)
gab es bei den freiheitsentziehenden Maßnahmen durch die Polizei.
"Das ist vor allem einzelnen Spielen der europäischen Wettbewerbe
sowie dem Spielbetrieb der Bundesliga der Vorsaison geschuldet, bei
denen es eine sehr hohe Anzahl freiheitsentziehender Maßnahmen gab",
betonte Lankes. So war in der Saison 2015/16 auch eine
außergewöhnliche Steigerung von 40 Prozent für diesen Wert
festgestellt worden.

Der Eindruck, dass politisch motivierte Täter zunehmend den
Fußball als Bühne nutzen, bestätigt sich durch die polizeiliche
Statistik nicht. Nur drei Prozent der ermittelten Störer (rund 300
Personen) hatten auch Erkenntnisse über politisch motivierte
Straftaten aus dem rechten Spektrum, rund 1,3 Prozent oder 140
Personen hatten Erkenntnisse aus dem Bereich der linksmotivierten
politischen Straftaten. Rechtsmotivierte Straftaten im Zusammenhang
mit Fußballspielen reduzierten sich um ein knappes Drittel von 100 in
der Saison 2015/16 auf 71 in der letzten Saison.

Die ZIS ist Teil des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste
der Polizei NRW. Sie sammelt, bewertet und steuert bundesweit alle
wichtigen Informationen zu Sporteinsätzen, insbesondere zu
Fußballspielen, zwischen den Sicherheitsbehörden und allen weiteren
für die Sicherheit relevanten Institutionen. Seit der Saison 2013/14
werden die Daten der ersten bis dritten Liga nach einheitlichen
Kriterien erfasst. Zuvor galt das für die beiden Bundesligen. Wir
bitten, diesen Umstand bei langfristigen Vergleichen des
Zahlenmaterials zu berücksichtigen. Weitere detaillierte
Darstellungen, auch zum Langfristvergleich, finden Sie im
ZIS-Jahresbericht, der Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung
steht:

https://lzpd.polizei.nrw/artikel/zis-jahresbericht

Die Zahlen zum NRW-Bericht der Landesinformationsstelle
Sporteinsätze finden Sie unter demselben Link.




Rückfragen bitte an:

Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW
Pressestelle LZPD NRW
Telefon: 0203 41 75 72 40
E-Mail: pressestelle.lzpd(at)polizei.nrw.de
http://www.lzpd.de

Original-Content von: Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW, übermittelt durch news aktuell


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