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Festnahme eines international im Darknet operierenden Rauschgifthändlers

ID: 1775701

(ots) -
Anfang November 2017 nahmen Kräfte des Bundeskriminalamtes (BKA)
einen 29-jährigen Deutschen fest, gegen den die
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main - Zentralstelle zur
Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und die Staatsanwaltschaft
Coburg Ermittlungen durchführte. Dem in den Niederlanden lebenden
Mann wird der Handel von großen Mengen Rauschgift über das Internet
vorgeworfen. Die Ermittlungen gegen diesen sogenannten Top-Vendoren
(Top-Verkäufer) laufen seit August 2017.

Er und seine Mittäter nahmen unter den Pseudonymen
"mrdrogenkommandant" und "drogenfahndung" die Rauschgift-Bestellungen
von überwiegend aus Deutschland kommenden Abnehmern auf den
Darknet-Marktplätzen "Hansa-Market" und "Dream-Market" über das
anonyme TOR-Netzwerk entgegen. Die bestellten Mengen im Bereich von
einem Gramm bis mehreren Kilogramm aller gängigen Rauschgiftarten -
vor allem Ecstasy, Marihuana, Kokain, Amphetamin und Heroin -
verschickten sie anschließend per Post an die Kunden.

Hierzu reiste der Rauschgifthändler oder einer seiner Komplizen
nahezu täglich aus den Niederlanden nach Deutschland und gab die
Briefe, Päckchen und Pakete an unterschiedlichen Annahmestationen
auf.

Bei einer solchen Fahrt konnte der Beschuldigte am 9. November
2017 nach Einreise aus den Niederlanden in Bocholt
(Nordrhein-Westfalen) festgenommen werden. Er wollte gerade 34
weitere Rauschgift-Sendungen aufgeben. Unmittelbar im Anschluss an
die Festnahme erfolgten im Rahmen der internationalen Rechtshilfe
Durchsuchungsmaßnahmen an den Wohnanschriften des Beschuldigten und
seiner an den Rauschgiftgeschäften beteiligten Mutter in den
Niederlanden. In den Wohnungen konnten rund 75 Kilogramm
Betäubungsmittel, wie Ecstasy, Amphetamin, Heroin, Kokain und
Marihuana, sowie Bargeld in Höhe von ca. 400.000 Euro sichergestellt




werden.

Eine weitere Festnahme gab es kurz zuvor in Ingolstadt: Hier
konnte am 8. November 2017 ein Kunde des Top-Vendors festgenommen
werden. Er erwartete ein Paket mit Marihuana und Amphetamin. Die
Lieferung wurde von Beamten des BKA und der Kriminalpolizei
Ingolstadt beschlagnahmt.

Im Rahmen eines parallel geführten Ermittlungsverfahrens der
Staatsanwaltschaft Coburg wurden im Oktober 2017 zudem sechs Personen
als Abnehmerbande des Top-Vendors von der Kriminalpolizeiinspektion
Coburg festgenommen sowie zwölf weitere Abnehmer ermittelt. Allein in
diesem Verfahren können ihm die Übergabe von 27 Kilogramm Marihuana
nachgewiesen werden.

Die niederländischen Behörden haben ebenfalls Ermittlungen
eingeleitet, um weitere Tatbeteiligte zu ermitteln.

Der Beschuldigte befindet sich mittlerweile auf Veranlassung der
Staatsanwaltschaft Coburg in Untersuchungshaft.

Durch die teilweise Verlagerung des Rauschgifthandels auf das
Darknet sehen sich Polizei und Justiz in Deutschland einer
dynamischen Entwicklung in diesem Phänomen ausgesetzt. Die
vermeintlich anonyme Bestellmöglichkeit im Internet animiert auch
immer mehr Jugendliche, Drogen zu beschaffen, zu konsumieren oder
sogar gewinnbringend weiter zu veräußern.

Der aktuelle Ermittlungserfolg verdeutlicht jedoch, dass auch im
Darknet eine wirkungsvolle Strafverfolgung durch intensive nationale
und internationale Zusammenarbeit möglich ist.




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Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
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Datum: 22.11.2017 - 13:00 Uhr
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