Brennendes Aluminiumphosphid sorgt für Großeinsatz der Feuerwehr Hamburg
(ots) - Hamburg Veddel, Feuer mit Gefahrstoff und 
Menschenleben in Gefahr (FEUXY), 12.12.2017, 11:32 Uhr, Packersweide
   Am Dienstagmittag ist es aus bislang ungeklärter Ursache zu einem 
Betriebsunfall auf dem Gelände eines Unternehmens zur 
Schädlingsbekämpfung gekommen. Hierbei stürzten vier Fässer mit je 
200 kg Aluminiumphosphid von einer Palette und wurden dabei 
beschädigt. Aluminiumphosphid reagiert mit Wasser und bildet dabei 
Phosphorwasserstoff, ein giftiges Gas, das zur Schädlingsbekämpfung 
genutzt wird. Zudem ist das Gas hochentzündlich und darf nicht mit 
Wasser oder Schaum gelöscht werden. Über den Notruf 112 ging in der 
Rettungsleitstelle Hamburg das Hilfeersuchen ein, dass mindestens ein
Fass beschädigt sei und nun brenne, das Firmengelände würde durch 
Mitarbeiter geräumt. Sofort wurde die Alarmstufe "Feuer mit 
Gefahrstoff und Menschenleben in Gefahr" ausgelöst. Ein Löschzug der 
Berufsfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehren, der ABC-Zug der Technik- 
und Umweltwache, sowie Spezialisten für Mess- und Spüraufgaben wurden
an die angegebene Einsatzadresse geschickt. Da alle Mitarbeiter das 
Firmengelände verlassen hatten, nachdem die Fässer aufgerichtet und 
provisorisch mit einer Plane abgedeckt worden waren, wurde ein 
Absperrradius von 50 Metern um die Gefahrenstelle gezogen. Die 
Autobahn A 255 war zunächst außerhalb des Gefahrenbereichs und wurde 
daher zunächst nicht gesperrt. Eine umfassende Erkundung durch 
Feuerwehreinsatzkräfte unter Chemikalienschutzanzug (CSA) direkt an 
den Fässern ergab in der ersten Phase des Einsatzes, dass eine 
statische Einsatzlage vorlag: Kein Feuer, keine exotherme Reaktion, 
kein Gasaustritt. Das Produkt zeigte keine Reaktion, trotz des 
starken Schneeregens und der hohen Luftfeuchtigkeit von 97%. Da 
Aluminiumphosphid nicht mit Wasser gelöscht werden darf, falls es zu 
einer Reaktion kommen sollte, wurde der Abrollbehälter Pulver, sowie 
trockener Quarzsand von der Werkfeuerwehr Aurubis nachgefordert. 
Durch den Einsatzleiter wurde entschieden, alle beschädigten Fässer 
in so genannte Überfässer luft- und wasserdicht zu verpacken. Während
des Einsatzes kam es zu einer exothermen Reaktion des Produktes in 
Form einer leichten Verpuffung, bei der grau-weißer Rauch aus dem 
Fass entwich. Einsatzkräfte unter CSA konnten den Vorgang 
unterbrechen, indem die provisorische Planen-Abdeckung der Fässer 
erweitert wurde. Die Lage konnte damit wieder stabilisiert werden. Im
Laufe des Einsatzes hörte der starke Schneeregen auf, dies 
verbesserte die Situation der Einsatzkräfte signifikant. Mithilfe 
eines speziellen Gabelstaplers der Feuerwehr Hamburg, dieser ist mit 
spezieller Messtechnik und einem extra Atemschutzanschluss und einer 
Atemluftversorgung ausgestattet, wurden alle vier und beschädigten 
Fässer in Überfässer geborgen und konnten so sicher verpackt werden. 
Für die Bergung der Fässer musste die Bundesautobahn BAB A255 in 
beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt werden. Dies war eine 
ausschließlich präventive - aber notwendige - Maßnahme für den Fall, 
dass beim Umpacken der beschädigten Fässer in die Überfässer eine 
Reaktion mit der vorhandenen Luftfeuchtigkeit hervorgerufen worden 
wäre. Um 17:40 Uhr konnte der Einsatzleiter die Rückmeldung 
"Abspannen" geben und den Einsatz für die Feuerwehr Hamburg beenden. 
Die Überfässer verbleiben auf dem Betriebsgelände und werden der 
geordneten Entsorgung zugeführt. Die Einsatzstelle wurde der Behörde 
für Umwelt und Energie übergeben, die weitere Maßnahmen überwacht. In
den Einsatz waren 70 Kräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen 
Feuerwehren Hamburgs eingebunden.
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Jan Ole Unger
Telefon: 040/42851-4022
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Datum: 12.12.2017 - 18:04 Uhr
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