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Aalen: Tatverdächtiger der Schändungen muslimischer Gräber auf dem Wasseralfinger Friedhof und weiterer ausländerfeindlichen Taten ermittelt

ID: 1803750

(ots) - Wasseralfingen: Unter großer Anteilnahme der
Bevölkerung und der beiden christlichen Kirchen wurde im März des
vergangen Jahres "ein starkes Zeichen gegen Fremdenhass" gesetzt, wie
es OB Rentschler in seiner Rede anlässlich des Interkulturellen
Gedenktreffens auf dem Wasseralfinger Friedhof hervorhob. Die Woche
zuvor waren Grabstätten im muslimischen Gräberfeld beschädigt und
Grabsteine mit Hakenkreuzen beschmiert worden. Die Grabschändungen
waren der beschämende Höhepunkt einer seit Anfang Januar 2017
andauernden Serie von Schmierereien mit verbotenen Symbolen und
Ausländer-Hassparolen im Raum Wasseralfingen. Ihre Betroffenheit und
gegenseitige Solidarität drückten auch Imam Gökdere, von der
Ditib-Moschee und die Pfarrer Quast und Golla für die evangelische
und katholische Kirchengemeinde aus. Allen Rednern und Teilnehmern,
aber auch der Bevölkerung wird es eine große Erleichterung sein, dass
die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt hat. "Wir wissen
natürlich um die Sensibilität des Themas fremdenfeindlicher Taten,
aber auch von leider noch immer vorhandenen Denkreflexen in der
Bevölkerung", beschreibt der Leitende Kriminaldirektor Reiner Möller
die Besonderheit solcher Straftaten. "Solche Dinge machen ängstlich
und unsicher. Angst, dass Schmierereien nur der Anfang von
Schlimmerem sind und unsicher, ob der Staat solche Taten verfolgen
und aufklären kann." Die Polizei vor Ort hat deshalb von Anfang an
nicht nur umfangreich ermittelt, sondern auch mit großem
Personalaufwand und mit Unterstützung der Inspektion für politisch
motivierte Kriminalität der Kriminalpolizeidirektion Waiblingen. Die
Polizei Aalen und Wasseralfingen hat zusammen mit dem Staatsschutz,
wie die Inspektion in der Bevölkerung eher bekannt ist, über Monate
hinweg zahlreiche Überwachungseinsätze im fraglichen Bereich




durchgeführt. Mit teilweise mehrwöchigen Unterbrechungen wurden an
rund 30 Tatorten Schmierereien begangen. Betroffen waren zu Beginn
eher abgelegene Orte im Wald am Braunenberg, aber auch schon an
privaten und auch öffentlichen Gebäuden. Beschmiert wurden
beispielsweise die Braunenbergschule und die Schlossschule mit einer
weithin sichtbaren Hassparole. Nach Mauern, Containern, Mülleimern
und ähnlichen Gegenständen, wurden dann auch das Bezirksrathaus und
ein Firmengebäude verschandelt, bevor die Serie Mitte Mai plötzlich
und scheinbar endgültig abbrach. Im November tauchten dann wieder
Schmierereien auf, die von der Art her den Schluss zuließen, dass es
sich um denselben Täter handeln müsste. Zunächst betroffen waren die
Kappelbergschule und die Glückaufhalle in Hofen und Ende Dezember
dann eine Stützmauer vor dem gerade neu eröffneten
IHK-Bildungszentrum in der Blezingerstraße. Ende Dezember gab es dann
den Durchbruch bei den Ermittlungen. Es konnte ein deutscher
Tatverdächtiger aus dem Raum Aalen ermittelt werden. Der junge Mann
räumte bei seiner Vernehmung ein, sowohl für die Schmierereien wie
auch für die Grabschändungen verantwortlich zu sein. Gegen den
Tatverdächtigen wird nun durch Polizei und Staatsanwaltschaft unter
anderem wegen des Verdachts der Störung der Totenruhe und
Volksverhetzung, wegen Sachbeschädigung sowie wegen des Verwendens
von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.
"Aufgrund der spürbaren Unruhe hauptsächlich in der türkischen und
türkisch-stämmigen Bevölkerung ist mir nicht nur der
Ermittlungserfolg wichtig. Weil auch der türkische Generalkonsul in
einem Schreiben an das Polizeipräsidium Aalen seine Besorgnis und
Betroffenheit zum Ausdruck brachte, ist es mir auch wichtig zu
betonen, dass wir uns sicher sind, es mit einem Einzeltäter zu tun zu
haben," beschreibt Reiner Möller die Bedeutung des
Ermittlungserfolges nicht nur für die Polizei. "Ich bin meinen
Kollegen dankbar, dass sie so einen langen Atem hatten. Schmierereien
als Nacht- und Nebeltaten sind naturgemäß schwer aufzuklären. Da sind
wir dann auch dankbar, wenn uns entsprechendes Vertrauen geschenkt
wird, das wir hiermit gerne zurückgezahlt haben."




Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Aalen
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 07361 580-107
E-Mail: aalen.pp.stab.oe(at)polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

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