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Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2017 der Polizei Remagen: Die Anzahl der Straftaten ist seit Jahren deutlich rückläufig - Die Zahl der Wohnungseinbrüche sinkt um 18%

ID: 1855711

(ots) -
Die gute Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger aus dem
Einzugsgebiet der Polizeiinspektion Remagen zuerst: Die Anzahl der
bei der Polizei registrierten Straftaten ist 2017 erneut gesunken.
Mit 3.860 wurden der Polizei so wenige Straftaten bekannt wie seit
Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Rückgang um
4,8% verzeichnet. 2011 lag die Zahl sogar noch bei 5.460 Straftaten -
allerdings in einem damals noch etwas größeren Dienstgebiet. Die
Aufklärungsquote von 61,5% und die Anzahl von 1.846 ermittelten
Tatverdächtigen zeigen, dass sich Verbrechen regelmäßig nicht lohnt.
Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtigen ist 2017 auf 24,2%
gestiegen. Dieser Wert ist seit 2011 (17,3%) ansteigend. Mit 77,7%
ist der überwiegende Großteil der ermittelten Tatverdächtigen
männlichen Geschlechts.

Rückgang von Straftaten Das Zuhause ist der wichtigste Ort im
Leben vieler Bürgerinnen und Bürger. Dem trägt schon Artikel 13 des
Grundgesetztes Rechnung, der diesen Raum unter besonderen Schutz
stellt. Daher ist es besonders erfreulich, dass die Polizeiinspektion
Remagen feststellen kann, dass die Anzahl der Wohnungseinbrüche um
17,9% auf 142 Taten gesunken ist; in rund einem Drittel der Fälle (44
Taten) blieb es beim Versuch. Wermutstropfen dabei: Leider ist die
schnelle Tatklärung hier eher die Ausnahme. Eine Ursache dafür ist,
dass wir es oftmals mit gut organisierten reisenden
Tätergruppierungen zu tun haben. Diese Täter nehmen lange Wege zu
ihren Tatorten in Kauf. Dabei agieren sie auch länderübergreifend
oder in benachbarten europäischen Staaten und nutzen die offenen
Grenzen der europäischen Gemeinschaft aus.

Auch die Anzahl der registrierten Fälle von häuslicher Gewalt (im
behördendeutsch: Gewalt in engen sozialen Beziehungen - oder kurz:
GesB) ist um 15,3% auf 150 Straftaten gesunken. Den Löwenanteil




hierbei machen erwartungsgemäß Körperverletzungsdelikte und
Bedrohun-gen aus, die in über der Hälfte aller Fälle (53%) in den
eigenen vier Wänden stattfinden.

Insgesamt weist die PKS 2017 für den Bereich der PI Remagen 296
Fälle von Verstößen ge-gen das Betäubungsmittelgesetz aus (2016:
344). Diese werden überwiegend von den Beamten der PI Remagen
ersterfasst und anschließend von den Kollegen der Kriminalinspektion
Mayen übernommen und endbearbeitet. Das gilt nicht für Drogendelikte
im Straßenverkehr, welche von den Beamten des Wechselschichtdienstes
der Polizeiinspektion Remagen endbearbeitet werden. Wie alle
Verkehrsdelikte fließen diese Anzeigen allerdings nicht in die
Kri-minalstatistik ein. Gerade im Bereich der Drogendelikte ist es
nicht spekulativ anzunehmen, dass es hier ein kaum zu überblickendes
Dunkelfeld geben dürfte - welche Junkie oder gar Dealer zeigt sich
schon selbst an? Bei den bekannt gewordenen Fällen handelt es sich
demnach wohl nur um die Spitze des Eisberges. Der Kampf gegen Drogen
und vor allem deren Folgen ist und bleibt eine - sehr fordernde! -
gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Zunahme von Straftaten Die erfassten Sachbeschädigungen sind von
2016 auf 2017 (von 364 auf 440) merklich gestiegen. Insgesamt wurden
160 Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen (+44,1%) und 193
Sachbeschädigungen auf öffentlichen Wegen und Plätzen (+32,2%) zur
Anzeige gebracht. Hierbei wird die Anonymität im öffentlichen Raum
genutzt. So fallen hierunter etwa die mutwillige Beschädigung einer
Parkbank, das Sprayen von Graffitis (in 2017 mehrere Serien) oder
auch das Abtreten des Außenspiegels eines geparkten PKW. Die
merkliche Zunahme im Ver-gleich zum Vorjahr relativiert sich etwas in
der Langzeitbetrachtung. Die Gesamtanzahl der Sachbeschädigung liegt
seit 2013 bei ca. 450 bis 500 Taten pro Jahr. Lediglich im Jahr 2016
waren deutlich weniger Taten registriert worden.

Im Jahr 2017 wurden im Bereich der Polizei Remagen 198 Tankbetrüge
erfasst, also Fälle in denen ein Täter sein Kraftfahrzeug an einer
Tankstelle betankt und ohne zu bezahlen wegfährt. Das ist eine
Zunahme zum Vorjahr um 21,5% und der höchste Wert seit 2013. Im
Mehrjahresvergleich können hier starke Schwankungen in den Fallzahlen
festgestellt werden. So wurden 2012 insgesamt 129 Taten erfasst und
im Jahr darauf bereits 230 (2013). Eingerechnet sind hier übrigens
auch die Taten, die auf der Autobahnraststätte Brohltal verübt
werden. Diese werden zwar von der Autobahnpolizei Mendig bearbeitet,
schlagen sich aber - den territorialen Gemarkungsgrenzen folgend - in
der Statistik der PI Remagen nieder.

Tatort Internet Die Welt wächst zusammen und die Auswirkungen
spürt man in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Der Motor dafür
ist das im Alltag der meisten Menschen überaus präsente und kaum noch
wegzudenkende Internet. Flächendeckend verbreitete Social Media,
Streaming Dienste, Online-Shopping, Warenaustausch über
Internetplattformen aller Art oder Cloud-Dienste sind mittlerweile
ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. Im Gegensatz zu früheren
Zeiten bezeichnet man die jetzt heranwachsende Generation als
"digital natives" (etwa: digitale Ureinwohner), d.h. sie wachsen in
einer durch das Internet geprägten Welt auf. Neben den scheinbar
nahezu unbegrenzten Möglichkeiten birgt das Internet aber auch eine
Vielzahl an neuen Gefahren. Die Anonymität im Netz bietet den Tätern
Schutz. Auch ist eine unmittelbare körperliche Präsenz des Täters
beim Geschädigten nicht erforderlich, sodass ein Handeln von weit
weg, sogar aus dem Ausland möglich ist. Regelmäßig beherrschen
Diskussionen um die (Vorrats-)Datenspeicherung die Medien. Eine den
geänderten Lebenswirklichkeiten angepasste Rechtslage könnte hier zur
Verringerung der Anonymität im Internet und zur Aufklärung von
Straftaten beitragen. Andererseits ginge das unvermeidbar mit einer
Beschränkung der Freiheit bzw. Anonymität des Internets einher und
kollidiert möglicherweise auch mit Datenschutzinteressen des
Einzelnen. Hier ist es die Aufgabe der Gesellschaft festzulegen, wo
hier in Zukunft die Grenze des "sowohl-als-auch" verlaufen sollte -
wieviel Regulation muss bzw. wieviel darf sein?

Die Kriminalstatistik weist Straftaten mit dem Tatmittel Internet
gesondert aus. Hierunter fallen die Taten, bei denen der Geschädigte
im Raum Remagen wohnt bzw. bei der Polizei Remagen Anzeige erstattet,
aber der Täter bzw. der Ort seines Handelns (= Tatort) unbekannt ist,
beispielsweise wenn der Täter irgendwo unerkannt in Deutschland oder
aus dem Ausland agiert. Im Jahr 2017 wurden 168 Taten erfasst, die in
diese Statistik fallen. Mit 70% stellen Betrugsdelikte den
Löwenanteil. Zumeist Waren- und Warenkreditbetrüge, wenn man also
beispielsweise etwas im Internet bestellt und bezahlt, aber der Täter
die Ware nicht oder nur in deutlich minderer Qualität liefert oder
umgekehrt, die ordnungsgemäße Ware ausgeliefert wird, aber die
Bezahlung ausbleibt. In der örtlichen Kriminalstatistik ungezählt
bleiben nach wie vor die vielen Attacken aus dem Internet, bei denen
z.B. Daten ausgespäht, manipuliert oder Computer mit Viren verseucht
werden. Diese Daten fließen in die Statistiken des BKA ein. Gerade
hier ist jeder "User" selbst gefordert, sich auch in der virtuellen
Welt mit gesundem Misstrauen bzw. gesundem Menschenverstand zu
bewegen. Und ein gutes Virenschutzprogramm sollte ebenfalls zur
Selbstverständlichkeit gehören.

Fazit Die sich bei der PI Remagen mittlerweile über mehrere Jahre
fortsetzende Entwicklung, merklich sinkender Straftaten, ist ein sehr
gutes Zeichen für die Bürgerinnen und Bürger. Rhein- und Brohltal
bieten ein in jeder Hinsicht lebenswertes Wohnumfeld und die Straßen
und Plätze in der Region darf man getrost als sicher bezeichnen Die
Welt wächst zusammen und Grenzen verschwinden - die Gefahren in und
aus dem Internet nehmen weiter zu. So lauert der Kriminelle heute oft
nicht mehr mit einer Waffe in einer dunklen Ecke im Park, sondern
agiert zunehmend aus der Anonymität des Internets heraus. Opfer
werden heute seltener körperlich verletzt, dafür haben die Attacken
auf das Vermögen eine neue Dimension und Qualität erreicht.

Bei aller Statistik darf und soll daher nicht in Vergessenheit
geraten, dass hinter jeder Zahl auch ein Mensch steht. Das Leid, das
manche Opfer einer Straftat erfahren, kann in keiner Statistik
visualisiert werden. Somit bleibt die Erkenntnis, dass jede Straftat
immer noch eine Straftat zu viel ist und dass trotz der überwiegend
positiven Entwicklung der Zahlen die Arbeit für die Polizeibeamten
der PI Remagen so schnell nicht ausgehen wird.




Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Remagen
Telefon: 02642 / 9382-0
www.polizei.rlp.de/pd.mayen

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Datum: 20.03.2018 - 12:32 Uhr
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