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Schlag der Bundespolizei gegen Netzwerk der Organisierten Kriminalität in Nordrhein-Westfalen

Schleusung, Zwangsprostitution und Ausbeutung

GSG 9 der Bundespolizei im Einsatz

ID: 1874835

(ots) - Schlag der
Bundespolizei gegen Netzwerk der Organisierten Kriminalität in
Nordrhein-Westfalen Schleusung, Zwangsprostitution und Ausbeutung GSG
9 der Bundespolizei im Einsatz

Sankt Augustin, Nordrhein-Westfalen (ots) - Bundespolizei und
Staatsanwaltschaft haben heute (18.04.2018) im Rahmen eines
Großeinsatzes eine international operierende Tätergruppe von
Schleusern zerschlagen. Dabei durchsuchten über 1.500 Beamte der
Bundespolizei bundesweit 62 Wohn- und Geschäftsräume.

Ein Einsatzschwerpunkt lag mit knapp 20 Objekten und der
Verhaftung bzw. Festnahme von 35 Personen, darunter die
Hauptbeschuldigte, in Nordrhein-Westfalen. Für die Exekutivmaßnahmen
in Siegen, Bonn, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Dortmund, Porta
Westfalica, Löhne und Detmold waren insgesamt 340
Bundespolizeibeamtinnen und Bundespolizeibeamte eingesetzt.

Als Kopf der Bande gilt eine 59-jährige Thailänderin aus Siegen,
die heute zusammen mit 2 weiteren Beschuldigten verhaftet wurde. In
Siegen, einem Einsatzschwerpunkt des bundesweiten Großeinsatzes, war
auch die GSG 9 der Bundespolizei im Einsatz.

Neben den Verhaftungen des Kern der Tätergruppierung nahm die
Bundespolizei 32 weitere illegal aufhältige Personen vorläufig fest.
Bei den Durchsuchungen stießen die Ermittler der Bundespolizei unter
anderem auf eine aufgebohrte Schreckschusspistole mit scharfer
Munition. Zudem beschlagnahmte die Bundespolizei in den Objekten in
NRW rund 220.000 Euro Bargeld.

Die umfangreichen Ermittlungen dauern weiter an.

Hinweis für die Medien: Der vorbezeichnete Einsatz bzw. die
Pressemitteilung der Bundespolizei NRW stehen im Zusammenhang mit der
nachfolgenden "Gemeinsamen Pressemitteilung von Bundespolizei und
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main". Dieser Pressemitteilung
können weitere Information zum Großeinsatz bzw. zum




Ermittlungsverfahren entnommen werden.

Gemeinsame Pressemitteilung Bundespolizei und
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main vom 18.04.2018

Aktualisierung # Aktualisierung # Aktualisierung # Aktualisierung
#

Schlag der Bundespolizei gegen mutmaßliches Netzwerk der
Organisierten Kriminalität. Größte Zugriffs- und
Durchsuchungsmaßnahmen seit Bestehen der Bundespolizei

Am 18. April 2018 haben 1.527 Beamte der Bundespolizei im Auftrag
der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main ab den frühen
Morgenstunden zeitgleich in 12 Bundesländern 62 Bordelle bzw.
Wohnungen durchsucht und dabei 7 Haftbefehle vollstreckt. Damit waren
das die personell größten Exekutivmaßnahmen seit Bestehen der
Bundespolizei.

Bei den Maßnahmen konnten umfangreiche Beweismittel sowie Bargeld
in Höhe von 248.390,00 EUR sichergestellt werden. Auch die GSG 9 war
mit Kräften im Einsatz, da ein milieutypischer Besitz von
Schusswaffen nicht ausgeschlossen werden konnte. Im Rahmen der
Einsatzmaßnahmen wurden 81 illegal aufthältige Personen angetroffen
und an die zuständigen Landespolizeidienststellen übergeben.

Das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gewerbs- und
bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern, der gewerbs- und
bandenmäßigen Zwangsprostitution, der Zuhälterei und des
Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt richtet sich gegen
insgesamt 54 Beschuldigte im Alter zwischen 26 und 66 Jahren.

Zum Kern der Gruppierung, die nach vorläufiger Bewertung der
Organisierten Kriminalität (OK) zuzurechnen sein dürfte, zählen 17
Beschuldigte. Die Gruppierung soll thailändische Frauen und
Transsexuelle mit erschlichenen Schengen-Visa ins Bundesgebiet
eingeschleust haben. Der Reisezweck soll dabei von vorneherein in der
Aufnahme einer Erwerbstätigkeit durch Ausübung der Prostitution und
Überschreitung der Gültigkeitsdauer des erteilten Visums bestanden
haben. In Deutschland sollen die eingeschleusten thailändischen
Staatsangehörigen im Rotationsprinzip nahezu im gesamten Bundesgebiet
in Bordellen eingesetzt worden sein. Sie mussten den Erkenntnissen
zufolge nahezu 100 Prozent ihres Arbeitslohns an den jeweiligen
Betreiber des Massagestudios abführen, um so den Schleuserlohn
abzuarbeiten. Dieser soll regelmäßig zwischen 16.000 und 36.000 EUR
betragen haben. Der Ertrag der verfolgten Gruppierung dürfte im
siebenstelligen Bereich liegen.

Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Bexbach mit
Sitz in Frankfurt am Main führt das entsprechende
Ermittlungsverfahren im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft
Frankfurt am Main seit Februar 2017. Gegenstand des
Ermittlungskomplexes sind der Verdacht der banden- und gewerbsmäßigen
Einschleusung von Ausländern gemäß § 97 Abs. 2 AufenthG, des
Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung gemäß § 232 a
StGB, der Ausbeutung von Prostituierten gemäß § 180a StGB, der
Zuhälterei gemäß § 181a StGB, des Vorenthaltens und Veruntreuens
von Arbeitsentgelt gemäß § 266a StGB sowie der Steuerhinterziehung
nach § 370 AO.

Der Bundesminister des Innern, Horst Seehofer, erklärt hierzu:
"Der Bundespolizei ist ein harter und in seinem Ausmaß beispielloser
Schlag gegen ein bundesweit verzweigtes Netzwerk der Organisierten
Kriminalität gelungen. Viele hunderte Frauen und Männer waren der
menschenverachtenden grenzenlosen Profitgier von Schleusern über
Jahre und Landesgrenzen hinweg ausgeliefert. Diesem skrupellosen
Vorgehen und der sexuellen Ausbeutung in einem abscheulichen Ausmaß
konnte heute ein Ende gesetzt werden. Ich danke allen Beteiligten für
ihren Einsatz."

O-Ton des Präsidenten des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter
Romann: "Es geht den Kriminellen nicht um humanitäre Fluchthilfe,
sondern um persönliche Bereicherung in Form menschenverachtender
Ausbeutung. Erneut zeigt sich: Organisierte Schleusungskriminalität
ist häufig erst der Anfang für weitere Verbrechen."




Herausgeber:
Bundespolizeidirektion Sankt Augustin
Pressestelle
Bundesgrenzschutzstraße 100
53757 Sankt Augustin
Email: presse.nrw(at)polizei.bund.de
Telefon: 02241 / 238 - 1444 oder - 5555

Rückfragen bitte an:
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main
Pressestelle
Zeil 42
60313 Frankfurt am Main
Email: presse(at)gsta-justiz.hessen.de
Telefon: 069 / 1367 - 8958

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Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 18.04.2018 - 17:53 Uhr
Sprache: Deutsch
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