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Bochum / Falscher Mitarbeiter der Stadtwerke will Seniorin bestehlen - Aufmerksame Nachbarin verhindert Schlimmeres

ID: 1885671

(ots) -
"Falscher Stadtwerke-Mitarbeiter unterwegs!" Nach diesem
Funkspruch machte sich eine Streifenwagenbesatzung der Bochumer
Polizei am 2. Mai auf den Weg zu einem Mehrfamilienhaus an der Straße
"Hermeskamp" in Riemke.

Dort hatte eine betagte Seniorin gegen 9.30 Uhr einen Mann in ihre
Wohnung gelassen, der sich als Mitarbeiter der Stadtwerke ausgab, um
den Wasserdurchlauf zu überprüfen. Ein Trickdiebstahl, der leider
schon seit Jahrzehnten immer wieder greift, nahm seinen Lauf.

Doch zum Glück war eine Hausbewohnerin auf die Person aufmerksam
geworden, die die Wohnungstür der Rentnerin aufgelassen hatte, um
einem Mittäter in einem günstigen Augenblick den Zutritt zu
ermöglichen.

Als die Bochumerin den Mann in der Wohnung der Nachbarin ansprach
und ankündigte, die Polizei zu rufen, verließ dieser sofort das Haus.
Ein weiterer Zeuge beobachtete, wie der tatverdächtige Trickdieb
anschließend mit zwei Männern in einen vor dem Gebäude stehenden
Lieferwagen stieg.

An dieser Stelle bedanken wir uns bei der aufmerksamen Bochumerin,
die durch ihr Einschreiten sicherlich Schlimmeres verhindert hat.

Polizeiliche Hinweise und Hintergründe zum Thema Trickdiebstahl in
Wohnungen

Trickdiebstahl in Wohnungen ist nach dem Taschendiebstahl auf der
Straße die vermutlich häufigste Straftat, von der hauptsächlich
ältere Menschen betroffen sein können.

Die Arbeitsweisen der Trickdiebe lassen sich auf drei Grundmuster
zurückführen:

- das Vortäuschen einer Notlage, die scheinbar eine Hilfeleistung
oder Unterstützung durch das Opfer in der Wohnung erfordert.

- das Vortäuschen einer offiziellen Funktion, die den Täter
vermeintlich zum Betreten der Wohnung berechtigt

- das Vortäuschen einer persönlichen Beziehung zum Opfer, die eine




Einladung zum Betreten der Wohnung nahe legt.

Opfer sind fast ausschließlich ältere, teils hochbetagte Menschen.
Dabei werden in aller Regel folgende Tricks angewandt:

Der Glas Wasser-Trick: Täterinnen täuschen Schwangerschaft,
Übelkeit oder die Notwendigkeit einer Arzneimitteleinnahme vor und
bitten um ein Glas Wasser.

Der Papier- und Bleistift-Trick: Täter oder Täterinnen wollen für
angeblich nicht angetroffene Nachbarn eine Nachricht hinterlassen.
Dazu fragen sie nach Schreibzeug sowie Papier und drängen auf eine
Schreibunterlage in der Wohnung oder bitten das Opfer, die Nachricht
selbst zu erfassen.

Der Blumen- oder Geschenkabgabe-Trick: Täter oder Täterinnen
wollen für angeblich nicht angetroffene Nachbarn Blumen oder ein
Geschenk abgeben. Dabei drängen sie darauf, die Blumen zu versorgen
oder das Geschenk selbst zu verwahren.

Weitere vorgetäuschte Notlagen verbinden sich mit der Bitte,

- wegen eines Wasserschadens im Haus nach einem Rohrbruch in der
Wohnung suchen zu dürfen.
- auf dem Balkon seinen entflogenen Vogel oder sein entlaufenes
Kätzchen einfangen zu dürfen.
- wegen einer Autopanne, eines Unfalls oder einer Erkrankung das
Telefon benutzen zu dürfen.
- die Toilette benutzen zu dürfen.
- ein Baby wickeln oder füttern zu dürfen.

Im Gegensatz zu Personen mit Migrationshintergrund täuschen
deutsche Täterinnen und Täter eher eine offizielle Funktion oder
sonst eine Befugnis zum Betreten der Wohnung vor. Sie kommen
beispielsweise angeblich als Handwerker, wie in diesem Fall von den
Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerken, von der Hausverwaltung, von
der Kirche, von der Rentenversicherung oder Krankenkasse, von der
Polizei, von der Post oder vom Sozialamt. Dabei kündigen sie ihren
Besuch gelegentlich sogar vorher telefonisch an, um mögliche Bedenken
schon im Voraus zu zerstreuen und ein Vertrauensverhältnis zum Opfer
aufzubauen.

Bitte bedenken Sie: "Tricktäter sind erfinderisch und
schauspielerisch begabt. So denken sie sich immer neue "Schachzüge"
aus, die an dieser Stelle nie vollständig aufzuzählen sind!"

Für Trickdiebinnen und Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden,
gibt es nur ein einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden
müssen, um zum Erfolg zu kommen: die gesperrte oder geschlossene
Wohnungstür. Daher sollten ältere Menschen zum Schutz vor Trickdieben
folgende Ratschläge unbedingt beherzigen:

- Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!
- Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den "Türspion" oder
mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer
Türsprechanlage Gebrauch.
- Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer
Sperrbügel oder Sicherheitskette an.
- Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu,
wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie
die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine
Vertrauensperson anwesend ist.
- Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden
an der Tür (Beispiel: Bitte um Schreibzeug oder um ein Glas
Wasser): Woher sollte der Nachbar die Besucher wirklich kennen?
Warum wenden sich die Besucher im Notfall nicht an eine
Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern an eine
(abgelegene) Privatwohnung?
- Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das
Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte
(Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen und halten Sie
dabei die Tür gesperrt.
- Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen
Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel). Sorgen Sie
dazu für gute Beleuchtung und benutzen Sie, wenn nötig, eine
Sehhilfe.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an. Suchen Sie
dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch
eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu.
- Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst
bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt
worden sind.
- Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder
Auftrag entgegen.
- Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch
energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.
- Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und
Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden
Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen und
übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.

Für Fragen und kostenlose Beratungen steht Ihnen das Bochumer
Kommissariat "Kriminalitätsvorbeugung/Opferschutz" unter der
Rufnummer 0234 / 909 4040 gern zur Verfügung. Unter dieser Rufnummer
kann auch ein Kontakt zu unseren Seniorensicherheitsberatern
hergestellt werden.




Rückfragen bitte an:

Polizei Bochum
Pressestelle
Volker Schütte
Telefon: 0234-909 1021
E-Mail: pressestelle.bochum(at)polizei.nrw.de
https://www.polizei.nrw.de/bochum/

Original-Content von: Polizei Bochum, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 04.05.2018 - 11:09 Uhr
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