Gemeinsame Meldung der Staatsanwaltschaft Berlin, Polizei Berlin und der Bundespolizeidirektion Berlin
(ots) - Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse
wegen des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern
vollstreckt
Erneut ist die Staatsanwaltschaft Berlin und die Polizei gegen
eine Bande von Schleusern vorgegangen und hat heute in Berlin und
Brandenburg 20 Wohnungen durchsucht und drei Haftbefehle vollstreckt.
Den Tatverdächtigen wird banden- und gewerbsmäßiges Einschleusen
vorgeworfen. Sie sollen Scheinehen und fingierte
Vaterschaftsanerkennungen arrangiert haben, um den
Schleusungswilligen ein Aufenthaltsrecht in Deutschland zu
verschaffen. Die Ermittler stellten umfangreiche Beweismittel,
darunter unterschiedliche Unterlagen, Eheringe in verschiedenen
Größen, Mobiltelefone und Ausweisdokumente, sicher. Zudem wurde über
26.000 Euro Bargeld beschlagnahmt.
Die seit März 2017 erfolgten intensiven Ermittlungen der
Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Schleuser von Landeskriminalamt und
Bundespolizei führten zu der vietnamesisch/deutschen Tätergruppe.
Ihnen wird in nachweislich 15 Fällen vorgeworfen 15 Personen
eingeschleust zu haben. Durch das Arrangieren von Scheinehen und
fingierten Vaterschaftsanerkennungen soll die Bande dafür gesorgt
haben, dass diese Personen ihren Aufenthalt in Deutschland
verfestigen konnten.
Bisher konnten die Ermittler 10 Beschuldigte ermitteln. Gegen die
drei Hauptbeschuldigten konnten heute Morgen Haftbefehle vollstreckt
werden. Es handelt sich um zwei Vietnamesen im Alter von 57 und 35
Jahren und eine 26-jährige Deutsche, die in Marzahn, Lichtenberg und
Karow festgenommen wurden. Bei den weiteren Mittätern handelt es sich
um deutsche und vietnamesische Staatsangehörige im Alter zwischen 20
und 67 Jahren. Die Durchsuchungen erfolgten in den Berliner
Stadtbezirken Pankow, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und
Treptow-Köpenick sowie im brandenburgischen Ahrensfelde und Panketal.
Der Bande wird vorgeworfen in zehn Fällen Heiraten in Dänemark
zwischen den geschleusten Vietnamesen und Deutschen organisiert und
so Scheinehen vermittelt zu haben. In fünf Fällen sollen fingierte
Vaterschaftsanerkennungen erfolgt sein, um so ein Bleiberecht für die
Vietnamesen in Deutschland abzuleiten.
Die sichergestellten Beweismittel werden nun ausgewertet, die
Ermittlungen dauern an. An den heutigen Durchsuchungen waren etwa 220
Beamte der Polizei Berlin sowie der Bundespolizei beteiligt.
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Datum: 15.05.2018 - 12:32 Uhr
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